Geschmacksnerven (zu oft scharf gegessen)

Mich würde interessieren was wirklich dran ist, oft bekommt man gesagt, dass man nicht immer so scharf essen soll, weil sonst die Geschmacksnerven absterben usw.

Ich selber bin jemand, der nun schon über Jahre so richtig richtig scharf gegessen hat und wo es praktisch nicht scharf genug sein kann.
Sambal Olek pur aufs Brot zum Frühstück ist leider keine Seltenheit.

Dadurch ist mir bewusst geworden, dass ich bei richtigem Essen garnicht mehr wirklich merke, ob es nun mit Chili gewürzt wurde oder nicht, schmeckt halt irgendwie laff…

Hab ich mir echt die Geschmacksnerven abgetötet und das wird dann mein Leben lang so bleiben oder gibt es irgendnen Weg, wie ich wieder eine Prise Chili im Essen als Prise Chili erschmecken kann?

Etwarnung

Mich würde interessieren was wirklich dran ist, oft bekommt
man gesagt, dass man nicht immer so scharf essen soll, weil
sonst die Geschmacksnerven absterben usw.

Die typische Chili-Schärfe wird gar nicht von den Geschmacksknospen wahrgenommen, sondern von anderen Nerven auf der Zunge, die die Empfindung „das ist zu heiss“ auslösen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Paprika#Capsaicin
http://de.wikipedia.org/wiki/Capsaicin

Ich gehe also davon aus, dass nicht die Geschmacksknospen geschädigt werden, sondern nur die Gewöhnung nach einem „vollen Aroma“, einem „starken Geschmackserlebnis“ da ist. Ich bin nach Jahren der Gewöhnung nicht mehr in der Lage „originale“ Dosen an Knoblauch zu schmecken oder zu riechen; ich erlebe einfach nur ein deutliches Volumen auch wenn ich seit ca. 2,5 Jahren kaum mehr Knoblauch nuzte.

Ich selber bin jemand, der nun schon über Jahre so richtig
richtig scharf gegessen hat und wo es praktisch nicht scharf
genug sein kann.

Man kann sich daran gewöhnen. Auch wenn ich mein letztes Dal-Gericht (Linsen indisch) „etwas“ scharf fand (ein wenig feucht um die Nase). Ich schätze, wenn ich die Würzmischung „nachbaue“ und einfach gar kein oder nur wenig Chili nehme und gar keinen schwarzen Pfeffer, dass es genauso befriedigend aromatisch schmeckt, nur ohne Schweissausbrüche.

Hab ich mir echt die Geschmacksnerven abgetötet und das wird
dann mein Leben lang so bleiben oder gibt es irgendnen Weg,
wie ich wieder eine Prise Chili im Essen als Prise Chili
erschmecken kann?

Möglicherweise wird dich in Zukunft die Schärfe nicht mehr davon abhalten die tollen Gewürze und Kräuter dahinter wahrzunehmen. Bei dem Dal-Gericht habe ich nach einigen Bissen der Gewöhnung tatsächlich das natürliche Aroma der Linsen geschmeckt.

Also wenn du selber kochst, versuch doch einfach mal die indischen Würzsoßen (Patak’s) zu benutzen. Und davon zuächst die in Stärke „mild“ und „medium“. Das Aromavolumen ist dann so kräftig, dass dir die mangelnde gewohnte Schärfe möglicherweise nicht mehr fehlt. Ich benutze daher z.B. kaum mehr Salz beim Kochen, weil die vielen leckeren Kräuter so ein Volumen produzieren, dass ich es nicht brauche.

Gruß

Stefan

Keine Sorge
Hi Andre

Andersrum wird ein Schuh draus.
Die meisten Leute denken, dass Schärfe die Geschmacksknospen tötet weil sie bei scharfen Speisen nicht mehr in der Lage sind zu schmecken vor lauter Mundbrennen.

Tatsächlich ist es so, dass du intensiver schmecken kannst, wenn du viel scharf ist. Das intensiviert das Aroma und du wirst nicht durch den Impuls, ein Fass leer zu trinken, abgelenkt :wink:

Nach ner Weile baut sich die Gewöhnung aber auch ab, nur so schnell auch wieder auf.

lg
Kate

Hallo Andre,

ich esse gerne scharf, sehr scharf wie etliche meiner Mitmenschen meinen. Trotzdem kann ich ohne Probleme ein typisch deutsches Gericht, wie z.B. einen Schweinebraten genießen und schmecke auch Nuancen.
Nach meiner Erfahrung wird die ‚Dynamik‘ erhöht.

Gandalf

keine Panik
Hi (mir sei der übliche und freundliche Gruss verziehen),

mir wird nachgesagt, schon mal sehr scharf zu würzen (nicht grad Wasabi zum Frühstückstoast:smile: aber wohl doch sehr scharf

zugleich liebe ich aber auch gänzlich ungewürztes Gemüse (plain, wie Inder sagen würden - z.B. auch kein Salz beim Kochen verwenden)

Mach Dir einen Reim draus
Ich bin überzeugt, auch feinste Geschmacksnouancen noch mit zu bekommen (bin Bordeauxweinliebhaber).

Gruss
Ray