Geschichte

Guten Tag Kathleen,

Wir haben anscheindend recht unterschiedliche Definitionen von
Zynikern, Pragmatikern, Geistreichen. Könntest Du hier mal ein
konkretes Beispiel von Vertretern der jeweiligen Kategorien
bringen?

Als Zyniker betrachte ich denen, die moralen Werte als leeres Gerede sehen. Oder auch aufgrund innerer Leere die Gefühle anderer misverstehen und auslachen.

Bei Pragmatiker, die zu extrem in ihren Ansichten werden, ging ich davon aus, dass sie in ihrem Materialismus den Toten Punkt erreichen und anfangen sich in Zyniker zu verwandeln.

Geistreich sind in meiner Vorstellung die Menschen, die gefühlsmäßig fähig sind die höchsten moralischen Werte zu verstehen. D. h. nicht einfach als etwas Gutes anerkennen sondern auch mitempfinden.

Da halte ich es mit Rosa Luxemburg: Freiheit ist die Freiheit
des Andersdenkenden.

In Ordnung, aber…
Prinziplösigkei ist auch Freiheit… von Prinzipien,
Zynismus ist Freiheit… von moralischen Werten.
Ich denke ab einem bestimmten Punkt fängt die Freiheit manchmal an, eher als Krankheit zu gelten.

Man zahlt
dafür immer einen Preis der Unfreihet in etwas Anderem. In
diesem Fall unfähren Preis.

Mir scheint es, Du hast hier etwas ganz Konkretes im
Kopf…, denn so kann ich hier keinen logischen Schluss
finden.

Ich war etwas abgelehnt. Ich habe tiefer an dem Wort „Freiheit“ nachgedacht. Egal wie viel Freiheit in sich als Definition nimmt, Freiheit in etwas Bestimmtem beschränkt immer das Gegenteil. Sie ist so gut wie nie das Gleichgewicht.

Schöne Grüße

Liebe O.B.F.,

Schade, dass ich den Autor nicht ausfindig machen kann, aber der Satz trifft meine Definition: „Ein Zyniker ist ein Idealist mit gebrochenem Herzen.“

Im Allgemeinen gibt es aber auch gebräuchliche Definitionen, die in diese Richtung gehen: „Ein Zyniker ist jemand, der Ideale hat, aber zu wissen glaubt, dass sie nicht realisierbar sind.“

Als Zyniker betrachte ich denen, die moralen Werte als leeres
Gerede sehen. Oder auch aufgrund innerer Leere die Gefühle
anderer misverstehen und auslachen.

Ergo keine LEERE, sondern ein tiefes Bewusstsein!

Bei Pragmatiker, die zu extrem in ihren Ansichten werden, ging
ich davon aus, dass sie in ihrem Materialismus den Toten Punkt
erreichen und anfangen sich in Zyniker zu verwandeln.

Du meinst also, dass Pragmatiker eine Zwischenstufe zum Zyniker darstellen, korrekt? Materialismus ist eine wissenschaftliche Betrachtungsweise, aber keine menschliche Haltung. Du meinst wohl eher materielle Werte, oder?!

Ich sehe die Pragmatiker nicht als Zwischenstufe - sind sind nach meinem Geschmack „bedrohlicher“ als die Zyniker.

Geistreich sind in meiner Vorstellung die Menschen, die
gefühlsmäßig fähig sind die höchsten moralischen Werte zu
verstehen. D. h. nicht einfach als etwas Gutes anerkennen
sondern auch mitempfinden.

Geist ausschließlich auf die „Gefühlsebene“ anzusiedeln? Puh, da muss ich passen - da bin ich wohl zu geistlos.

Prinziplösigkei ist auch Freiheit… von Prinzipien,
Zynismus ist Freiheit… von moralischen Werten.
Ich denke ab einem bestimmten Punkt fängt die Freiheit
manchmal an, eher als Krankheit zu gelten.

Lies mal Adorno, der nach meinem Geschmack immer noch Gültigjkeit besitzt.

Freiheit in etwas Bestimmtem beschränkt
immer das Gegenteil. Sie ist so gut wie nie das Gleichgewicht.

Ich will Dir diesbezüglich gewiss nicht widersprechen, aber bitte sage mir, auf welcher Ebene wir diskutieren?

Schönen Abend wünscht

Kathleen

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Hi,

In der dritten Welt verhungern Kinder- das ist ein Problem! In
Indien werden junge Frauen beschnitten und zwangsverheiratet
das ist ein Problem.

Du hast zufälligerweise etwas angesprochen, wovon ich mir in der letzten Zeit am meisten Gedanken gemacht habe. Ich möchte aber dieses Thema in diesem Brett nicht erweitern. (Obwohl das Thema mich interessiert.)

Und du beschwerst dich, dass du die Wahl hast ein
selbstbestimmtes Leben zu führen, indem es dir frei steht,
deine Sexualität auszuleben und dein Leben mit dem zu
verbringen den du magst- bzw. dich zu trennen und neu zu
verlieben, wenn es nicht mehr funktioniert?

Ich beschwere mich über gar nicht. Aber ich habe eine Frage zu dir.

