Gesetzliche Regelung dass man bei Unfällen auf Wäldern und Fluren selbst haftet? (Angsthysterie / Abenteuer nicht mehr möglich)

[OliP]

Hallo!
Wenn Jemandem in einem Wald oder sonst wo in der Natur ein Unfall passiert, haftet ja der Grundstückseigentümer. Jedes Naturstück gehört ja Jemandem, somit ist man nirgens für sich selbst verantwortlich. Richtig?

Ich rege mich tierisch auf, dass wir heute ein Verantwortlichkeitsproblem haben was es so füher nicht gab. Ständig wird nach Verantwortlichen gesucht.

Auch auf meinem Privatgrundstück bin ich selbst verantwortlich wenn jemand ungebeten daruf geht und ihm etwas passiert !!! Das kann ja wohl eigentlich nicht wahr sein!
Ich kann doch nicht auf meinem Grundstück jeglicher Gefahr vorbeugen, oder?
Das ist doch garnicht machbar. Oder ich müsste eine große Mauer drumziehen…
Ich glaube da stellt sich die Frage was grob fahrlässsig ist oder nicht, kann das sein?

Hintergrund ist der:
Man kann heute kaum noch „Abenteuer“ erleben. Alles wird immer mehr „abgesichert“.
Früher konnten Erwachsene und Kinder noch völlig frei überall spielen. Aus den Kinderfilmklassikern kennt man wie alte Fabriken oder verlassene Häuser „entdeckt“ wurden.
Heute scheint das alles nicht mehr möglich zu sein.
Ich forsche z.B: nach Höhlen und stelle fest, dass immer mehr Eingänge verschlossen werden - wegen „Sicherheitsbedenken“ wie man immer so schön liest…
Weil die liegen ja alle letztendlich auf Boden dem jemand gehört oder?
Die Grundbesitzer sorgen deshalb lieber vor und verschließen die Eingänge.

Wenn mir in eine Höhle oder im Wald etwas passiert, bin ich ganz allein selbst dafür verantwortlich. Sagt mir mein Verstand!!
Kann man das nicht gesetzlich oder verfassungstechnisch umsetzen?

Frage ist: Warum ist das Jahrhunderte gutgegangen und Eingänge waren offen - und heute wird alles zugesperrt? Höhlen, Bunker, Schächte, Bergwerke, Tunnel …

Ein alter Turm hinter einem großen Gebüsch, dessen Eingang wir als Kinder entdeckten und reingingen - ein Abenteuer!!! Heute ist ein dickes Gitter davor.
Das letzte verlassene alte Haus in unserer Gegend abseits der Straße… Vor Kurzem wurde ein Zaun drum gemacht… Ende Gelände!
Ich seh heute immer mehr Absperrungen als früher!!!, z.B: da wo man runterfallen könnte, immer mehr Schilder: Achtung Rutschgefahr; Sturzgefahr; Betreten verboten; Klettern verboten…

Was hat das alles zu bedeuten???

Ferner: Ein Übriges tun die Medien mit ihrer Angstmacherei. Es gibt immer mehr Gesetze, Sicherheitsvorkehrungen und Überwachung. Angsthysterie !!!
und:
Kinder gehen heute eh kaum noch aus dem Haus und schon garnicht alleine in die Natur… Die werden 24/7 überwacht.
Wenn also in einer Höhle was passiert, dann trifft es IMMER nur einen Erwachsenen !

GROSSE FRAGE immer noch: Warum ging das Jahrzehnte, Jahrhunderte lang gut und man konnte überall dorthin, wo heute Zäune, Schilder und Verbote sind ???

[valdez65]

Hi.

Jedes Naturstück gehört ja Jemandem, somit ist man nirgens für sich selbst verantwortlich. Richtig?

Nö, falsch. Warum sollte das bitte so sein?

Auch auf meinem Privatgrundstück bin ich selbst verantwortlich wenn jemand ungebeten daruf geht und ihm etwas passiert

Aber sicher nicht.

Früher konnten Erwachsene und Kinder noch völlig frei überall spielen. Aus den Kinderfilmklassikern kennt man wie alte Fabriken oder verlassene Häuser „entdeckt“ wurden.

Das war vor, sagen wir mal, vor 50 Jahren genauso verboten wie heute.

Das letzte verlassene alte Haus in unserer Gegend abseits der Straße… Vor Kurzem wurde ein Zaun drum gemacht

Gut so. Kinder sind nicht permanent zu beaufsichtigen, daher macht das schon Sinn.

Kinder gehen heute eh kaum noch aus dem Haus und schon garnicht alleine in die Natur… Die werden 24/7 überwacht.

Da haste recht. Das ist in der Tat sehr traurig.

