Geschwollene Beine und Füße

Hallo,

meine Mutter ist 60 Jahre alt und hat seit ca. 8 Monaten geschwollene, schmerzende Unterschenkel und Füße. Sie war vor ca. 4 Wochen endlich auch mal beim Arzt. Der hat sie komplett durchgecheckt (großes Blutbild, EKG, Ultraschall, Venentest). Alles ist soweit im grünen Bereich. Sie hatte dann entwässernde Tabletten bekommen. Die ersten zwei/drei Wochen war der Erfolg auch super. Die Beine waren nicht oder nur schwach geschwollen und sie hatte ca. 6 kg an Gewicht verloren. Jetzt ist es aber wieder so, dass die Beine trotz Kompressionsstrümpfe und Wassertabletten stark geschwollen sind. Hat jemand eine Idee, was man dagegen machen kann?

Gruß
nok

Hallo Nok

Wäre sicherlich schöner deine Mutter einmal selbst untersuchen zu können. Es gibt viele Möglichkeiten und Ursachen.

Dem Alter entsprechend und der beschriebenen Symptomatik nach könnte es eine klassische Rechtsherzinsuffizienz sein. Dies geht einher mit einer verminderten Ejektionsfraktion, also einer nicht ausreichenden Auswurfleistung.

Dies würde man auch bei einem EKG NICHT erkennen. Der Arzt hatte sicherlich die selbe Vermutung. Das Verordnen von entwässernden Medikamenten ist ein Versuch der zuerst probiert wird.

Deine Mutter sollte in den nächsten Tagen unbedingt noch einmal den Hausarzt aufsuchen. Dieser sollte dann entweder selbst die erforderlichen Untersuchungen durchführen ODER eine Überweisung anfertigen.

Es ist nur eine Vermutung!!! Allerdings gemessen anhand von Symptomatik, Geschlecht und Alter recht wahrscheinlich.

Sollte sich dies Bewahrheiten, ist eine regelmäßige Einnahme von sog. Herzglykosiden erforderlich.

Falls noch Fragen bestehen… Her damit

lieben Gruß

Jan

Hi,

danke für die schnelle Antwort.
Könnte es sein, dass ihr Blutdruck schon ein Symptom dafür ist? Sie muss seit ca. 30 Jahren Medikamente gegen zu hohen Blutdruck nehmen.

Gruß
nok

Hallo,

ich empfehle den Besuch beim Kardiologen.

Grüße
Liete

Hallo, jnok,

zunächst mal: ich halte, ebenso wie Liete und Jan eine Rechtsherzinsuffizienz für eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit…
Entwässernde Medikamente alleine beseitigen zwar kurzfristig die Symptome, aber nicht ein eventuelles „Grundübel“. Die Ursachen für eine „Herzschwäche“ können vielfältig sein (weil du weiter unten nachfragst - auch jahrelang erhöhter Blutdruck kann dazu führen,
aber auch Herzkranzgefäßerkrankungen). Daher der Rat, zum Kardiologen zu gehen.

Frag den Arzt deiner Mutter (bzw. sie kann ihn ja selbst fragen…*g*) aber auch zur Sicherheit, ob alle Tests (Kreatinin Clearance ----> GFR - das ist, vereinfacht ausgedrückt, der Wert, der angibt, wie schnell und und in welcher Menge das Abbauprodukt Kreatinin ausgeschieden wird) zur Feststellung einer Nierenschädigung gemacht wurden.

Das Serum Kreatinin sollte nicht ausschließlich als Marker einer Nierenschädigung benutzt werden, da der Kreatinin-Wert erst bei einer Einschränkung der GFR von über 50% ansteigt und daher ein „normaler“ Wert eine Nierenschädigung nicht ausschließt. - daher empfiehlt sich 24Std. Sammelurin + venöse Blutprobe.

Zusammenfassend: auf Dauer geschwollene Beine und Füße in allen Positionen (Liegen, Sitzen, Stehen) haben immer einen „Hintergrund“ und der muss herausgefunden werden, ehe man weiter (nur) mit Diuretika therapiert.

Herzlichen Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

Hi,

danke für die ausführliche Antwort. Tja, da werde ich mal versuchen, sie noch mal zu einen Kardiologen und Internisten zu bekommen. Sie geht nämlich ungern zum Arzt, da ihre Haltung ist, dass man sowieso daran nichts ändern kann. Hoffentlich helfen diese Fakten, die aufzeigen, was es sein könnte und dass es Therapiemöglichkeiten gibt.

Gruß
nok

Servus, nochmal,

da ihre Haltung
ist, dass man sowieso daran nichts ändern kann.

argumentiere damit, dass gerade schwere Ödeme über einen langen Zeitraum meist ein Zeichen für die eine oder andere Grunderkrankung sind, die man sehr wohl behandeln kann, aber die - und das ist ein wesentlicher Argumentationspunkt - unbehandelt zu wirklich schlimmen Zuständen führen können.

Mit einer Herzinsuffizienz oder einer Niereninsuffizienz lebt es sich nun mal nicht wirklich komfortabel und mit 60 sollte sie noch einiges vorhaben, was dann eventuell flachfällt!!!

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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