Geschichte der Philosophie

Hi,

ich bin auf der Suche nach vorgriechischen philosophischen
Erkenntnissen, also auch und vor allem über die Mathematik
hinausgehendes.
Mit einfachen Worten gefragt:
Waren die Griechen wirklich die ersten abendländischen
Philosophen, was weiss man heute von den Inputs, die sie
von den Babyloniern, Ägyptern etc. erhalten haben?

Möglichst über solche Darstellungen hinausgehend:

http://www.textlog.de/6095.html

Gruß
HC

OT
Hi nochmal,

hat jemand dieses Werk gelesen? Ist es wirklich so bahnbrechend?
An der Thematik jedenfalls grüble ich schon lange herum, diese
scheint mir sehr interessant!

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3608943471/qid…

Off Topic Gruß

HC

Vorläufer der griech. Philosophie
Hi HC,

Waren die Griechen wirklich die ersten abendländischen Philosophen

nicht nur die ersten abendländischen … Es waren spezielle Eigenarten des Denkens, die geistesgeschichtliche Neuerungen waren, weswegen sie sich dann „Philosophen“ nannten. Die Suche nach der „Ursprüngen“ wird in die Suche nach „Prinzipen“ verwandelt, man beginnt, die Rede von „Göttern“ nur noch metaphorisch zu verstehen und die anstehenden Fragen als Fragen nach der Natur der Begriffe, die Prinzipien nicht mehr als Prinzipien des Kosmos, sondern als Prinzipien des Denkens zu verstehen. Die innere Logik des Gedankenganges wird selbst zum Gegenstand der Betrachtung, die Sprache selbst wird zum Gegenstand der Forschung (Sophisten).

Die Anstöße aus Indien, Persien (Zarathustra …), Ägypten (Theben, Hieropolis, Hermopolis) sind unzweifelhaft. Das Wasser des Thales, das Feuer des Heraklit, überhaupt die kosmologischen Spekulationen und die Fragen nach Grundformen der Materie (Empedokles), haben Vorläufer im außereuropäischen Raum, aber die Methoden der Reflexion sind anders und neu. Thales und sein Schüler Anaximander waren selbst in Ägypten …

Die Zentren (Milet in Kleinasien, Elea in Italien) lagen in Küstengebieten, die auch kulturell die Tore internationalen Austauschs waren. Hesiod, Herodot waren Reisende in Sachen Kultur. Selbstverständlich war da ein reicher Handel auch in Sachen gedanklicher Anstöße.

Leider war (und ist) es meist so gewesen, daß die Philosphiehistoriker wenig wußten über das denkerische Potential in den Einflußgebieten des Orients, und vieles zB aus Ägypten wurde erst im 19. und 20. Jhdt bekannt (Pyramidentexte und viele Papyri …).

Falsch ist sicher die Auffassung mancher Historiker, daß die griechen die ersten waren, die mit abstrakten Begriffen arbeiteten. Das gab es in den (mythischen) Kosmologien Ägyptens längst (Hermopolis, Hieropolis).

Interessant könnte für dich sein:
Wolfgang Schadewaldt: Die Anfänge der Philosophie bei den Griechen. Die Vorsokratiker und ihre Voraussetzungen
ISBN 3518078186 Buch anschauen
(aber das kennst du sicher längst)

und in einer Unibibliothek findest du sicher den spannenden:
Charles H. Khan: Anaximander and the Origins of Greek Cosmology
Columbia Univ.Press, NY 1960

Gruß

Metapher

Hallo,
für immer noch lesenswert halte ich
Snell, Bruno: Die Entdeckung des Geistes. Studien zur Entstehung des europäischen Denkens bei den Griechen. Göttingen (Vandenhoek & Ruprecht)
Gruß
H.