Hallo zusammen,
unser Sohn wird im nächsten Jahr zu einer weiterführenden Schule wechseln.Er ist sehr intelligent, hat allerdings das Problem zu flüchtig zu arbeiten.Bei abgeschriebenen Texten macht er sehr viele Fehler ,bei Diktaten nicht einen einzigen,daher meint die Lehrerin es sei nicht angebracht ihn zum Gymnasium wechseln zu lassen.Wir sind auch der Meinung , da er zur Zeit nicht sonderlich motiviert ist zu lernen.
Gesamtschule oder Realschule kommen daher in Frage.
Bei den Informationsveranstaltungen der einzelnen Schulen , klingt alles sehr positiv .
Hat jemand von euch Erfahrungen bezüglich Gesamtschule gemacht und wie sind diese?
Wie kommen die Kinder mit der Tagesschule zurecht?
Vielen Dank im voraus Anke
Hallo Anke,
bei mir und meinem Sohn stellte sich die selbe Frage. Ich glaube, die Gesamtschulen machen nur dann Sinn, wenn Sie wirklich gut sind und die Lehrer motiviert. Das war bei unserer Gesamtschule nicht der Fall. Hausaufgaben wurden nicht kontrolliert, Eltern bei permanentem Blaumachen nicht informiert, die Flure sahen aus wie ein Bahnhofsclo, und als ich vor der Klasse auf den Lehrer wartete, rief ein vielleicht 12 Jahre alter Schüler im Beisein seines Lehrers zu mir :Willst du ficken? Der Lehrer überhörte dies. Ich denke Gesamtschulen sind von der Idee her Klasse, von wegen Chancengleichheit und Ganztagsunterricht, was für z.B. alleinerziehende sehr sinnvoll ist. Aber, der Ganztagsunterricht viel permanent aus, Chancengleichheit gab es auch nicht. Vor allem wenn Dein Sohn etwas „schlunzig oder fahrig“ ist, bekommt er auf einer Gesamtschule bestimmt nicht die Kontrolle die er braucht. Ich habe damals sehr gekämpft, das mein Sohn überhaupt auf der Gesamtschule angenommen wurde, da seine Noten gut waren, und er keine Geschwister hat. Ich habe es bitterlich bereut. Ich denke, man sollte die Gesamtschule sehr sorgfältig auswählen, aber das geht ja meist nicht, weil die ihre Einzugsgebiete haben. Zudem werden oft „ungeliebte“ Lehrer mit fragwürdiger Pädagogik auf die Gesamtschulen gepackt, und somit ist die Grundidee der Gesamtschule negiert. Auch die angebliche Fächervielfalt und die angeblichen höheren Wahlangebote waren nicht gegeben. Zudem war die Friedenspolitik auf dem Schulhof ein Hohn, Rassismus und Gewalt gingen umher. Als i-Tüpfelchen gab es dann einen Türkisch-Kurs, indem nur türkische Kinder aber keine Deutschen zugelassen waren. Und auf dem Schulhof riefen die deutschen Spößlinge: Kanaken raus…
Ich hatte wirklich gedacht Gesamtschulen wären pädagogisch die bessere Wahl, aber ich bin eines besseren belehrt worden.
Viel Glück bei der Wahl der richtigen Schule,
Ulli
Hi!
Ich schließe mich meiner Vorrednerin an, was die Meinung über das Konzept betrifft - ich finde es klasse!
Da es bei uns DREI Gesamtschulen gibt, die alle eine mehr oder weniger guten Ruf geniessen, würde mir die Wahl zwischen Real- und Gesamtschule recht einfach fallen. Wenn Du einen guten Eindruck von der Schule hast, schicke Dein Kind doch dahin. Das Problem beim Besuch der Realschule ist meiner Meinung nach, dass Dein Sohn sich auf eine komplett neue Umgebung umstellen muß, wenn er sich denn doch zum Abitur entscheidet.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, frage doch mal in Deinem Bekanntenkreis, ob nicht vielleicht jemand Erfahrungen mit der speziellen Schule gemacht hat! Da ich auch einige wirklich sehr miese Gesamtschulen kenne, hilft nur der konkrete Vergleich…
Ich wünsche Dir viel Glück mit der Schulwahl
So long
Guido
ich fürchte hier wird etwas übersehen bei dem Kind (dies ist aber nur meine subjektive Sicht), mir scheint dass der Junge an eventuell an einer leichten Legastehnie leidet, oder an einer Konzentrationsschwäche. Falls er wenig Freunde hat und immer unruhig ist entspricht er in etwa mir in der Grundschule und in diesem Fale wäre es gut wenn man testen lässt ob er legasteniker ist oder eventuell hochbegabt (oder zumindest überdurchschnittlich intelligent) denn trotz seiner Lernfaulheit und unmotiviertheit scheinen seine Noten gut zu sein, sein einziges Problem ist dass er flüchtigkeitsfehler macht (ein typisches Beispiel bei legastenikern).
