Geschäftspartneranschrift: 'Ich' oder 'Wir' ?

Hallo
Wenn man einen Geschäftspartner anschreiben will um mit diesem eine „Zusamenarbeit“ anstreben möchte, sollte man dann als Inhaber einer Firma von „Wir“ sprechen oder von „Ich“.
Also so:
"Wir sind ein neues Aufstrebendes Unternehmen… Unser Ziel… "
Aber wie „endet“ dieser Brief dann ?

„Ich freue mich auf gute Zusammenarbeit“
oder
„Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit“.
Speziell in Verbindung mit der Unterschrift, die ja „nur“ eine Person wäre (Also wieder „ich“)

Gibt es da eine gewisse Faustformel wann man da von „Wir“ und wann man von „Ich“ sprechen sollte ??

Wir Danken für die Hilfe :smiley:

Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

im Prinzip formuliert man heute nur noch im „wir“. Hintergrund ist, dass in modernen Unternehmen, und nur solche gibt es heute noch (nach der Auffassung der Wirtschaft), immer das Team verantwortlich ist und die Leistung erbringt.

Würde man hingegen mit „ich“ formulieren, käme dies beim Empfänger doch sehr schnell sehr patriachisch anmutet an. Daher „wir“. Auch wenn der „Chef“ schreibt, so bezieht er seine Helfer, also seine Angestellten oder die ihn unterstützenden leitenden Angestellten mit ein.

Aber wie „endet“ dieser Brief dann ?

Im Idealfall hiermit:

„Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit“.

Speziell in Verbindung mit der Unterschrift, die ja „nur“ eine
Person wäre (Also wieder „ich“)

Das liegt in der Natur der Sache, dass einer verantwortlich ist bzw. die Erklärung abgeben muss. Das ganze Unternehmen unterzeichnen zu lassen, macht wenig Sinn :smile:
Vielmehr musst Du es so sehen: Du als Chef unterschreibst und weisst Dein Team hinter Dir.

VG
Sebastian

biite, bitte, bitte!
bitte NIE „wir“ sagen, wenn man einzelkämpfer ist. nichts ist alberner.
wenn allerdings erkennbar ist, dass es sich um eine firma mit mehreren (verantwortlichen) beschäftigten, ein netzwerk o.ä. handelt, dann ist das „wir“ statthaft. sonst nicht.

wenn ein bestimmter mensch (geschäftsführer o.ä.) den potentiellen kunden anspricht, ist er auch „ich“. natürlich darf er im zusammenhang mit seinen mitarbeitern oder den abteilungen seiner firma auch „wir“ sagen.
oder er schreibt z.b. „stellvertretend für alle beschäftigten von fa. xyz … mache ich ihnen heute folgendes angebot“ .

es gibt fachleute, die solche texte schreiben. und man sollte wirklich in betracht ziehen, diese dienstleistung in anspruch zu nehmen. kostet nicht die welt, aber man erreicht damit mehr kunden, als wenn man selbst etwas zurechtstrubbelt.
denn so ein text muss sitzen. nach der rundablage (oder wegklicken) gibt es keine 2. chance.
mögliche kunden, die durch einen dilettantischen text verschreckt werden, kosten mehr als die ein oder zwei hunnis.

gruß
ann

Was denn nun ?
Hallo
Danke für die Antwort.
Sie hört sich für mich logisch an, auch wenn sie genau das Gegenteil davon ist, was der andere antworter zu dem Thema sagt (wenn du mal schauen willst :smile: )

Gruß
Andreas

Hallo
Danke zunächst für die Antwort.
Sie unterscheidet sich komplett von der anderen Antwort, so das ich jetzt eigentlich genau so schlau bin wie vorher.

Der Geschäftsbrief wendet sich nicht an irgendwelche „Großkonzerne“ und diese sollen nichts bei mir „kaufen“, sondern es geht um eine Art Kooperation von denen beide ihren Nutzen haben.
Hinter meiner Firma steh zunächst ich (eben die Existenzgründung) es werden aber sicherlich demnächst noch ein paar mehr dazukommen.

