Ges. Krankenversicherung nach Selbständigkeit

Geld & Sparen Versicherung
#21

hallo uwe,

  1. ich hatte ja geschrieben, dass er 12 monate pflichtversichert sein muss. das ist dann die legendäre vorversicherungszeit, die es zu erfüllen gilt. danach ist eine freiwillige weiterversicherung in der gesetzlichen kv problemlos möglich.
  2. es eilt. mit 55 ist alles aus sozusagen. ausschluss der versicherungspflicht!
  3. das kleingewerbe sollte er dann zurückfahren, bis es mit der beschäftigung passt, zumal er ja auch alle kosten abrechnen kann, wird es nachher eine sache der darstellung, was überwiegt. jedenfalls den teil, der auf rechnung läuft…grins.
  4. unterhaltsrecht bitte, WENN ES SOWEIT IST über einen fachanwalt klären. alles andere sind ungefangene fische. sollte er hilfebedürftig im sinne des bundessozialhilfegesetzes werden, steht auf jeden fall ein zugriff auf die kinder zur debatte.
    gruß
    heiko
#22

Hallo Timmys-Struppi,

mit 54 könnte der Mensch gerade noch so Unterschlupf finden, mit 55 geht dann definitiv gar nichts mehr.

Folgende Wege gäbe es:

  • über den Bezug von Arbeitslosengeld, aber vermutlich hat er nach langjähriger Selbständigkeit keine darauf,
  • über den Bezug von Arbeitslosengeld II (Hartz 4), dieses setzt aber voraus, dass er arbeitsfähig ist; hier könnte u. U. aber die geringfügige Tätigkeit hinderlich sein (Verdienst etc.),
  • Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung, die dann allerdings über einen Zeitraum von 12 Monaten ausgeübt werden muss, damit im Anschluss die freiwillige Weiterversicherung erfolgen kann; Versicherungspflicht löst bereits die sogenannte Gleitzonenbeschäftigung aus (Verdienst ab 400,01 EUR); auch hier könnte die geringfügige Selbständigkeit im Wege stehen, außerdem muss man erst einmal einen Arbeitgeber finden…

Grundsätzlich freut sich keine Krankenkasse über diesen Personenkreis, weshalb man hier in der Regel über den ein oder anderen Knüppel stolpert und auch die Informationen nur häppchenweise fließen. Viel Erfolg!

#23

Hallo Uwe,
ich arbeite bei einer Krankenkasse und kenne Fälle, wo Selbständige, deren Einkommen entsprechend gering ist, ALG II bekommen und dadurch auch pflichtversichert sind, d.h. die Arge zahlt dann die Beiträge an uns. Wenn aber jemand nicht oder zuletzt PKV versichert ist, kann er nicht aufgrund ALG II in die gesetzliche Krankenversicherung kommen, sondern nur aufgrund eines versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses, sofern er noch nicht 55 Jahre alt ist.
Also zu eurem Fall: wenn er nicht zur Arge geht und seinen Fall schildert, wird er nie erfahren, ob er Anspruch hat. Rückwirkend zahlen die gar nichts, nur immer ab Antragstellung. Eigenes, verschuldetes Haus ist glaube ich erstmal kein Hinderungsgrund. Da man in Deutschland verpflichtet ist, sich zu kranken- und pflegezuversichern, gehe ich davon aus, dass die zahlen müssen, wenn sein Einkommen unter einer gewissen Grenze liegt, die kenne ich aber nicht. Nicht abwimmeln lassen, ggf. den Vorgesetzten verlangen !! Und ja natürlich, im Krankheits- oder Pflegefall geht das Sozialamt auch an die Exfrau und die Kinder falls dort was zu holen ist. D.h. die leisten zwar erstmal, aber sie versuchen natürlich soviel Geld wie möglich wieder zurückzuholen. Also jetzt handeln, wo noch nichts passiert ist und es nicht auf die lange Bank schieben. Die Leute in solchen Situationen verdrängen oft die Problematik und versuchen es auszusitzen. Das funktioniert aber nicht. Es kann immer nur noch schlimmer werden ist meine Erfahrung…
Gruß, Claudia

#24

Hallo,
bis zum 55. Lebensjahr kann man als Hartz IV-Empfänger noch in die gesetzliche Krankenkasse.
Ich glaube nicht, dass jemand noch nie kranken- und rentenversichert war. Ich nehme an, dass ein privater Versicherungsschutz bestand, diese Kasse muss Ihren Bekannten wieder aufnehmen. Beiträge sind ab 2009 nachzuentrichten. Wenn die Beiträge zu hoch sind (was ich auf jeden Fall glaube), hilft nur noch der Weg über die Sozialhilfe.
Bei der Rentenversicherung sehe ich keine Möglichkeit, ohne Beschäftigungsverhältnis weiter Beiträge für die spätere Altersversorgung zu entrichten.
Ich glaube aber auch hier, dass Ihr geschilderter Betroffener nicht „als Selbständiger“ auf die Welt gekommen ist und irgendwann mal als Arbeitnehmer angefangen hat. Für die Rente genügen schon 5 Beitragsjahre, wenn man sie ab 65 beantragt - die Höhe wird dann aber nicht weltbewegend sein.
Ich denke, dass der Gesetzgeber bald reagieren muss, denn dieser geschilderte Fall tritt in letzter Zeit immer häufiger auf.
Ich hoffe, ich konnte die Anfrage ein bißchen beantworter.

FG
Frankie

#25

Hallo Timmys-Struppi,

die Ex-Ehefrau oder die Kinder müssen auf keinen Fall für mögliche Kosten aufkommen.

Dem Ex-Ehemann bleibt nur die Rückkehr in die letzte Krankenversicherung. In seinem Fall die private Krankenversicherung. Einen anderen Weg gibt es nicht.

viele Grüße
sigi-der-schwabe

#26

Die letzte Krankenkasse, bei der er effektiv versichert war MUSS Ihn aufnehmen.

In dem Zusammenhang:
http://www.apotheken-umschau.de/Wirtschaft/Leben-ohn…

Hilft vielleicht ein wenig weiter.