Gesamt

Hallo zusammen!

Gehts euch auch so? Jedes mal wenn ich Gesamt schreibe, zieht es mich zusammen. Ich bin ständig versucht, das Wort mit zwei m zu schreiben.

Zusammen, Summe, alles was ich irgendwie mit Gesamt assoziiere schreibt man mit Doppel-m, nur Gesamt nicht.

Gesamt mit nur einem m lässt mich an Befruchtung denken.

Ich weiß, daß es richtigerweise mit einem m geschrieben wird, aber wieso ist das so?

fg
MT

Hi,
Kann dir da keine Hilfe anbieten, aber wollte nur sagen, dass es mir auch so geht. :smile:

Gesammt erscheint auch mir logischer. Ich kann aber mal den Pfeifer zitieren, auch wenn der nicht so viel Aufschluss bietet:

gesamt Adj. ‚völlig, ganz, vollständig, alle‘ stammt aus ahd. gisamanōt, dem Part. Prät. zum Verb ahd. samanōn ‚(ver)sammeln, vereinigen, anhäufen‘ (8. Jh.). Bereits mhd. gesament, gesamt ‚versammelt, vereinigt‘ wird als verselbständigtes Part.adj. gebraucht neben mhd. samenen ‚zusammenbringen, vereinigen, sammeln‘. Zur Etymologie s. sammeln und samt. – G e s a m t h e i t f. ‚Einheit, das Ganze‘ (um 1800).

Die beiden Einträge zu sammeln und samt helfen einem aber auch nicht viel weiter bei der Klärung.

Gruß,

  • André

Hallo

Gehts euch auch so? … Ich bin ständig versucht, das Wort mit zwei m zu schreiben.

Nein, darauf bin ich noch nie gekommen.

Grüsse
Rolf

Gehts euch auch so? … Ich bin ständig versucht, das Wort mit zwei m zu schreiben.

Nein, darauf bin ich noch nie gekommen.

Du Glücklicher:smile:

fg
MT

Kann dir da keine Hilfe anbieten, aber wollte nur sagen, dass
es mir auch so geht. :smile:

Das macht mich froh, sehe ich doch meine Gedanken bestätigt.

fg
MT

Guten Tag,

Kann dir da keine Hilfe anbieten, aber wollte nur sagen, dass
es mir auch so geht. :smile:

Das macht mich froh, sehe ich doch meine Gedanken bestätigt.

ich bestätige sie ebenfalls, denn das Wort „Gesamt“ sorgt bei mir für regelmäßige Tipp-Ex-Orgien auf dem Papier. Die Assoziation mit der Befruchtung hatte ich -bisher- noch nicht, aber jetzt muss ich mich nicht mehr nur über das Wort ärgern, auch ein kleines Schmunzeln wird sich ab demnächst in meinem Gesicht breit machen. Vielen Dank! :smile:

Hi!

Gesammt erscheint auch mir logischer.

GRIMM schreibt es auch so, was aber für die (heutige) Orthographie nichts beweist.

gesamt Adj. ‚völlig, ganz, vollständig, alle‘ stammt
aus ahd. gisamanōt, dem Part. Prät. zum Verb ahd.
samanōn ‚(ver)sammeln, vereinigen, anhäufen‘ (8. Jh.).
Bereits mhd. gesament, gesamt 'versammelt,

Ich meine, die Schreibung mit -mm- ist überflüssig, weil die Kürze des vorausgehenden Vokals schon durch die beiden Konsonanten -mt bedingt ist. Müsste das -a- lang gesprochen werden, wäre hier ein Dehnungs-h nötig. Zum Zeitpunkt dieser Bildung wird das offene a (etwa in ahd samanon) noch nicht als lang empfunden worden sein. Im Gegensatz zu dem vom Ur-Poster hereingebrachten Wort Samen.
Gruß!
Hannes

Hi,

Gesamt mit nur einem m lässt mich an Befruchtung denken.

