Hallo allerseits
Ich möchte mir einen (Pkw-)Getriebeprüfstand bauen. Ich habe soweit alle Teile zusammen, die ich dafür benötige. Da der Prüfstand nur für eine Marke und zwei Getriebetypen sein soll, kann ich einfach den originalen Motor nebst allen Aggregaten als Antrieb verwenden.
Ich muss jetzt also einen Gerüst oder einen Rahmen für den Prüfstand bauen, wo dann der Antrieb und das Getriebe hinterher draufsitzen. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wie ich soetwas gescheiht anstelle?
Ich frage nach solchen Dingen wie: Welches Material soll ich verwenden (Eisen, Stahl)? Welchen Querschnitt und welche Wandstärke brauchen die Rohre? Welches Profil soll ich nehmen (rechteckig, quadratisch)? Soll ich schweissen oder ist schrauben vielleicht einfacher? Muss ich irgendwelche Querverstrebungen einbauen, oder hält das alles auch so?
Den Motor schätze ich grob auf 200kg (Vierzylinder Turbo), das Getriebe auf 75kg Gewicht. Hinzu kommen noch Dinge wie Kabelbaum, Kühler, ein (kleiner) Kraftstofftank mit Pumpe etc. Also vielleicht summa summarum 400kg.
Wie würdet ihr an die Sache herangehen?
Viele Grüsse,
Johannes
Hi,
so wie Du die Frage gestellt hast, würde ich von einem Eigenbau abraten. Offensichtlich hast Du wenig bis keine Erfahrung in Metallbearbeitung.
Die einfachste und wahrscheinlich auch kostengünstigste Variante: skizziere auf, was Du haben möchtest, mit genauer Bemaßung der Maße worauf es ankommt, dann gehst Du mit dieser Maßskizze zu einer Schlosserei und lässt Dir einen Prüfstand aus Stahl schweißen.
GGf. aus 2-3 Teilen zum Zusammenschrauben. Normalerweise nimmt man dafür Winkeleisen, für die Beine auch Stahlrohre.
Das beste wäre, wenn Du die originalen Aufhängungen vom Motor usw. aus dem Fahrzeug als Montagebasis nehmen kannst. Sonst hast Du weiterhin das Problem der Schwingungsdämpfung des Motors zu klären.
Dann brauchst Du ja in jedem Falle eine leistungsfähige únd regelbare Bremseinrichtung, damit Du das Getriebe nicht nur im Leerlauf prüfen kannst und der Motor nicht im Leerlauf Höchstdrehzahlen fahren muss. Bei den Leistungen eines PKW- Motors gehen mech. Bremsen nur für kurzzeitige Prüfungen, bei Dauerprüfungen wird es komplizierter (z.B. Bremsung mit Wirbelstrom oder Flüssigkeitswiderstand), Kühlung der Bremsen nicht vergessen!
Dann brauchst Du für den Verbrennungsmotor eine Abgasabsaugung ins Freie, Lärmschutzkapsel oder separaten Prüfraum.
Dann brauchst Du eine elektronische Regelung, die die gewünschten Prüfbedingungen für das Getriebe auch unter Lastwechsel, Schalten des Getriebes u.ä. beibehält, dh. Du musst nicht nur das Gas fest einstellen, sondern entsprechend der Soll-Drehzahl regeln.
A.
Hallöchen
Mal ne Frage: Was genau willst du eigentlich auf dem Prüfstand messen?? Drehmoment, Übersetzung, Motorleistung??
Um etwas messen zu können, brauchst du nämlich noch Sensoren und musst auch diese auswerten (Kennst du dich damit aus???)
Ansonsten würde ich auf die original Schwinggummi- Aufhängung des Motors zurückgreifen und den Motor mit Bolzen am Gestell fixieren.
Das Gestell selbst würde ich auch aus Baustahl, z.B. S-235 J2G3 (Eisen ist auch net billiger)herstellen. Das ganze dann entsprechend zusammenschweissen lassen (weniger Aufwand als Bohren, Gewinde schneiden etc.)---->Schlosserei
Trotzdem sehe ich noch nicht den Sinn so eines Hobby-Prüfstands. Vielleicht schreibst du mal was du vorhast.
