Geschichte abschaffen?

Hallo Leute

Unser Professor hat uns neulich mal erzählt das man Geschichte als reines Fach in der Schule abschaffen wollte, ich glaube in den 70er Jahren war das, und mit Politik kombinieren wollte. Und ich muss sagen ich war etwas entsetzt, wenn man was lernen kann, dann doch wohl aus der Vergangenheit oder?

Nun zu meiner Frage, gibt es heutzutage noch Diskussionen darüber? Bzw. gibt es überhaupt Gründe die es rechtfertigen würden Geschichte abzuschaffen, bis auf die Entlastung der Schüler durch die wegfallenden Stunden?

Gruß
Jendrik

Hallo Jendrik,

ja, ähnliche Diskussionen gibt es auch noch heute.

Zu:

„Und ich muss sagen ich war etwas entsetzt, wenn man was lernen kann, dann doch wohl aus der Vergangenheit oder?“

Es gibt durchaus ernstzunehmende Stimmen, die anderer Meinung sind. Aus der Vergangenheit kannst du lernen, welche Entscheidungen unter welchen Bedingungen irgendwann einmal diese oder jene Konsequenzen hatten. Über die Zukunft sagt dies erst einmal relativ wenig aus, es sei denn, alle Parameter wären identisch.

Ist aber wohl fast schon eher eine Frage für das Philophiebrett …

Hallo Jendrik,

ob es heute Diskussionen über Abschaffung oder Beibehaltung des Geschichtsunterrichts gibt, weiß ich nicht.

Aber Argumente für die Abschaffung lassen sich finden.

Ich habe den Geschichtsunterricht in den siebziger Jahren erlebt. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde kaum mehr behandelt, die zwanziger Jahre kurz noch gestreift. Später begriff ich, warum: es gab damals noch zu viele Personen mit Einfluß, die in den Nationalsozialismus verstrickt waren und ihm geistig noch nahestanden. Auch als Eltern oder Großeltern mancher Schüler. Es wäre darum damals wohl zu riskant für einen Lehrer gewesen, diese Zeit zu behandeln, zumal mit einem kritischen Blick.

Die wichtigste zeitgeschichtliche Lektion entging uns daher: die Gefahren von sozialer Ungleichheit, und es sieht so aus, als müßten wir diese Lektion bald von Neuem lernen.

Wir lernten Geschichte aus einer Oberschichts-Perspektive. Später lernte ich, daß es auch eine Perspektive von unten gibt. Siehe z. B. Bernd Engelmann, „Wir Untertanen“.

Ich weiß nicht, wie der Geschichtsunterricht heute ist. Mir ist von damals nichts hängengeblieben, von dem ich sagen könnte: ja, das war wichtig und das war es wert. Einzelne Elemente eines Geschichtsunterrichts gab es auch in Latein oder vor allem im Deutschunterricht.

Kritisch zu denken habe ich im Geschichtsunterricht nicht gelernt.

Grüße,

I.

Wir lernten Geschichte aus einer Oberschichts-Perspektive.
Später lernte ich, daß es auch eine Perspektive von unten
gibt. Siehe z. B. Bernd Engelmann, „Wir Untertanen“.

Ich weiß nicht, wie der Geschichtsunterricht heute ist. Mir
ist von damals nichts hängengeblieben, von dem ich sagen
könnte: ja, das war wichtig und das war es wert. Einzelne
Elemente eines Geschichtsunterrichts gab es auch in Latein
oder vor allem im Deutschunterricht.

Kritisch zu denken habe ich im Geschichtsunterricht nicht
gelernt.

Grüße,

I.

Hallo

Heute ist es zum Glück anders, wir bekommen Quellen von Oberschicht, Unterschicht und dann wird herausgearbeitet was einem das zeigt und das eine gute Quellenarbeit immer noch sehr wichtig ist und man vor allem keinen offiziellen Schriften glauben schenken soll, ohne sie durch andere Quellen zu kontrolliere, also wie du merkst, heute wird gelernt kritisch zu denken :wink:

Hi

Geschichtsunterricht ist ja nicht gleich Geschichtsunterricht, und manchmal macht es durchaus Sinn.

