Hallo!
Ich war heute am Grüntensee im Oberallgäu und habe zwei Dinge gesehen, die mich stutzig machen. Vielleicht kann ja jemand weiterfelfen.
- Ich hörte ein merkwürdiges Geräusch vom der Wasserlinie. Als ich der Sache nachging, entdeckte ich eine Libelle, die mit ihren Flügeln gegen Grashalme stieß und dabei dieses klappernde Geräusch erzeugt. Zunächst glaube ich, dass sie unabsichtlich an diese Stelle geraten war, wo sie nicht mehr entkommen konnte (so wie Fliegen gegen eine Fensterscheibe fliegen). Doch dann fiel mir auf, dass sie sich in regelmäßigen Abständen (ca. alle 5 Sekunden) hinunter zum Wasser fallen ließ, einmal kurz mit ihrem Hinterleib auf die Wasseroberfläche schlug und dann sofort zu ihren Grashalmen flog und weiter dagegen klapperte. Dieser Zyklus wiederholte sich schätzungsweise 20 oder 30 mal und dann blieb sie kurz im Schwebeflug über dem Wasser stehen, als wolle sie sich umschauen - und dann flog sie so gewandt fort, wie man das von Libellen gewohnt ist - ohne einen weiteren Grashalm zu berühren!
Ich vermute, dass ich sie bei der Eiablage beobachtet habe (stimmt das?) Aber welchen Sinn hat das merkwürdige Gegen-das-Gras-fliegen?
(Ich vermute, dass es eine Smaragd-Libelle war, bin mir aber nicht ganz sicher…)
- An derselben Stelle waren viele Muschelschalen verstreut. Da der Platz ca. 1 m über der Wasserlinie war, habe ich mich gefragt, wer (welches Tier) wohl dafür verantwortlich sein könnte. Ich meine: Welches Tier taucht auf den Grund und verspeist die Muscheln dann aber an Land? Ich habe einen Vogel im Verdacht, weil ich auch einige Federn fand (das kann aber natürlich auch Zufall sein). Die Federn ware schwarz und weiß (jeweils einfarbig) und sehr groß (ca. 20 cm, vielleicht sogar mehr). Eine schwarze Feder war eindeutig als Handschwinge zu erkennen, bei den anderen bin ich mir nicht sicher. Auf dem See sah ich Vögel schwimmen, konnte ihre Art aber wegen der Entfernung nicht eindeutig erkennen. Ich vermute, dass es Haubentaucher waren, da immer mal wieder einer abtauchte und zumindest so lange unter Wasser bleiben konnte, bis ich das Interesse an ihm verlor. Könnte der Haubentaucher für die Muschelschalen verantwortlich sein?
Zum Standort: Der Mischwald (hauptsächlich Fichte) reichte bis ans Ufer heran. An dieser Stelle befand sich kein Schilfgürtel. Der Boden war teils mit Nadeln und Zapfen, teils mit Moos bedeckt. Obwohl der Grüntensee ein Stausee ist, machte die Uferzone einen sehr naturnahen Eindruck auf mich (kleinräumig gegliedert, hohe Artenvielfalt, Totholz, …). Ich glaube kaum, dass es sich um saisonal überflutetes Land handelt.
Michael