Greetz, Gley
Hallo allerseits
Ich möchte mir einen (Pkw-)Getriebeprüfstand bauen. Ich habe
soweit alle Teile zusammen, die ich dafür benötige. Da der
Prüfstand nur für eine Marke und zwei Getriebetypen sein soll,
kann ich einfach den originalen Motor nebst allen Aggregaten
als Antrieb verwenden.
Ich muss jetzt also einen Gerüst oder einen Rahmen für den
Prüfstand bauen, wo dann der Antrieb und das Getriebe
hinterher draufsitzen. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wie
ich soetwas gescheiht anstelle?
Ich frage nach solchen Dingen wie: Welches Material soll ich
verwenden (Eisen, Stahl)? Welchen Querschnitt und welche
Wandstärke brauchen die Rohre? Welches Profil soll ich nehmen
(rechteckig, quadratisch)? Soll ich schweissen oder ist
schrauben vielleicht einfacher? Muss ich irgendwelche
Querverstrebungen einbauen, oder hält das alles auch so?
Den Motor schätze ich grob auf 200kg (Vierzylinder Turbo), das
Getriebe auf 75kg Gewicht. Hinzu kommen noch Dinge wie
Kabelbaum, Kühler, ein (kleiner) Kraftstofftank mit Pumpe etc.
Also vielleicht summa summarum 400kg.
Wie würdet ihr an die Sache herangehen?
Viele Grüsse,
Johannes
Hallo Andreas,
Du hast Recht, ich bin technisch zwar nicht unbedarft, habe aber wenig Ahnung von Metallbearbeitung. Ich hatte allerdings gehofft, da auch mit wenig Erfahrung weiterzukommen.
Ich möchte diese „dynamische“ Belastung des Prüfstandes mal außen vorlassen. Das Getriebe kann 300Nm aushalten, aber so eine Bremse könnte ich niemals bezahlen. Deshalb wird das Getriebe auch nur mit einem kleinen Generator belastet, vielleicht 5-10kW.
Ich habe sonst überhaupt keine Anforderungen an den Prüfstand. Das Ganze ist ein Privatprojekt und darf auch nur dementsprechend teuer werden. Dafür gebe ich mich dann auch mit Kompromissen zufrieden 
Ist es trotzdem noch zu schwierig, soetwas selbst zu bauen?
Bei einem Schlosser müsste ich immer den Arbeitslohn mit einkalkulieren. Wenn ich es selber mache, kann ich zwar auch meinen „Verdienstausfall“ berechnen, aber da es mein Hobby ist würde es mir schließlich Spaß machen.
Wo siehst Du so einen Auftrag beim Schlosser in etwa preislich? Bei wieviel Arbeitsstunden, ganz grob?
Vielen Dank für Deine Antwort,
Johannes
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Hallo Gley
Vielleicht hätte ich im Titel nicht „Gerüst“ in Anführungszeichen setzen sollen, sondern „Prüfstand“.
Das Ganze soll nur meinem Hobby dienen, ich interessiere mich für die Technik hinter Automatikgetrieben. Wenn ich im Moment etwas an einem Getriebe mache, dann weiß ich hinterher leider nicht, ob dabei irgendetwas kaputt gegangen ist. Deshalb gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder das Getriebe in einen Wagen einbauen und probefahren oder es in einen „Prüfstand“ spannen und durchfahren lassen.
Ich will also nicht viel messen, sondern nur einmal „die Gänge durchfahren“. Es genügt also, wenn einmal die Hydraulik in Gang gesetzt wird und alle Schaltdrücke da sind. Weiter nichts.
Wie genau muss der Baustahl aussehen? Also welche Stärke muss er haben? Ein Bekannter gab mir gerade den Tipp, es mit Doppel-T Trägern zu versuchen. Was hälst Du davon?
Und noch eine wichtige Frage für mich als Laien: Wo bekomme ich eigentlich das Material her?
Viele Grüsse,
Johannes
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Hallo Johannes,
zunächst mal, ich hab jahrelang Wandler und Überbrückungskupplungen für Automatikgetriebe konstruiert. Ich weiß also etwas bescheid über das Thema mit dem Du dich beschäftigen willst!
Was Du da vor hast ist eine ganz heiße Kiste!