Der überaus große Teil des Geschichtsunterrichts meiner Erfahrung nach (1997-2006) bestand nämlich aus Politikgeschichte: Herrscher, Herrschaftsstrukturen, Gesellschaftshierarchien, wer führte Krieg mit wem um welches Territorium. Darin befanden sich Lehentum und Feudalstaat, französische Revolution, russische Revolution, amerikanische Revolution, 1. und 2. Weltkrieg, Weimarer Republik, Nachkriegszeit und Wende. Peleponnesische Kriege, griechische Frühdemokratie, römisches Staats- und Kaisersystem. In unserem LK dazu noch der „Clash of Civilizations“ beim Thema Islam/Westen, Politik Karl des Großen und die Kreuzzüge.

Das einzige was daraus fiel war: Griechischer und römischer Städtebau, Archäologie, frühes Ägypten, Grundlagen der muslimischen Gesellschaft im LK und ja… das war’s.

Angesichts dieses verschwindend geringen Anteils von Kulturgeschichte zugunsten eines überwältigenden Großteils Politik- und Militärsgeschichte kann ich den Gedanken, Geschichte und Politik zusammenzulegen sehr gut nachvollziehen. Es macht sogar Sinn, weil die Entstehung von Parlamenten u.ä. dann im Kontext steht.

Das heißt nicht, dass ich das _gut_ finde.

Ich finde der kulturgeschichtliche Anteil im schulischen Geschichtsunterricht darf durchaus höher sein. Viel wird am Gymnasium auf andere Fächer ausgelagert (Englisch (Great Britain, USA Besiedlung, Australien, Elisabethan/Victorian Age), Latein (Rom, Mythologie), Deutsch (Romantik, Vormärz, Neuzeit, Barock)) aber nicht jeder hat immer eine gute Fächerkombination und manche Lehrer machen die historischen Themen einfach nicht oder nur kurz.

lg
Kate

Ja da hast du recht, aber Geschichtskultur wird jetzt in den neuen KernCuricula auch zu einem Schwerpunkt.

Moin,

Es gibt durchaus ernstzunehmende Stimmen, die anderer Meinung
sind.

wer wären denn diese ernstzunehmenden Stimmen?

Aus der Vergangenheit kannst du lernen, welche
Entscheidungen unter welchen Bedingungen irgendwann einmal
diese oder jene Konsequenzen hatten.

Was m.E. sehr wichtig ist.

Über die Zukunft sagt
dies erst einmal relativ wenig aus, es sei denn, alle
Parameter wären identisch.

Dem stimme ich in keiner Weise zu.
Man kann sehr gut lernen, was in welchen Situationen passierte und kann aufgrund dieses Wissens besser entscheiden. Weiß man das nicht, kat man keine oder weniger Möglichkeiten.
Ohne Vergangenheit (Geschiechte) hat man auch keine Zukunft.

Gandalf

Hallo,

Und ich muss sagen ich war etwas entsetzt, wenn man was lernen
kann, dann doch wohl aus der Vergangenheit oder?

Verzeih mir die Plattitüde, aber es heißt schon seit Aeonen: „Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“ Theoretisch könnte man das Fach also getrost abschaffen…

Praktisch ist eine Abschaffung des Fachs für mich unvorstellbar, weil für mich Gegenwart ohne Vergangenheit unvorstellbar ist.

Grüße
EP

Hallo Jendrik,

Die Diskussion, ob Geschichte nützlich und brauchbar ist, hat es schon immer gegeben und wird es wohl immer geben. Schon im 12. Jahrhundert erwiderte Bernhard von Chartres auf die These des spätantiken Priscian „je jünger, desto klarer“: „Wir sind nur Zwerge auf den Schultern von Riesen“.

Seitdem hat sich wohl argumentativ nicht mehr viel getan.