Warum ging das Jahrzehnte, Jahrhunderte lang gut

Ist das so? Bin mir nicht ganz sicher.

[Anonym_63267ec62ee5]

GROSSE FRAGE immer noch: Warum ging das Jahrzehnte, Jahrhunderte lang gut und man konnte überall dorthin, wo heute Zäune, Schilder und Verbote sind ???

Woher willst du wissen, dass es Jahrzehnte und Jahrhunderte lang gut ging? Ich nehme mal an, ein paar zu neugierige Menschen sind immer schon auf ihren Streifzügen verunglückt.
Ok, vielleicht waren die Kinder von damals etwas alltagstauglicher, weil es keine Bildschirme gab. Sie wussten, wie man sich im Freien trittsicher bewegt und sie waren auch wacher für Gefahren. Nur eine Vermutung.
Was auf jeden Fall sicher ist, früher gab es weniger Eigenbrötler/ Individualisten und z.B. Bergwanderungen hat man gemeinsam gemacht, also konnte immer einer Hilfe holen.

In meiner Stadt wird ein Versuch mit im Boden eingelassenen LEDs gemacht. Immer wenn eine Straßenbahn kommt fangen die Lämpchen im Boden zum Blinken an und warnen die mit dem Kopf nach unten gebeugten Smartphone- Nutzer davor, den Bahnübergang zu kreuzen.

[Anonym_0fe7f8e98f39]

Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit […] oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet. So lautet §823 des BGB. Mit Eigentümer hat das nichts zu tun. Da hast du etwas missverstanden. Aber wenn du auf deinem Grundstück einen Brunnen gräbst und deckst das Bohrloch nicht ab, dann ist das wahrscheinlich fahrlässig. Deckst du es ab und ein anderer nimmt die Abdeckung ab und fällt in das Loch, dann ist er selbst schuld.

[DataEditor]

Da fällt mir doch spontan eine Anekdote vom Hausbau ein: Der Keller stand und es sollte im Keller der Strom gelegt werden. Dafür gab es die Auflage, dass da eine verschließbare Tür sein muss. Hab ich provisorisch aus Holz eine gebaut, sie wurde aber nicht akzeptiert, weil man sie mit mehreren Fußtritten ja durchschlagen könnte. Ich habe dann explizit gefragt: Es betritt jemand unbefugt mein Grundstück, öffnet den Bauzaun, legt eine Leiter über die Baugrube um auf das Kellerdach zu kommen, entfernt die massive Platte, die auf der Öffnung liegt, wo später die Treppe reinkommt, klettert mit einer zweiten mitgebrachten Leiter in den Keller, bricht die Tür auf und fummelt dann an der Elektrik herum wobei er oder sie sich elektrokutiert und ich bin dann schuld?

Ratet mal, was die Antwort war

[schorsch0506]

Hi.
Das ist relativ einfach zu begründen. Es liegt in der Lebensart und Weise der Menschen, die einige Regelungen als notwendig erscheinen lässt, weil die natürlich gegebene und notwendige Fluchtdistanz fehlt. Vergleiche die räumliche Lebensweise zwischen Alaska und Europa. Hier in der alten Welt sitzen sich die Menschen fast gegenseitig auf dem Buckel, was die Bevölkerungsdichte anbetrifft, daher muss alles und jeder irgendwie in einen Korsett von Bestimmungen und Gesetzen eingepresst werden. Völker, die wesentlich mehr Raum zur Verfügung haben, sehen mannches etwas lockerer (zB Skandinavier). In dem Wahn, Alles und Jedes mit Gesetzen regeln zu müssen, sind wir Deutschen Weltmeister. Hast Du früher im Garten einen fahren lassen, wusste es am nächsten Tag das ganze Dorf. Spätestens nach dem dies am Stammtisch in der Dorfkneipe bewertet wurde, war die Sache gegessen. Heute kommt ein Tag später das Umweltamt mit Abgas- und Partikelmessung, es gibt riesen Geschrei seitens der Umweltschützer und es wird überlegt, in wie weit die Farbe,Duft und dB-Belastung gesetzlich vorgeschrieben werden kann. Auch eine Methansteuer könnte fällig werden. Irgendwie muss es doch genetisch bedingt sein, nicht umsonst existiert die Behauptung:
Ziehe einem Deutschen irgendeine Uniform an, 10 Minuten später stehst Du vor ihm stramm und salutierst.

[duck313]

Wenn Jemandem in einem Wald oder sonst wo in der Natur ein Unfall passiert, haftet ja der Grundstückseigentümer

Nein.

Dann gibt mal ein Beispiel was Du unter Unfall und einer möglich Haftung des Grundeigentümers meinst.
Beinbruch im Wald weil Du über Wurzel gestolpert bist ?