Ich persönlich würde versuchen in trotzdem in das Gymnasium zu bekommen da ihm sonst eine grosse Chance versagt bleiben könnte, im Gymnasium wäre er ausserdem mehr gefordert und entwickelt dort vielleicht eher den Drang zu lernen wenn es nicht mehr so leicht geht. Falls er es dort nicht schaffen sollte kann man ihn immer noch nachträglich in die Realschule schicken.
Ich persönlich war 4 jahre im Gymnasium und bin dann sitzen geblieben und in die Realschule gebracht worden, ich habe ausser für die Abschlussprüfung der Handelsschule (nach der Realschule) kein einziges Mal mehr gelernt seit ich in der Real war und wenn dann max. 5 minuten da ich derartig unterfordert war.
Als erst-seit-kurzem-erwachsener (18) habe ich kaum das Recht hier mitzureden aber ich würde es trotzdem versuchen. Eventuell wäre auch ein Gespräch mit einem Schulpsychologen gut (auch wenn ihm das kaum gefallen dürfte)
von Gesamtschulen halte ich persönlich gar nichts, wir haben in der Schweiz in meiner Stadt ein ähnliches System und es ist mehr als nur schlecht sondern eine Zumutung
Gruss Yves
Ich bedanke mich für eure Meinungen bzw. Erfahrungen zu diesem Thema und wir werden uns bemühen die richtige Entscheidung zu treffen.
Liebe Grüße Anke
Hallo Yves,
dass unser Sohn Legastheniker ist , schließe ich aus, da ihm diese Fehler nur unterlaufen wenn er sich nicht gefordert fühlt
Ich würde es mal so ausdrücken , er leidet an „chronischer Unlust“ da es ihn langweilt.
Wir haben uns in den letzten Tagen zum Thema "hochbegabte"Kinder informiert und es sprechen viele Punkte dafür ihn mal testen zu lassen.
Ich werde noch einmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen ,um diese Möglichkeit einmal mit ihr zu erörtern.
Als erst-seit-kurzem-erwachsener (18) habe ich kaum das Recht
hier mitzureden .
Ich bedanke mich recht herzlich für deine Meinung und denke das Jugendliche bzw. junge Erwachsene , dass gleiche Recht haben ihre Meinung zu vertreten wie alle anderen.
Viele Grüße Anke
Hallo Yves,
dass unser Sohn Legastheniker ist , schließe ich aus, da ihm
diese Fehler nur unterlaufen wenn er sich nicht gefordert
fühlt
Ich würde es mal so ausdrücken , er leidet an „chronischer
Unlust“ da es ihn langweilt.
Das klingt nach hochbegabt, oder zumindest überdurchschnittlich begabt. Wie sieht es denn bei ihm in Sachen Freunde aus? Hat er viele?
Ich werde noch einmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen ,um
diese Möglichkeit einmal mit ihr zu erörtern.
Das halte ich für eine gute Idee, ich bin allerdings gespannt ob die Lehrerin sowas glaubt (oder glauben will).
Gruss Yves
Testen?
Hi Anke!
Ich habe KEINE Ahnung zum Thema „hochbegabte Kinder“. Mein Zwerg ist zwar für mich manchmal erstaunlich clever, aber ich denke, es hält sich noch im normal-intelligenten Rahmen. Er ist ja auch erst zweieinhalb…
Aber vor geraumer Zeit war hier in diesem Brett mal ein Posting mit einigen sehr interessanten Links dazu.
Schau doch mal im Archiv nach.
Lieber Gruß
Guido
Hallo Yves ,
er hat Freunde (fast alle älter) und unternimmt auch Nachmittags was mit den Jungens , wenn er Zeit hat , da ihm seine Hobbys sehr wichtig sind .
Ich stehe dem Gespräch mit der Lehrerin auch etwas skeptisch gegenüber , ich lassse das ganz relaxed auf mich zukommen.
Viele Grüße Anke
Hallo ´Guido,
habe mir die Links angeschaut, vielen Dank für den Tipp.
Viele Grüße Anke