Gruß
Hardey

Hallo,

ich habe in den 80ern das krasse Gegenteil erlebt.

Man hastete mit Lichtgeschwindigkeit durch die Jahrtausende und lud den Schülern dann 2 Jahre lang am Stück die Erbsünde von 12 Jahren deutscher Geschichte auf.
So lange, bis die Schüler es nicht mehr hören konnten und wollten.
Pünktlich 1945 endete die Weltgeschichte dann nach Auffassung der Lehrer.

Mit Geschichtsunterricht hatte das meines Erachtens rein gar nichts zu tun, denn ich habe über römische Geschichte durch Asterix mehr gelernt als aus der Schule.

Gruß
Lawrence

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Hallo Gandalf,

vielleicht habe ich mich ja mißverständlich ausgedrückt.

Zu:

„wer wären denn diese ernstzunehmenden Stimmen?“

Zumindest interessante Gedanken äußert u.a. N. N. Taleb

Zu:

„Man kann sehr gut lernen, was in welchen Situationen passierte“

Ja!

und kann aufgrund dieses Wissens besser entscheiden.

Oft! Wirkliche Neuerungen haben allerdings nicht immer geschichtliche Vorbilder. Der Blick auf die Vergangenheit kann auch zu einer zu statischen Einschätzung führen und den Blick auf die Zukunft versperren. Die Geschichte mag uns vielleicht lehren, was man nicht tun sollte, aber nicht, was man tun sollte.

Zu:

„Weiß man das nicht, kat man keine oder weniger Möglichkeiten.“.

Nicht unbedingt. Wohl aber sind geschichtliche Kenntnisse meist von Vorteil.

Zu:

„Ohne Vergangenheit (Geschiechte) hat man auch keine Zukunft.“

Naja, es fällt einem dann schon einfacher, eine Situation in historischem Kontext zu bewerten. Aber es gab ja auch mal einen Zeitpunkt, als die Geschichte begann.

Der Blick nach hinten kann auch dazu führen, zukünftige Optionen nicht wahrzunehmen, da es eben noch keine diesbezüglichen Erfahrungswerte gibt.

Weiterhin ist die Trennung zwischen „Geschichte“ und „Politik“ meist sehr willkürlich. Es gibt keine „unpolitische“ Geschichte, ebensowenig wie eine geschichtslose Politik.

Grüße

godam (sehr interessiert an Geschichte und der Meinung, daß „der Geschichtsunterricht“ ein eigenständiges Fach bleiben sollte)

Hallo!

die These
des spätantiken Priscian „je jünger, desto klarer“

„Quanto iuniores, tanto perspicaciores“ übersetze ich mit
„je jünger, desto klüger“ (eigentlich: scharfsichtiger).
Gruß!
H.

Hallo,

ja, Geschichtsunterricht war nicht immer sehr sinnvoll. Aber das hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Die moderne Geschichtsdidaktik (siehe zb. Michael Sauer: „Geschichte Unterrichten“) sieht vor, dass man nicht nur „die Geschichte“ an sich vermittelt, sondern gleichzeitig eine Art zu denken lernt.

Das Fach Geschichte erhält also dadurch eine Aufwertung, dass es sich vom rein Inhaltlichen Aspekt erhebt und bestrebt ist, die Entwicklung des Geistes zu fördern.

Da ist halt für stupides Auswendiglernen kein Platz mehr. Vielmehr sollen die Schüler sich selbst mit Quellen beschäftigen und Geschichte damit hautnah erleben. Kritisches Hinterfragen, selbstständiges Denken, eigenverantwortliches Arbeiten sind unter anderem die Ziele, die der moderne Geschichtsunterricht anstrebt. Nicht nur das Vermitteln von Wissen über XYZ.

Man lernt halt wie gesagt durch die Beschäftigung mit der Geschichte eine Art zu denken, die man sinnvoll in andere Lebensbereiche einbringen kann.
Die Erfahrung der Multiperspektivität (d.i. dass man jeden Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln sehen kann - und damit etwas scheinbar eindeutiges plötzlich zweifelhaft wird) ist wichtig für eine tolerante und offene Gesellschaft, die Demokratie und Pluralismus leben will.

