Hi ich würde mich gerne mehr über das Design von Passagier ZugsItzen informieren . Vor allem, was sich in den letzten 150 Jahren so getan hat . Aktuell sind ja Fa Grammer sitze weit verbreitet, aber was gab’s davor so?
Leute wie @Aprilfisch oder ich könnten da aus dem Nähkästchen plaudern. Das bezieht sich aber in erster Linie auf persönliche Erinnerungen. Zum Beispiel sind wir als Schüler südlich der Elbe immer begeistert gewesen, wenn wir mal statt mit der S3 mit der S1/S11 fuhren und dort einen 471 mit Holzsitzen erwischten.
Auf der Innotrans letzten September waren ganze Hallen mit Interior. Die nächste ist 2018.
Ah das klingt super. Habt ihr Bildmaterial oder Ideen wo ich in Lektüren das nachlesen kann ?
Servus,
Da könntest Du Dir antiquarisch das „Taschenbuch Deutsche Reisezugwagen“ von Horst J. Obermayer besorgen, damit bekommst Du einen Überblick zu der Entwicklung der während des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre eingesetzten Reisezugwagen. Mit den dort gefundenen Bezeichnungen kannst Du Dich dann auf die Suche nach Publikationen zu den einzelnen Wagentypen machen - teils kriegt da auch Tante Google was hin, z.B. führt die Suche nach „Innenraum B3yg“ zu ein paar zwar nicht mehr taufrischen, aber ganz instruktiven Bilderchen, über welche Sitze wir in den 1970er Jahren furchtbar schimpften - heute, wenn ich mit einer Heulsuse 425 unterwegs bin, denke ich mit ein bissel Wehmut an den Komfort, mit dem man damals in Nahverkehrszügen im Hinterland fahren konnte.
Ältere Typen findest Du in verschiedenen Ausführungen und Ausstattungen bei Museumsbahnen - hier darauf achten, dass diese nicht immer authentisch restauriert sind. Z.B. beim Kuckucksbähnel Neustadt/W - Lambrecht - Elmstein sind ein Wagen von 1898, mehrere von 1901 - 1909 und zwei Schweizer von 1945 im Einsatz, die alle sehr gut restauriert wurden.
Aber der Kern ist schon, was Ultra schreibt: Zum Thema Ergonomie von Sitzen in Reisezugwagen ist es ein nützlicher Einstieg, zuallererst die Holzsitze aus den 1930er Jahren mit dem Unfug zu vergleichen, der heute wasweißichwie „innovativ“ den Fahrgästen zugemutet wird.
Schöne Grüße
MM
- ach ja, und wegen Bildmaterial: Der große Wurf der DB zur Modernisierung des Wagenbestandes im Nahverkehr, in Serie gebaut ab 1959, ursprünglich geplant für eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren und in einigen Exemplaren bis heute im Dienst, war der „Silberling“ Bn, in dem man sowas wie das Prinzip der Bestuhlung während der Bundesbahn-Zeit sehen kann - die Vorkriegswagen wurden mit ganz ähnlichen Sitzbänken ausgestattet: Damit sind wir zur Schule gefahren.
Schöne Grüße
MM
Vielen Dank für so viele hilfreiche Beiträge. Ich werde mir das Buch bestellen und die besagten Modelle mal googeln. Vielen dank:)
Hast du einen link zu dem Buch? In amazon gibt es etliche auch im Bezug auf die dB ab 1944 . Ersichtlich wird aber nicht ob es auch gutes Bildmaterial enthält. Spezielle deinen Titel konnte ich nicht finden 
Servus,
das braucht es nicht.
Die Angaben zu diesem Buch, anhand derer sich jedes Buch finden lässt, sind:
Horst J. Obermayer, „Taschenbuch Deutsche Reisezugwagen“, Franckh’sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1978
Der genannte Autor hat insgesamt neun dieser Taschenbücher zu verschiedenen Themenbereichen deutscher Eisenbahnfahrzeuge herausgegeben. Seine Leistung besteht nicht in der Bebilderung, sondern in einer vollständigen Darstellung des damaligen Bestandes und der Entwicklung der deutschen Reisezugwagen. Damit kannst Du Dir einen Überblick über die Wagentypen, ihre Entwicklung und ihre Bedeutung verschaffen und ihre Bezeichnungen kennenlernen, anhand derer Du dann viel besser gezielt weiterrecherchieren kannst. Wenn ich Dir jetzt „aus dem Stand“ etwas vom B2iw785, vom B3yg oder vom Bm235 erzähle, bist Du hinterher so klug wie vorher. Daher die Empfehlung, zunächst einen Überblick zu verschaffen, und dafür ist das Büchelein von Obermeyer eine Grundlage - ich wüßte aus dem Stegreif nicht, mit was für Werken ähnlicher Qualität sich die Zeit ab 1980 abdecken ließe.
Schöne Grüße
MM