Das finde ich sogar recht nachvollziehbar: schließlich ist in so einem (Planzen-)Samen schon die gesamte Pflanze enthalten, sozusagen.
Kann aber leider nicht sagen, ob es diesen Zusammenhang ethymologisch gesehen wirklich gibt…

Viele Grüße
Mala (die auch manchmal ins Stocken kommt und 2mm schreiben will)

Hallo, Mala,

Gesamt mit nur einem m lässt mich an Befruchtung denken.

Das finde ich sogar recht nachvollziehbar: schließlich ist in
so einem (Planzen-)Samen schon die gesamte Pflanze enthalten,
sozusagen.
Kann aber leider nicht sagen, ob es diesen Zusammenhang
ethymologisch gesehen wirklich gibt…

etymologisch besteht kein Zusammenhang:

Same: idg. *sei- | ahd. sâmo | mhd. sâme

gesam(m)t: idg. *sem- | ahd. gisamanôt | mhd. gesamnet

Aber als Eselsbrücke Du kannst es ja trotzdem nutzen :wink:

Gruß
Kreszenz

1 Like

Hi,

Ich meine, die Schreibung mit -mm- ist überflüssig, weil die
Kürze des vorausgehenden Vokals schon durch die beiden
Konsonanten -mt bedingt ist.

Nee, das ist sie nicht, da es ja auch das Wort „gesamt“ mit langem /a:/ gibt. Die beiden Wörter sind homograph, aber nicht homophon. Auch bei anderen Wörtern deutet eine Endung -mt nicht unbedingt auf Vokalkürze hin: beschämt, herumgekramt…

Zum Zeitpunkt dieser
Bildung wird das offene a (etwa in ahd samanon) noch nicht als
lang empfunden worden sein. Im Gegensatz zu dem vom Ur-Poster
hereingebrachten Wort Samen.

Das kann natürlich sein. Ich kenn die alt- und mittelhochdeutschen Vokallängenregeln leider nicht.

Gruß,

  • André

Eigentlich eher weniger, Mutunus,
nimm dies:
Bauer Hans brachte einen Stier mit seinen Kühen zusammen. Innerhalb kürzester Zeit war der gesamte Bestand besamt.

Gruß
Ekard

Hallo Kres,

Deine Beiträge sind einfach immer Klasse (und ein*).
Du bist eine Bereicherung für dieses Brett.
Das wollte ich Dir einmal sagen.

Gruß:

Manni

Gruß
Kreszenz

Hallo!

Ich meine, die Schreibung mit -mm- ist überflüssig, weil die
Kürze des vorausgehenden Vokals schon durch die beiden
Konsonanten -mt bedingt ist.

Nee, das ist sie nicht, da es ja auch das Wort „gesamt“ mit
langem /a:/ gibt.
Auch bei anderen Wörtern deutet eine Endung -mt
nicht unbedingt auf Vokalkürze hin: beschämt, herumgekramt…

Ja freilich. Denn in den offenen Silben wird die Länge des Vokals nicht eigens ausgedrückt: (be)samen, beschämen, herumkramen usw. Das wird in der Flexion beibehalten.
Deshalb vermute ich doch:

Zum Zeitpunkt dieser
Bildung wird das offene a (etwa in ahd samanon) noch nicht als
lang empfunden worden sein.

Das kann natürlich sein. Ich kenn die alt- und
mittelhochdeutschen Vokallängenregeln leider nicht.

Da gilt der Vokal der offenen Silbe als kurz.
Wenn sich deren Längung durchsetzt, wird dann ja im Nhd dort, wo der Vokal kurz bleibt, deshalb der Doppelkonsonant geschrieben: mhd zesamene -> zusammen.
Natürlich könnte man auch „gesammt“ schreiben. Aber dreifach genäht hält auch nur doppelt.
Gruß!
Hannes

Hallo Eckard!

Bauer Hans brachte einen Stier mit seinen Kühen zusammen.

Das 2.m wandert nach vor: zumsamen :smile:

fg
MT