Den klassischen Geschichtsunterricht, also das reine Faktenkonsumieren, ohne eigenständige Denkarbeit, könnte man ruhigen gewissens abschaffen. Den modernen Geschichtsunterricht als Übungsplatz des Geistes jedoch, den sollte man definitiv ausbauen. Denn in vielen anderen Fächern ist eine gleichwertige Übungsmöglichkeit ja garnicht gegeben!

Geschichte ist ein Fach, welches ideologisch mißbraucht werden kann und das von jeder Gruppe. Daher sollten nur Fakten her. Genauso kann man Fächer wie Kunst abschaffen. Das ist noch nutzloser als Geschichte.

Geschichte ist ein Fach, welches ideologisch mißbraucht werden
kann und das von jeder Gruppe. Daher sollten nur Fakten her.
Genauso kann man Fächer wie Kunst abschaffen. Das ist noch
nutzloser als Geschichte.

Sorry, aber das ist Unsinn. Das ist so, als würdest du in Mathe nur Zahlen präsentieren, nicht aber den SChülern beibringt, wie man damit rechnet. Du musst zugeben, dass das nicht sehr sinnvoll wäre.

Was sind denn „Fakten“? Wer wählt diese aus? Wie willst du mit Fakten denn zb. den Nationalismus im 19. Jahrhundert rüberbringen? Wäre es keine ideologische Manipulation, wenn man zb. den Holocaust komplett weglassen würde, dafür aber auf russischen Kriegsverbrechen in Ostpreußen rumreitet?

Wohlgemerkt, damit würden nur Fakten dargestellt/nicht dargestellt werden.

Geschichte ist aber halt mehr als nur Faktenanhäufung.
Geschichte ist auch Theoriebildung und Diskussion, Abwägen von Argumenten und das Konstruieren möglicher Wahrheiten. Auf Basis der Fakten. Fakten allein sind langweilig. Erst die Hypothese, die aus Fakten „eine Geschichte“ macht, ist wirkliche Geschichte.

Ja es stimmt, Geschichte kann, wie übrigens jedes Schulfach, ideologisch mißbraucht werden. Das liegt aber nicht am Fach selber sondern an der Struktur, in der Unterricht stattfindet. „Der Allwissende“ steht vorne und belehrt die „unbeschriebenen Blätter“. So zumindest war das mal.

Aber ist nicht gerade die Erkenntnis, dass Geschichte ideologisch mißbraucht werden kann, einen unheimlich wertvolle Erkenntnis, die man aus der Geschichte ziehen kann? Und täglich aufs Neue in der Gegenwart anwenden kann?

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Fakten soll sachliches rüberbringen. Heutzutage wird Schülern doch noch ihre Schuld der NS-Zeit im Geschichtsunterricht eingetrichtert. Genau sowas ist dalsch.

Also ich wüsste nicht, wo im Lehrplan oder den Bildungsstandards für das Fach Geschichte geschrieben steht, dass es Ziel des Geschichtsunterrichts sei, den Schülern ihre „Schuld“ am NS „einzutrichtern“.

Ich kenne auch ehrlich gesagt keinen Fall, in dem das jemals vorgekommen wäre. Weder zu meiner Schulzeit, noch während der Praktika, noch sonstwo.

Aber ich weiß, das ist in gewissen Kreisen ein gern gern wiederholtes Vorurteil und so ganz und gar nicht frei von ideologischer Manipulation…

„Man kann sehr gut lernen, was in welchen Situationen
passierte“

Ja!

und kann aufgrund dieses Wissens besser entscheiden.

Oft! Wirkliche Neuerungen haben allerdings nicht immer
geschichtliche Vorbilder. Der Blick auf die Vergangenheit kann
auch zu einer zu statischen Einschätzung führen und den Blick
auf die Zukunft versperren. Die Geschichte mag uns vielleicht
lehren, was man nicht tun sollte, aber nicht, was man tun
sollte.

