Geschöpftes Papier bricht

Hallo, ich habe neulich mit meinen Kindern probiert, Papier zu schöpfen. Erstmal wollten wir einfaches weißes produzieren. Dazu haben wir Zellulose in heißem Wasser aufgeweicht, plus Tapetenkleister. Zwischendurch wieder mal durchgemixt, nach gut einer halben Stunden dann geschöpft, gepresst, getrocknet. Soweit, sogut. Leider ist das Papier total brüchig. Was haben wir falsch gemacht.
Danke für eure Antworten INA

Hallo Ina,

in die Pulpe gehört kein Kleister.
Der wird nur für Papiermaché gebraucht, das nachher fest werden soll.
Das geschöpfte Papier im Hobbybereich hält dadurch zusammen, dass sich die Fasern „verhaken“.
http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=315&ti…

Freundliche Grüße
rotmarder

Hallo Rotmarder, unser aller Helfer in der Not :smile:
Danke, das werd ich gleich mal probieren. Ich hab mir nämlich extra ein Buch darüber gekauft, und da steht drin, wenn man pure Zellulose verwendet, gehört Kleister dazu. Da hät ich wohl statt ein Buch zu kaufen gleich mal dich fragen sollen.
Danke nochmal für die immer tollen und hilfreichen Antworten, INA

Hallo Ina,

Dazu haben wir Zellulose in heißem Wasser aufgeweicht,

wo habt ihr die her, bzw. was für Cellulose war das?

plus
Tapetenkleister.

Der ist, wie Rotmader schon schrieb, meist kontraproduktiv.

Was haben
wir falsch gemacht.

Vielleicht war die Pulpe zu dick --> stärker verdünnen
Vielleicht der falsche Zellstoff --> anderen verwenden

oderoderoder :wink:

Papiermacher hatten nicht von ungefähr früher eine Lehrzeit von sieben Jahren (heute sind es drei)

Gandalf

Hallo Ina,

es gibt auch die Variante, dass Gelatine oder Kleister zugesetzt wird. Das hat aber hauptsächlich den Zweck, dass man auf dem Papier malen oder schreiben kann, ohne dass die flüssige Tinte oder Farbe ausläuft (wie bei Löschpapier). Für den Zusammenhalt des Papiers sind die Zusätze nicht zwingend erforderlich.

Freundliche Grüße
rotmarder

Lieber Gandalf!

Also die Cellulose habe ich beim Bastelversand bestellt. Sollte hoffentlich das Richtige sein. Wir wollten wie gesagt erst mal weißes Papier und später dann etwas experimentieren. Ich hoffe wir brauchen nicht auch sieben Jahre um halbwegsiges Papier herzustellen (grins) Aber ich denke du hast recht, alles muß man einfach immer wieder probieren bis es klappt.

Danke

Hallo Ina,

leider geht aus Deiner Visitenkarte nicht hervor wo Du wohnst.
Wenn es im Großraum Köln sein sollte:
In Düren gibt es ein Papiermuseum, wo regelmäßig Kurse zum Thema Papierschöpfen angeboten werden.
Vielleicht rücken die auch mit Beschreibungen heraus.
http://www.papier-museum.de/
http://www.papier-museum.de/paedagogik.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Papiermuseum_D%C3%BCren

Gutes Gelingen

Gandalf

Nicht ganz
Hallo rotmarder,

es gibt auch die Variante, dass Gelatine oder Kleister
zugesetzt wird. …

nicht ganz.
Die Gelantine/Kleister/Leim wird zu diesem Zweck aufs fertige Blatt aufgebracht.
Das nennt sich Leimung, speziell Oberflächenleimung.
Zur Masseleimung wurde früher ein chemisch modifizierter Baumharz genommen, der aber mit Aluminiumsalzen aktiviert werden mußte, was zur Problematik des sauren Papiers führte.

Gandalf

Danke für die Info. Komme (leider) aus Österreich. Wäre aber sicher hochinteressant gewesen sich sowas mal anzusehen.
LG INA

Tach Ina,

Komme (leider) aus Österreich.

wenigstens siehst Du es ein :wink:

Aber sooo schlimm ist es nicht, auch in A gibt es so was
http://papiermuseum.freyerweb.at/

Viel Spaß

Gandalf

Danke für den Link, Grüße vom gemeinen Bergvolk INA

Hallo,

zusätzlich zu den anderen Antworten:

Zwischendurch wieder mal durchgemixt

Durchgemixt, wie? Ich könnte mir vorstellen, dass du da auch die Zellulosefasern zerstört haben könntest.

Cheers, Felix

Hallo Felix,

Durchgemixt, wie? Ich könnte mir vorstellen, dass du da auch
die Zellulosefasern zerstört haben könntest.

keine Bange, da muss man schon sehr heftig rangehen. Mit Haushaltmitteln läßt sich so was kaum bewerkstelligen.

In Papierfabriken wird die Cellulosefaser ziemlich hart rangenommen, Stichwort ‚Mahlung‘
Im Auflauf der Papiermaschine herrschen auch recht harsche Bedingungen.

Gandalf

Hallo Gandalf,

Durchgemixt, wie? Ich könnte mir vorstellen, dass du da auch
die Zellulosefasern zerstört haben könntest.

keine Bange, da muss man schon sehr heftig rangehen. Mit
Haushaltmitteln läßt sich so was kaum bewerkstelligen.

„Mixen“ klingt wie Pürierstab. Damit könnte man schon was erreichen.

In Papierfabriken wird die Cellulosefaser ziemlich hart
rangenommen, Stichwort ‚Mahlung‘
Im Auflauf der Papiermaschine herrschen auch recht harsche
Bedingungen.

Ich weiß, habe mal in einer Papierfabrik gearbeitet. Aber bei der Mahlung und im Auflauf wird dafür gesorgt, die Fasern eben nicht zu zerstören, weil das Ergebnis sonst nur noch zum Verheizen gut ist.

Cheers, Felix

Moin Felix,

„Mixen“ klingt wie Pürierstab. Damit könnte man schon was
erreichen.

bei unserer Papiermaschine im Technikum wird der Dünnstoff mit einem Ultraturax traktiert. Das kriegt man mit keinem Mixer hin :wink:

Wenn man mit einen Mixstab den Zellstoff zu Brei zerhackt, würde das übrigens den Mixer schnell zusetzen.

Gandalf

Papier schöpfen
Hallo Ina,

Hier in Wien gibt es eine (leider teure) Firma „Papierwespe“ einer Frau Mapalagama, die Papiermacherkurse anbietet: http://www.papierwespe.at/

Gruss von Julius