Denkst du, dass unser Leben in Europa ein Vorbild für die Welt sein kann?

Anscheinend siehst du nur Vorteile im Leben der Gesellschaft heutzutage. Und weil es irgendwo in der Welt viel größere Problemen gibt, ignorierst du es oder es ist dir einfach egal, dass unsere heutige Gesellschaft auch bereits ein gewisses Problemchen hat.
Wir sind das Gegenteil von Menschen in Asien und Mittelwesten. Während sie extrem ihre Moralvorstellungen vertreten, leiden wir oft unbewusst unter Werteverlust.

Grüße dich

Hallo!

Als Zyniker betrachte ich denen, die moralen Werte als leeres
Gerede sehen.

Ich dachte, es wären diejenigen, die hinter leerem Gerede keine moralen Werte sehen?

Gruß,
Max

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DAS LETZTE KAPITEL ZUM THEMA
Guten Abend Kathleen,

Vor fünf oder sechs Tagen habe ich eine Frage in einem Brett oben gestellt. Ich wollte nur meine Meinung mit anderen vergleichen. Ich hatte intelligente und seriöse Antworten erwartet. Als ich die Antworten bekommen habe, war ich fast schockiert darüber, was die Mehrheit als „normal“ betrachtet. Und es kam mir auch vor, dass ich mit meiner Frage ausgelacht wurde.
Ich bin ein Mensch, der mit etwas anderen Wertvorstellungen aufgewachsen ist. Zu allgemeinen Werten wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit kommen noch solche Werte wie Familie, Treue in der Beziehung und gewisse Geistigkeit. ( Die sich leider mit Worten schwer erklären lässt )
Inzwischen habe ich verstanden: Es ist nah zu unmöglich jemandem etwas zu erklären, was er nicht mitfühlen kann. Wenn ich jetzt über die selben Werte mit meinen Verwandten, Freunden oder Bekannten gesprochen hätte, hätten sie mich sehr einfach verstehen können. (Viele kamen ursprünglich aus Osteuropa)
Ich lasse mal diese „Geschichte“ von vorhin beiseite, da es nur eine Schockreaktion war. Ich kenne eine ganz andere Realität ( Wo die Menschen sich in der Beziehungen vollkommen anders verhalten ) und die gefällt mir ehrlich gesagt viel mehr.

Ich habe analysiert, wie eine Familiengesellschaft auf die Entwicklung eines Menschen wirkt. Ein Kind, wenn es in einer Familie aufwächst, lernt schon seit Anfang an in einer Familienbeziehung zu leben. Wenn es Geschwister hat, lernt es zu teilen und sich um jemandem an seiner Seite zu kümmern. Wenn es die Anderen sieht, die genau so leben ( Nachbarn, Freunde ) und ihr Leben so schätzen, wir es auf jedem Fall das auch ins Herz schließen.

Das Positive in einer stark ausgeprägten Familiengesellschaft ist, dass die Menschen noch sehr früh gelernt haben, was eine Beziehung ist und wie man damit umgeht. ( Mit Beziehung meine ich sich um die Mitmenschen zu kümmern, teilen und mitfühlen können ) Die Prinzipien bezogen auf Wertvorstellungen und gewisse Geistigkeit bilden Charakter und machen Menschen fähig für starke und tiefe Gefühle.

In einer Liebesbeziehung kommt so gut wie nie eine Frage „bin ich verliebt oder bin ich nicht“ irgendwie weist man so gut wie immer ganz genau, was man fühlt. ( Man hat die ganze Zeit mit Gefühlen zu tun, denn in der Beziehungen geht es nicht anders.) Harmonie in so einer Beziehung ist auch leichter zu erreichen, schließlich hatte man das ganze Leben seit Anfang an dafür die „Schule“ gehabt.

Von mir möchte ich sagen, dass ich ein Teil dieser beschriebenen Realität bin. In Harmonie, Zusammenhalt und Beistand in jeder Situation zu leben ist was schönes. Und ich bin in weitem nicht die Einzige, die es so hat. So ist mein Idealismus doch mehr als nur Idealismus. Und ich weiß, dass ich das meiner Geistigkeit und Erziehung zu verdanken habe.

Besten Wünschen von O. B. F.

Hallo O.B.F.,

Vor fünf oder sechs Tagen habe ich eine Frage in einem Brett
oben gestellt. Ich wollte nur meine Meinung mit anderen
vergleichen. Ich hatte intelligente und seriöse Antworten
erwartet. Als ich die Antworten bekommen habe, war ich fast
schockiert darüber, was die Mehrheit als „normal“ betrachtet.

Du hast die Frage im Brett „Erotik&Sexualität“ gestellt - nichts für Ungut, aber da hättest Du (überspitzt formuliert) auch eine Umfrage in einem Swingerclub zum Thema „Treue“ durchführen können. :smile:

Und es kam mir auch vor, dass ich mit meiner Frage ausgelacht
wurde.

Das wundert mich nicht! Es kommt übrigens nicht von Ungefähr, dass vor geraumer Zeit das Brett „Lust&Liebe“ aufgeteilt wurde.

