Gesicherte Erkenntnisse über Jesus?

Hallo wir sollen für die schule folgende Aufgabe bearbeiten…

Was wissen wir über den historischen Jesus? Erstellen sie einen Steckbrief mit gesicherten Erkenntnissen der historischen Forschung.

Das Internet dürfen wir benutzen allerdings finden wir KEINE Quelle mit informationen die auch gesichert sind. Kennt ihr da vllt eine Seite wo gesicherte Erkenntnisse stehen?

Hallo,

eine eher kritische Seite kann ich empfehlen: http://www.hermann-detering.de/

Kritische Literatur: „Und abermals krähte der Hahn“, von Karlheinz
Deschner.
„Jesus, der Selbstmord des Gottessohns“, von
Jack Miles.
„Der Heidnische Heiland“, von Tom Harpur.
„Denn Sie wissen nicht, was Sie glauben“, von
Franz Buggle.

Im Internet nach dem historischen Jesus, Widersprüche in der Bibel u.v.m. suchen.

Gruß
Michael

Hallo Martin,

Hallo wir sollen für die schule folgende Aufgabe bearbeiten…

Was wissen wir über den historischen Jesus? Erstellen sie
einen Steckbrief mit gesicherten Erkenntnissen der
historischen Forschung.

es ist schon seltsam Schülern zuzumuten zu entscheiden,was
„gesicherte“ Erkenntnisse der Jesusforschung sind.
Neutrale Forschung gibt es zwar, welche nach dem heutigen Stand
die historische Person Jesu als gesichert ansieht, aber es gibt
ebenso viele, welche diese Ergebnisse aus verschiedenen Gründen
anzweifeln. So werden Dir ja hier im ersten Beitrag Quellen
empfohlen welche den historischen Jesus leugnen und Gegendarstellungen
werden wahrscheinlich folgen.
Auf Deine Kosten wird dann ein „Glaubenskrieg“ ausgetragen der nichts
mit einer Hilfe für Dich zu tun hat.
Mein Rat: Suche Dir hier keinen Rat - nicht weil hier keine
kompetente Information zu bekommen wäre - Du müßtest eine
Vertrauens-(Glaubens-)Entscheidung treffen, wissen würdest Du
nichts.
Gruß VIKTOR

PS:
Vielleicht unterbleibt auch der von mir befürchtete „Glaubenskrieg“
aufgrund meiner Einlassung.

Ja das ist das Problem, dass es kaum Quellen zu genau diesem Thema gibt.
Falls jemand was hat wie zB eine Seite wo bestimmte Bibelstellen über Jesus zumindest auf Glaubwürdigkeit getestet werden dann bitte posten… Das würde schon helfen

Hallo Martin,
das Internet ist für solche Recherchen eine höchst unzuverlässige Quelle, da sich die Seriosität der (einander oft widersprechenden) Informationen von einem Nicht-Fachmann kaum zuverlässig beurteilen lässt.

Ich empfehle dringend, eine Bibliothek in Anspruch zu nehmen und folgendes Buch auszuleihen: ISBN 3423308222 Buch anschauen

Es stellt in einer auch für den Laien verständlichen Sprache den aktuellen Stand der Forschung dar. Für die Lektüre muss man sich allerdings schon etwas mehr Zeit nehmen als für eine Webseite - und copy&paste funktioniert halt auch nicht …

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
auch hier ist wikipedia als Einstieg ins Thema bestens geeignet. Da findet sich auch eininges an Literaturhinweisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus
Falls Ihr in der Nähe eine Uni habt, könntest du dort in der Bibliothek schauen ob es Bücher zum Thema gibt

Gruss Backs

Hallo,

auch hier ist wikipedia als Einstieg ins Thema bestens
geeignet. Da findet sich auch eininges an Literaturhinweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus

Wie beurteilst du die Seriosität des Artikels?

Viele Grüße
Kati

Moin Martin,

Anton Mayer war bis 1974 Professor für Soziologie an der PH Reutlingen. Er hat - allein aus Interesse - Griechisch gelernt, um die Evangelien in der Ursprache lesen zu können. Daraus ist dann das Buch „Der zensierte Jesus“, Soziologie des Neuen Testaments, ISBN 3-579-01412-9 Buch anschauen, geworden.

Dieser Versuch eines Wissenschaftlers, der eben kein Theologe und deswegen auch nicht zur Verteidigung uralter Vorstellungen gezwungen ist, ist überaus erhellend. Mayer ist, soweit ich sehe, einer der ersten, die Jesus konsequent soziologisch betrachten (betrachten, nicht erklären!).
Jedenfalls ist ihm meines Erachtens mit großen Eindringlichkeit gelungen, eine Reihe von Worten Jesu als mit allergrößter Wahrscheinlichkeit als echt zu erweisen. Und das eben nicht mit sprachlichen, geistesgeschichtlichen, sondern mit soziologischen Argumenten.
Dies Buch dürfte Dir unglaublich helfen können.