Die Prüfstände (z.T. auch Verbrennerprüfstände), in der Firma in der ich damals gearbeitet habe, waren in separaten Räumen mit einem Fenster aus Panzerglas. Der Prüfstand durfte nicht betrieben werden wenn jemand sich im Raum aufhielt (war auch entsprechend abgesichert!).
Das ganze nicht ohne Grund!
Du hast einen Motor mit, sagen wir mal 100PS! Einfach ausgedrückt wenn da was schief läuft, dann springen 100 wild gewordene Pferde um dich herum!
Die Kräfte die bei so einem Versuch frei werden können sind gigantisch!
Jetzt wirst Du sagen, wo sollen denn die Kräfte herkommen wenn nur das Getriebe dreht? Stell Dir vor Du bastelst an der Hydraulik des Getriebes und schaltest die falschen Kupplungen/ Bremsen im Getriebe zusammen, dann Blockiert das ganze plötzlich! Wums, da will ich nicht daneben stehen!
Kleine Storry: Ich weiß von einem Testfahrer dem eine sich lösende Kardanwelle ein Bein abgeschlagen hat! Dabei saß er im AUTO! Die Welle hat das Bodenblech mal eben durchgehauen! (Ich weiß Du hast keine Kardanwelle dran, war nur ein Beispiel)
Außerdem kannst Du mit einem kleinen Generatörchen ohnehin nicht die Situation für das Getriebe im Fahrzustand simulieren! Da brauchst Du, wie hier schon gesagt wurde, eine Wirbelstrombremse! Ein Gang mag z.B. 10Nm übertragen aber überträgt er auch 200Nm ???
Mein Tip:
laß die Finger davon! Kauf Dir lieber Fachbücher zum Thema! Da steht mehr drin als Du jemals „erforschen“ kannst und Du kannst Sie mit ins Bett nehmen
))
Gruß,
Rudolf
Hallo Rudolf,
Ich kann mir natürlich keine Absicherungen leisten. Sind die Auswirkungen denn wirklich so katastrophal, wie Du sie beschreibst? Der Getriebekörper ist doch aus massivem Stahl, selbst den können die Teile durchbrechen? Dort drinnen kann etwas zerbrechen, wenn falsch geschaltet wird? Er schaltet doch über Kupplungen, würde es die nicht eher verbrennen, bevor Welle/Zahnräder o.ä. brechen?
Das 100Ps eine riesige Leistung sind, hab ich schon festgestellt, als ich nach einer geeigneten Last gesucht habe. Da ist mir dann auch aufgefallen, wie verschwenderisch stark ein Pkw heute eigentlich ist. Auch wenn er im Alltag häufig in Teillast fährt. Hinzu kommt dann ja noch der schlechte Wirkungsgrad…
Das aber nur am Rande. Das Problem bei mir ist, dass ich schon viele Bücher zum Thema gelesen habe. Nun weiß ich zwar, wie vieles funktioniert. Aber was wirklich passiert - das weiß ich nicht. Eben wie bei einem richtigen Theoretiker.
Vielen Dank für Deine Warnung,
Johannes
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Hallo,
nur mal so unbedarft die Frage:
Warum testest Du das Ganze nicht einfach mit Fahrzeug auf einer Hebebühne?
Wenn es sich nur um einen Motor und zwei Getriebe handelt, würde ich persönlich die Arbeit auf mich nehmen und die unterschiedlichen Getriebe umbauen. Die Arbeit hättest Du auch an einem Teststand.
Zumindest hättest Du dann einen Sicherheitsstandard, der einigermaßen vertretbar ist.
Da das Thema äusserst heikel ist nur zur Sicherheit:
Der Tipp ist nur als Denkanreiz geeignet. Für die Realisierung kann keine Verantwortung übernommen werden.
Mach auf jeden Fall nichts unüberlegtes - Es ist wirklich S…gefährlich.
Gruß
4-season
Für die Kosten kannste dir ein neues Auto kaufen .
Hallo Johannes,
abgesehen von den geschilderten Sicherheitsrisiken : für das zu investierende Geld wirst du dir mindestens einen neuen Mittelklassewagen kaufen können.
Das sagt dir einer, unter dessen Verantwortung vergleichbare Prüfstände waren, alledings bis „nur“ 10 kW (bis 30kW elt.Leistungsaufnahme).
Gruß
Karl