Aber alles, was in der Zukunft geschieht, wurde in der Vergangenheit dieser Zukunft angelegt. Und zu dieser Vergangenheit gehört auch das, was wir heute als Gegenwart und Vergangenheit bezeichnen.

Abgesehen davon sind zwei Situationen niemals identisch, also kann uns die Geschichte nur lehren, was in einer konkreten historischen Situation (nicht)funktionierte. Diese Erkenntnisse dann 1:1 auf gegenwärtige und zukünftige Probleme übertragen zu wollen, ist zum scheitern verurteilt, wenn man sie nicht adaptiert.

Und das ist ja gerade das Schöne. Geschichte ermöglicht die selbstbestimmung in Zeit und Raum und gibt Hinweise und Deutungen auf Probleme der Gegenwart und Zukunft. Aber keine Musterlösungen. Man ist also, will man wirklich aus der Geschichte lernen, dazu gezwungen, ständig auch die Gegenwart genau zu beobachten.

Zu:

„Weiß man das nicht, kat man keine oder weniger
Möglichkeiten.“.

Nicht unbedingt. Wohl aber sind geschichtliche Kenntnisse
meist von Vorteil.

Zu:

„Ohne Vergangenheit (Geschiechte) hat man auch keine Zukunft.“

Naja, es fällt einem dann schon einfacher, eine Situation in
historischem Kontext zu bewerten. Aber es gab ja auch mal
einen Zeitpunkt, als die Geschichte begann.

Der Blick nach hinten kann auch dazu führen, zukünftige
Optionen nicht wahrzunehmen, da es eben noch keine
diesbezüglichen Erfahrungswerte gibt.

Wie gesagt: Geschichte darf nicht nur der Blick nach hinten sein. Geschichte muss auch immer Gegenwartsbezug haben, sonst ist sie wertlos. Die beschäftigung mit der Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters mag zwar interessant sein. Wertvoll wird diese Beschäftigung aber erst, wenn wir die richtigen Fragen an die Geschichte stellen. Zb. wie ging man im Mittelalter mit Umweltverschmutzung um? Gab es Energiekrisen? Wenn ja, wie wurden sie gemeistert?

Das bringt tiefere Einsichten und neue Erkenntnisse, von denen wir vielleicht profitieren können. Jedenfalls helfen sie, unseren Standpunkt zu relativieren und unsere Situation einschätzen zu können.

Weiterhin ist die Trennung zwischen „Geschichte“ und „Politik“
meist sehr willkürlich. Es gibt keine „unpolitische“
Geschichte, ebensowenig wie eine geschichtslose Politik.

Nein, eigentlich ist die Trennung überhaupt nicht willkürlich, denn Politik beschäftigt sich mit Politik, und sonst nix.
Geschichte beschäftigt sich aber nicht nur mit Politik, sondern mit allem, was Menschen in der Vergangenheit betroffen und beeinflusst hat, und worüber es Zeugnisse gibt: Kriege, Krisen, Naturkatastrophen, Religion, Wirtschaft, Handel, Kunst, Mentalität, Architektur usw usw. Das wenigste davon ließe sich sinnvoll in Politik einbinden.

Von daher greift die Gleichstellung von Politik und Geschichte erheblich zu kurz.

Abgesehen davon hat die Geschichte einen Troß von Instrumentarien und Tochterwissenschaften, mit denen die Politikwissenschaft überhaupt nichts anfangen kann.

godam (sehr interessiert an Geschichte und der Meinung, daß
„der Geschichtsunterricht“ ein eigenständiges Fach bleiben
sollte)

Wenn du mich fragst, sind die Zusammenlegungspläne nichts weiter als verkappte Sparmaßnahmen - wie jede „Bildungsreform“ der jüngeren Zeit. Diese Zusammenlegung lässt sich weder pädagogisch, noch fachlich begründen. Sie ist also vom Erzieherischen Standpunkt aus gesehen höchst fragwürdig.