Gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkung von Sole-Anwendungen

Hallo,

es ist ja bekannt, dass Salz den Blutdruck hoch treibt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte man täglich nicht mehr als sechs Gramm Salz zu sich nehmen, also etwa einen Teelöffel. Das kommt schnell zusammen, bei all den verdeckten Zutaten.
Andererseits soll bei Hypertonie z. B. geschwommen werden. Trifft das aber auch auf stark salzhaltige Gewässer zu?
Wie ist es im Thermalbad?

Oder neulich in der Sauna. Da war ich im Dampfbad und einer rieb sich mit Salz ein, das draußen vor der Tür stand und dafür angeboten war. Fragte, ob ich auch wollte. Sagte ja.
Danach war der Blutdruck tagelang richtig hoch.

Die Haut nimmt doch Salz auf, oder!?
Müsste man/frau also darauf verzichten?

Weiss wer, wo was wirklich „Wertvolles“ dazu steht?

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Hallo!

Schau mal hier rein (Auszug aus einem Beitrag in „Wissenschaft im Dialog“:

Kann der Körper Salz durch die Haut aufnehmen? | Wissenschaft im Dialog

Eine der wichtigsten Aufgaben der Oberhaut ist, uns vor Fremdstoffen und Mikroorganismen zu schützen. Dabei gilt die oberste Schicht der Oberhaut, die Hornschicht, als Schutzwand. Diese besteht aus Zellen, die aus den unteren Schichten nach oben wandern, dabei absterben und verhornen. Diese Hornzellen sind ziegelsteinartig angeordnet und werden von Hornfetten zusammengehalten. Wollen Fremdstoffe über die Haut ins Körperinnere gelangen, müssen sie diese Mauer aus Hornzellen überwinden.

Da die Hornzellen wasserabweisend sind, können bevorzugt fettlösliche (lipophile) Substanzen die Hornschicht überwinden und tiefer in die Haut eindringen. Mineralsalze zerfallen im Wasser in Ionen und sind nicht fettlöslich. Deshalb bleiben sie auf der Oberhaut und können nicht in die Lederhaut gelangen, in der sich die Blutgefäße befinden. Eine andere Möglichkeit für die Ionen in die Lederhaut einzudringen wäre der Weg über Hautanhangsgebilde wie Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen. Deren Anteil an der Hautoberfläche ist mit 0,1 bis 1 Prozent jedoch so gering, dass die Salzmenge, die darüber in die Haut eindringen könnte, extrem klein ist.

Ist ein Stoff jedoch fettlöslich, sehr klein (mit einer Molekülmasse von weniger als 500 Dalton) und hat einen nicht zu hohen Schmelzpunkt (unter 200°C), könnte er die Hautbarriere überwinden. In der Medizin wird dies bereits angewendet: Transdermale Pflaster wie Nikotin- oder Schmerzpflaster bringen Wirkstoffe durch die Haut in den Blutkreislauf. Auf diese Weise müssen sie Magen und Darm nicht passieren, bleiben chemisch unverändert und können ihre Wirkung direkt an entsprechender Stelle entfalten.

Bei der Beantwortung der Frage hat uns Dr. med. Andreas Kleinheinz, Facharzt für Dermatologie und Venerologie und Chefarzt vom Dermatologischen Zentrum Buxtehude, unterstützt.

Anm. Den Zusammenhang mit Sauna und Salz einreiben halte ich für Zufall, überhaupt solltest Du mal mit deinem Arzt abklären ob ein Hochdruckpatient saunen sollte !

MfG
duck313

Vielen Dank, Duck.

Doch verstehe ich diesen Text von dem Doktor Kleinheinz so, dass wenn also unter den Achseln (Schweiß- und Talgdrüsen) das Salz eingerieben wird, es die Bariere schon durchbricht, ebenso beim Atmen im Dampfbad über die Schleimhäute …
Und was die Sauna für (milde) Hochdruckpatienten betrifft, gibt es da doch klare Aussage, dass das sogar förderlich ist. Denn „Durch Schwitzen weiten sich die Arterien. Der Blutdruck sinkt, das Herz wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und der Herzmuskel entlastet. Regelmäßige Saunabesuche (zwei Saunagänge alle 1-2 Wochen) eignen sich daher bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie. Effekte treten schon nach 2 bis 3 Wochen ein. Nach 3 Monaten regelmäßigen Saunabesuchs erhöht sich der mittlere funktionelle Gefäßquerschnitt an den Extremitäten um 22%, nach 3 Jahren um weitere 10% und nach 5 Jahren um insgesamt 40% gegenüber dem Zustand vor den Saunabesuchen. Aber Achtung: Vermeiden Sie ein Tauchbad im Eiswasser, weil das zu Blutdruckspitzen führt. Ebenso sollten Patienten mit schlecht eingestelltem Blutdruck (ein Wert über 180 oder zwei Werte über 110) von der Sauna Abstand halten.“ [siehe z. B. Conradi E. Beitrag zum Anpassungsprozess des menschlichen Organismus an wiederholte thermische Belastungen. Medizinische Habilitationsschrift, Berlin: Humboldt-Universität 1980; Winterfeld HJ, Siewert H, Strangfeld D. Der Einsatz der Sauna zur Therapie und Prophylaxe der essentiellen Hypertonie im Stadium I und II unter besonderer Berücksichtigung der peripheren und zentralen Hämodynamik. Int. Sauna-Arch 1986; 3:37-46. ]

… schreibt er nicht etwas von „extrem geringer Aufnahme“ weil die „Öffnungen“ gegenüber der Hautoberfläche verschwindend klein sind ?
Warum fragst Du eigentlich nicht deinen Arzt ? Schildere ihm deinen vermuteten Zusammenhang mit Saune, Salzabreibung und plötzlichem Blutdruckanstieg.
Meiner ansicht nach hat das salz (die Kristalle) einen Peelingeffekt. Und wie Salzkristalle, die man ja wohl auch wieder abspült eine Salzaufnahme im Körper stattfinden sollte ? Die müssten sich ja erst mal wieder auflösen und dann stehen sie wieder vor der Barriere der Oberhaut.

Wenn Du Salz meiden willst, dann verwende keine Fertiggerichte, Wurst, ja selbst bei Brot muss man aufpassen, Knabbersachen, Snacks usw.
So kannst du Salzaufnahme vermeiden.

Dazu schwitzt man, was die Aufnahme noch weiter verringern dürfte.

Im Dampfbad schwitzt man nicht. Die Haut ist nass vom Dampf - und der ebenfalls von dem Salz gesättigt.

Kann es sein, dass Du privat krankenversichert bist?
Wer kann denn heutzutage schon einen Arzt nach „vermuteten Zusammenhängen“ fragen?

Im Dampfbad hat es Temperaturen zwischen 45° und 55°C. Es mag dir nicht so vorkommen, da man nicht solche Bäche wie in der Sauna schwitzt, aber du schwitzt trotzdem. Da die Körpertemperatur niedriger liegt, läuft die körpereigene Klimaanlage.