Hallo,
eine ganz subjektive Beobachtung aus meinem Job als Lehrerin: Die Kinder, deren Eltern es an der notwendigen Erziehung fehlen lassen, kompensieren gerne mal durch übergroße Geschenke zu jedweden Anlässen:smile:. Und das hat nichts mit dem Einkommen zu tun.
Auf mich wirkt das wirklich in vielen Fällen so, als wollten sich die Eltern damit den Respekt und die Liebe ihrer Kinder kaufen. Der Irrglaube, dass materielle Zuwendung im Übermaß Wohlverhalten fördert und positive Emotionen bewirkt, scheint dabei nicht auszusterben. Dem Junior soll es zumindest an nichts fehlen, wenn er schon macht, was er will.
Traditionell hat man in Deutschland zu Weihnachten und zum Geburtstag ein größeres Geschenk bekommen. Alle anderen Feste und Ereignisse waren dem untergeordnet: Ostern, Einschulung und Nikolaus.
Die klassischen Nikolausgedichte berichten von „Apfel, Nuss und Mandelkern“, und über lange Zeit gab es das, was du nun schenken möchtest, maximal mit einem kleinen Spielzeug angereichtert.
Ich denke, es nimmt ein wenig die Vorfreude auf Weihnachten, wenn der Nikolaustag geschenketechnisch bereits ein Mini-Weihnachtsfest ist. Und es potentiert die Erwartungshaltung der Kinder. Derer, die in ihren Eltern mehr oder weniger sowieso nur Wunscherfüller sehen, erst recht.
Schöne Grüße,
Jule