Ich bin ein Mensch, der mit etwas anderen Wertvorstellungen
aufgewachsen ist. Zu allgemeinen Werten wie Freiheit,
Gerechtigkeit, Gleichheit kommen noch solche Werte wie
Familie, Treue in der Beziehung und gewisse Geistigkeit. ( Die
sich leider mit Worten schwer erklären lässt )

Ich denke nicht, dass sich Deine Wertvorstellung so grundsätzlich von denen vieler hier Mitwirkenden unterscheidet. Du hast Dir einfach das falsche Brett ausgesucht.

Inzwischen habe ich verstanden: Es ist nah zu unmöglich
jemandem etwas zu erklären, was er nicht mitfühlen kann. Wenn
ich jetzt über die selben Werte mit meinen Verwandten,
Freunden oder Bekannten gesprochen hätte, hätten sie mich sehr
einfach verstehen können. (Viele kamen ursprünglich aus
Osteuropa)

Verzeih, aber Du gehst jetzt induktiv vor und die Anzahl an Antworten reicht nicht aus, um eine repräsentative Meinung abzubilden.

Ich lasse mal diese „Geschichte“ von vorhin beiseite, da es
nur eine Schockreaktion war. Ich kenne eine ganz andere
Realität ( Wo die Menschen sich in der Beziehungen vollkommen
anders verhalten ) und die gefällt mir ehrlich gesagt viel
mehr.

Gestatte mir, noch eins anzumerken: Du hast Dein Anliegen auch nicht so klar formuliert, als dass hier jemand konkret darauf hätte antworten können. Andernfalls hätte sich Dein Eindruck gewiss etwas relativiert.

Ich habe analysiert, wie eine Familiengesellschaft auf die
Entwicklung eines Menschen wirkt. Ein Kind, wenn es in einer
Familie aufwächst, lernt schon seit Anfang an in einer
Familienbeziehung zu leben. Wenn es Geschwister hat, lernt es
zu teilen und sich um jemandem an seiner Seite zu kümmern.
Wenn es die Anderen sieht, die genau so leben ( Nachbarn,
Freunde ) und ihr Leben so schätzen, wir es auf jedem Fall das
auch ins Herz schließen.

Dieser Beschreibung kann ich mich nur anschließen. Ich kenne es aus meinem Umfeld nicht anders!

Das Positive in einer stark ausgeprägten Familiengesellschaft
ist, dass die Menschen noch sehr früh gelernt haben, was eine
Beziehung ist und wie man damit umgeht. ( Mit Beziehung meine
ich sich um die Mitmenschen zu kümmern, teilen und mitfühlen
können )

Auch hier kann ich ohne Bauchschmerzen zustimmen. Aber das ist für mich nicht erwähnenswert resp. ich leide nicht darunter, wenn andere Menschen meine „Werte“ nicht teilen. Ich erwarte auch nicht, dass man sie versteht. Und ich muss mich auch nicht rechtfertigen, wenn ich aus der Großstadt aufs Land in mein Elternhaus in eine Anliegerwohnung zurückgezogen bin, um damals meinen krebkskranken Vater mitzupflegen, nach seinem Tod u.a. hier bleibe, um meine Mutter nicht allein zu wissen, wir vor vier Monaten auch noch meine 88-jährige Oma zu uns geholt haben.

Von mir möchte ich sagen, dass ich ein Teil dieser
beschriebenen Realität bin. In Harmonie, Zusammenhalt und
Beistand in jeder Situation zu leben ist was schönes. Und ich
bin in weitem nicht die Einzige, die es so hat. So ist mein
Idealismus doch mehr als nur Idealismus. Und ich weiß, dass
ich das meiner Geistigkeit und Erziehung zu verdanken habe.

Mach nicht den Fehler, eine Abgrenzung vorzunehmen, die nicht notwendig ist. Stöbere mal hier in anderen Brettern und Du wirst sicherlich entdecken, dass Du mit Deinem „Idealismus“ nicht so allein dastehst. Unter „Älterwerden“ kannst Du z.B. Menschen finden, die sich um ihre Angehörigen sorgen, sie pflegen, unter „Eltern&Kinder“ findest Du Menschen, die sich Gedanken um ihren Nachwuchs machen, unter „Esoterik“ findest Du Menschen, die die verschiedensten Wege auf der Sinnsuche einschlagen und hier unter „Liebe&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:artnerschaft“ findest Du immer wieder Menschen, die um ihre Beziehung kämpfen.

Wäre schön, wenn Du Dir die Mühe machtest und Dir jetzt nicht aufgrund dieser Erfahrung die Sicht versperrst.

Sonnige Grüße

Kathleen

MOD: Zweige abgeschlossen
Hallo,

an den Ursprungsartikel kann ich mich leider nicht mehr dranhängen, da er bereits im Archiv ist, daher hier der Hinweis:
Ich habe die zwei Artikelzweige abgeschlossen, weil ein Bezug zum Bretthema nicht feststellbar ist.

Besser aufgehoben wäre die Diskussion wohl im Brett Philosophie.

Gruß
Christian

MOD