Ich finde nur wenn ich von „Ich“ rede, dann hört es sich vielleicht „zu klein“ an und das Interesse könnte zu schnell sinken.
Erst wenn man doch von „Wir“ redet, erkennt der Kunde - oder meint es zumindestens - das da eine ausgereifte Idee hinter steht, die mit mehreren Leuten angepackt wird (Einzelkämpfer-Unternehmen halten eh nicht lang :wink: )

Das mit den Fachleuten, die solche Briefe aufsetzen hört sich wohl sicher interessant an. Aber „ein paar Hundert Euro“ ist mir das nicht Wert um einen einfach Schriftsatz aufzulegen, zumal es hier mal nicht um Geld und große Gewinne geht :wink:

Gruß
Andreas

Hallo Andreas

was Ann schreibt, ist für mich schlüssig. Da ich selber als „Einzelkämpfer“ unterwegs bin, würde ich nie mit
„wir“ schreiben. Alles andere ist Bluff.

Gruss
Heinz

Die Abweichung existiert nicht
Hallo,

wenn man einmal genauer hinschaut, dann ist der Unterschied gar nicht vorhanden, da AnnJabusch auch die Option „wir“ für den Fall wählt, dass das Unternehmen aus mehreren Personen besteht.
Diesen Fall hatte ich als ausschließlich unterstellt, da Du zu Deiner Unternehmensstruktur keine weiteren Angaben gemacht hast.
Diese kamen ja erst jetzt hinzu:

Hinter meiner Firma steh zunächst ich (eben die
Existenzgründung) es werden aber sicherlich demnächst noch ein
paar mehr dazukommen.

Ich finde nur wenn ich von „Ich“ rede, dann hört es sich
vielleicht „zu klein“ an und das Interesse könnte zu schnell
sinken.

Ja, aber das ist nunmal am Anfang so. Allerdings war es auch das, was ich mit der Bezeichnung „moderne Unternehmenswelt“ meinte.

Erst wenn man doch von „Wir“ redet, erkennt der Kunde - oder
meint es zumindestens - das da eine ausgereifte Idee hinter
steht, die mit mehreren Leuten angepackt wird
(Einzelkämpfer-Unternehmen halten eh nicht lang :wink: )

Na ja, das kann man so auch nicht sagen, wenn man einmal bedenkt, dass der Großteil der wichtigsten Entwicklungen und Erfindungen auf dieser Welt auf Einzelpersonen Einzelpersonen zurückzuführen ist :smile:

Das mit den Fachleuten, die solche Briefe aufsetzen hört sich
wohl sicher interessant an. Aber „ein paar Hundert Euro“ ist
mir das nicht Wert um einen einfach Schriftsatz aufzulegen,
zumal es hier mal nicht um Geld und große Gewinne geht :wink:

Als Unternehmer sollte man das auch selber hinbekommen. Das ist aber nur meine Meinung dazu.

VG
Sebastian

geh mal davon aus …
… dass es im geschäftsleben nicht anders ist als im privaten: niemand möchte an der nase herumgeführt werden.
wenn ein einzelunternehmer so tut, als wäre er (zumindest zahlenmäßig) 10, 20 oder noch mehr leute, und es stellt sich hinterher raus, dass das nicht stimmt, würde ich ihm wahrscheinlich keinen auftrag mehr erteilen.

das schlüsselwort heißt glaubwürdigkeit. wie soll ich einem geschäftspartner vertrauen, wenn er mich schon bei solchen sachen ohne not betrügt? wie wird er erst sein, wenn es um geld geht?

achso: am albernsten sind dann immer solche formulieren wie: " wir haben die sache unserem anwalt übergeben."

andere immer wieder gern gemachte albernheiten (auch von großen firmen), die der glaubwürdigkeit alles andere als zuträglich sind, findest du hier: http://www.annjabusch.de/texte.html

gruß
ann

Hallo nochmal.

Das leuchtet sicher auch ein. Solche „Flosken“ wollte ich auch nicht einbringen.
Doch wie soll man sich präsentieren, ohne das es „zu klein“ wirkt und somit nur nach einer „Idee“.
Will sagen:
Wenn ich nun in einer Phase bin mein Unternehmen aufzubauen. Ich weiß, das ich die ersten Tag (bzw. den „Vorlauf“) alleine bewerkstelligen kann, weiß aber auch genau, das ich im Laufe der Zeit auf weitere freiwillige Mitarbeiter zurückgreifen muß und somit die „Firma“ wächst.
Sagen wir so: Wenn ich schreibe, das ich ein kleiner Radiosender bin, der jeden Tag 8 Stunden auf Sendung sein will und dieses quasi in der „Ich“ Person beschreibe, so denken sich die Firmen doch "Wie will er 8 Stunden Programm machen, dabei die Technik bedienen, Musikauswahl treffen und unsere Produkte präsentieren?
Doch zunächst brauche ich die ersten interessenten, damit ich weiß, das die Radiosendung überhaupt mit Produktinformationen „gefüllt“ wird und somit auf 8 Stunden länge kommt. Sobald dann die angestrebten Firmen auf das Boot aufgesprungen sind, kann ich mich darum kümmern weitere Leute mit ins Boot zu holen.
(Das nur mal als BEISPIEL!!!).

