Geschwindigkeit von el. Strom in einer Leitung

Halllo,

in einem mehrere Jahre zurückliegenden Thread fragte hier jemand nach der Geschwindigkeit von el. Strom in einer Leitung.

Er bekam zur Antwort, dass das nahezu Lichtgeschwindigkeit sei, also 300.000 km/sec, weil die Elektronen ja nicht wegbewegt werden müssen, sondern die in der Leitung vorhandenen sich gegenseitig anstoßen.

Wieso bemerke ich dann aber beim Telefonieren über längere Entfernung eine Zeiverzögerung? Ich wohne 5.000 km von Deutschland entfernt und spüre das bereits deutlich. 5.000 km ist doch nichts im Vergleich zu 300.000 km.

Na ja, das Kabel liegt natürlich nicht in Luftlinie, aber ein paar hundert km mehr dürften den Kohl ja wohl nicht fett machen.

Grüße
Carsten

Hallo Carsten!

… Geschwindigkeit von el. Strom in einer Leitung …
…nahezu Lichtgeschwindigkeit, also 300.000 km/sec…

Das trifft zu. Die Laufzeit ist abhängig vom Leitungstyp. Kabelhersteller geben einen sog. Verkürzungsfaktor an. Ohne diese Angabe lässt sich die Signallaufzeit mit einem Oszilloskop und einem Stück der zu untersuchenden Leitung mit wenig Aufwand messen.

Wieso bemerke ich dann aber beim Telefonieren über längere
Entfernung eine Zeiverzögerung? Ich wohne 5.000 km von
Deutschland entfernt und spüre das bereits deutlich. 5.000 km
ist doch nichts im Vergleich zu 300.000 km.

Die Signalverzögerung kommt dabei nur zum kleineren Teil durch Laufzeiten auf Kabeln zustande. Der größere Teil der Verzögerung entsteht bei elektronischer Verarbeitung. Das gesprochene Wort - zunächst ein akustisches, also mechanisches Signal - erfährt schon im Mikrofon die erste Wandlung, nämlich in ein analoges elektrisches Signal, sodann wird es zumeist noch im Telefon ein weiteres Mal umgewandelt in einen digitalen Datenstring. Sodann geht es über Funkzellen oder Kabel weiter, wobei weitere Signalaufbereitungen stattfinden.

Die durch Signalaufbereitungen und Wandlungen verursachten Verzögerungen können im Sekundenbereich liegen. Das lässt sich deutlich zeigen, wenn man z. B. die ARD-Tagesschau im Fernsehen sieht und die gleiche Sendung über einen Rundfunksender im Radio verfolgt. Man hat schon einen ganzen Satz im Radio gehört, bevor die gleiche Information über den Fernseher ankommt. Für diesen Effekt sind die unterschiedlichen Stationen der Signalverarbeitung verantwortlich, nicht die Laufzeiten auf Kabeln und Funkstrecken.

Ungeachtet dessen gibt es in der Elektronik viele Stellen, an denen man penibel die Laufzeiten auf manchmal nur sehr kurzen Leiterstücken berücksichtigt.

Gruß
Wolfgang

Er bekam zur Antwort, dass das nahezu Lichtgeschwindigkeit
sei, also 300.000 km/sec, weil die Elektronen ja nicht
wegbewegt werden müssen, sondern die in der Leitung
vorhandenen sich gegenseitig anstoßen.

>>Richtige Formulierung!!!

Wieso bemerke ich dann aber beim Telefonieren über längere
Entfernung eine Zeiverzögerung? Ich wohne 5.000 km von
Deutschland entfernt und spüre das bereits deutlich. 5.000 km
ist doch nichts im Vergleich zu 300.000 km.

>>Nun du bist nicht direkt per Kabel verbunden…
Es liegen jede Menge Schaltkreise, möglicherweise auch(Richt-) Funkstrecken dazwischen.
Die Schaltkreise schicken deine Worte per digital weit…

Ok Carsten??
Viele Grüße und Spass beim nachdenken und googeln…
Werner

Noch ein Hinweis
Die Elektronen bewegen sich sehr langsam…
War mal eine Rechenaufgabe…
Werner

Zeiverzögerung? Ich wohne 5.000 km von
Deutschland entfernt

Hallo,
vielleicht sind Strecken ueber Satellit dabei.
Und die NSA muss auch richtig angeschlossen sein.
Gruss Helmut

Wieso bemerke ich dann aber beim Telefonieren über längere
Entfernung eine Zeiverzögerung? Ich wohne 5.000 km von
Deutschland entfernt und spüre das bereits deutlich. 5.000 km
ist doch nichts im Vergleich zu 300.000 km.

Zwischen dir und dem Ziel liegt überhaupt kein Kabel im Sinne einer durchgehenden, leitfähigen Verbindung.

Nehmen wir mal, du und dein Partner telefonieren über VoIP Anschlüsse (trifft immer öfter zu!).
Dann wird deine Sprache zuerst in deinem Router digitalisiert, kompromiert und in vielen kleinen Päckchen verpackt über deinen Internetanschluss ins Telefonnetz deines Anbieters geschickt.
Der drüsselt das auf, sucht sich ne passende Verbindung eines Weitverkehrsnetzes aus und schickt den Datenstrom dann über Funk, Sat oder Seekabel. Dabei wird zwischendurch mal das Datenformat gewechselt - je nach Technik des Netzes.
Am Ende kommt es irgendwo bei einem Knoten des Betreibers an, der baut aus den Daten wieder ein Gespräch zusammen, packt es in eine Kodierung, die ER unterstützt und schickt es zum Routers deines Partners.
Dort kommen die Pakete mehr oder weniger hintereinander an, werden passend zusammengesetzt und entkomprimiert.

Ich habe hier regelmäßig deutliche Verzögerungen, wenn ich jemanden im Ort anrufe, der seinen Anschluss bei einem Netzbetreiber hat, dessen Name eine wenig anspruchsvolle Rechenaufgabe darstellt.

Hallo,

das „Sternchen“ war von mir. Wenn man mehrere vergeben könnte, hättest du für diesen Satz

„… der seinen Anschluss bei einem Netzbetreiber hat, dessen Name eine wenig anspruchsvolle Rechenaufgabe darstellt.“

noch eins bekommen!

:smile:
carsten