Nun die abschließende Frage (oder anders Formuliert):
Kann(soll) ich vorausgreifend mit „wir“ anschreiben.

Oder ganz anders: Dem Kunden von MEINER Neugründung erzählen und den geplanten Verlauf der Entstehungsphase.
Kann dann natürlich auch zweierlei ausfallen. Entweder er denkt, das wird eh nicht klappen und antwortet nicht oder er findet die Idee Klasse und springt erst recht mit auf.

Vielleicht kann da noch mal jemand einen Gedanken schweifen lassen :smile:

Gruß
Andreas

1 Like

Nun die abschließende Frage (oder anders Formuliert):
Kann(soll) ich vorausgreifend mit „wir“ anschreiben.

meiner meinung nach: nein.

Oder ganz anders: Dem Kunden von MEINER Neugründung erzählen
und den geplanten Verlauf der Entstehungsphase.
Kann dann natürlich auch zweierlei ausfallen. Entweder er
denkt, das wird eh nicht klappen und antwortet nicht oder er
findet die Idee Klasse und springt erst recht mit auf.

so würde ich es machen. die 2 möglichkeiten gibt es sowieso immer. du wirst besser fahren mit kunden/partnern, denen du reinen wein eingeschenkt hast. kurzfristige erfolge durch vorspiegelung falscher tatsachen rächen sich meist schnell.

schöne grüße & viel erfolg
ann

Hallo Andreas,

ich bin auch Existenzgründerin und stand vor dem selben Dilemma. Als Einzelkämpferin bei Herstellern Kontakt in der „Ich-Form“ aufzunehmen und mich dort vorzustellen war für mich in dieser Art selbstverständlich.

„Klein“ kam mir die „Ich-Form“ jedoch bei meinem Onlineshop und meinem Internetauftritt generell vor. Anfangs versuchte ich, meine eigene Anrede geschickt zu umschreiben. Mal schrieb ich wir, oder das Team oder ich. Ich wollte auch nicht bluffen oder aufschneiden.

Mittlerweile hab ich mich aber dazu entschlossen, mich in der „Ich-Form“ zu präsentieren, denn ich hab ja schließlich noch keine Mitarbeiter. Ein Unternehmen wird ja auch oft vom Auftritt eines einzigen Repräsentanten positiv oder negativ eingeschätzt. Wenn der sich daneben benimmt oder schlechte Manieren an den Tag legt, fällt das auf die ganze Firma zurück.

Ich versuche, mich als Unternehmerin sympatisch und vertrauensvoll an den Kunden zu bringen. Schließlich bin ich stolz auf das, was ich bisher allein geschafft habe.

Es gibt sehr viele vermeintliche „Wir“ auf dem Markt, vor allem in Internet. Es gibt zuviele Aufschneider und ich könnte dir einige nennen, die ich persönlich kenne, deren Auftreten ist sowas von übertrieben und aufgeblasen, sodass sie schon eher unglaubwürdig sind.

Denk an die Redensart: Mehr Schein als Sein. Wäre nicht gut für uns kleine Unternehmer, wenn wir so eingeschätzt würden.

Steh zum „Ich“ … mutig, selbstbewusst, sympatisch, kundenorientiert und kompetent! Umso stolzer wirst du sein, wenn du eines Tages im „Wir“ schreiben darfst. Dies wird auch deinen Geschäftspartnern auffallen!

Viel Erfolg
Herzblume!

Hallo,

es ist generell so, dass man immer „wir“. Auch wenn man alleine selbständig ist ohne Mitarbeiter.

Es hat auch nichts mit lügen zu tun, wenn man „wir“ schreibt, auch wenn man alleine ist.

Also immer „wir“. Das „ich“ würden die meisten Betribe wohl eher als amateurhaft ansehen.

MFG

Andreas

Hallo,

es ist generell so, dass man immer „wir“. Auch wenn man
alleine selbständig ist ohne Mitarbeiter.

was ein dünnpfiff…

wenn ich von meiner leistung überzeugt bin, dann kann der kunde ruhig wissen, dass ich einzelkämpfer bin.

alles andere ist einen auf dicke hose machen und nix dahinter haben…

gruß inder