Gruß - Rolf

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Worüber sich die Experten einig sind…

Was wissen wir über den historischen Jesus? Erstellen sie einen Steckbrief mit gesicherten Erkenntnissen der historischen Forschung.

–> http://whatreallyhappened.com/IMAGES/binladen_dead_a…

Genau so ist es mit Jesus auch: Die Experten sind sich schon mal so weit einig: Entweder hat es den historischen Jesus gegeben oder nicht :smiley:

Hallo Martin,
nochmal ich. Leider ist aus Deiner ViKa nicht erkennbar, wie alt Du bist und aus Deiner Frage nicht, in welche Klasse Du gehst. Damit ist es nicht möglich, zu beurteilen, auf welchem Level die Euch vorgelegte Aufgabe bewältigt werden soll.

Generell ist es ohnehin schon sehr schwierig, auf Deine Frage eine brauchbare Antwort zu geben:

Was wissen wir über den historischen Jesus? Erstellen sie
einen Steckbrief mit gesicherten Erkenntnissen der
historischen Forschung.

Da es sich um eine Schulaufgabe handelt, drängt sich mir vor einer sachdienlichen Antwort zunächst die Gegenfrage auf: was will Euer Lehrer denn hören?

Das Internet dürfen wir benutzen allerdings finden wir KEINE
Quelle mit informationen die auch gesichert sind. Kennt ihr da
vllt eine Seite wo gesicherte Erkenntnisse stehen?

Das spricht für Deine Fähigkeiten im Recherchieren :wink:. Der große Theologe Rudolf Bultmann (eine wirkliche Autorität auf diesem Gebiet) hat einmal den bekannten Ausspruch geäußert: „Von Jesus wissen wir historisch eigentlich gar nichts; das, was wir wissen, passt auf eine Postkarte.“

Es gibt auch Theologen, die mit durchaus bedenkenswerten Argumenten nicht einmal das zugestehen wollen - und natürlich auch solche, die glauben, erheblich mehr wissen zu dürfen. Dazu dieser mE recht lesenswerte Essay von Herrmann Detering: http://www.hermann-detering.de/Hist_n_J_fragen.pdf - und für Eilige ein Zitat daraus:

Weil die geschichtliche Erforschung des Lebens Jesu damals wie heute nicht von einem rein geschichtlichen Interesse ausging und - geht, verstrickt sie sich immer wieder in dieselben Probleme und Aporien. Damals ging es ihr (auf protestantischer Seite) darum, sich in der Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche vom kirchlichen Dogma zu lösen. Auch heute ist sie wieder die Hilfswissenschaft einer im Dienste der Kirche stehenden Theologie, die für das Vakuum, das der Fortfall des Dogmas hinterlassen hat, nach immer neuen Inhalten sucht. Die Autorität des Vorbildmenschen Jesus soll richten, was die Autorität des Dogmas bzw. Kirche und Papst nicht mehr vermögen. Die Arbeit des Forschers besteht vornehmlich darin, die bleibende Aktualität und Relevanz des Menschen Jesus für den Gläubigen aufzuzeigen. Zu dieser Aufgabe gibt es für den Theologen keine Alternative. Entdeckte er einen Jesus, der nicht in unsere heutige Zeit hineinpaßte, dessen ethische und soziale Wertmaßstäbe hoffnungslos veraltet wären und uns nichts mehr zu sagen hätten, dürfte er diesen getrost dem Vergessen anheimgeben, weil für einen solchen Jesus kein theologischer und kirchlicher Bedarf besteht.
Damit sind der Willkür Tor und Tür geöffnet, und der historische Jesus wird zur Schale, die mit immer neuen modischen Inhalten gefüllt wird. Schweitzers Urteil über die Jesus-Forschung seiner Zeit ist bis heute zutreffend."[…] nicht nur die Epochen fanden sich in ihm [Jesus] wieder: jeder einzelne schuf ihn nach seiner eigenen Persönlichkeit“. Auch die heute kursierenden unterschiedlichen Jesusbilder sind Projektionen ihrer (theologischen) Autoren und ihrer Zeit. Das gilt vom bäuerlichen Revolutionär Crossans ebenso wie vom feministisch angehauchten humanistischen Gutmenschen Theißens oder dem „autoritären Entscheider“, an dem der Papstanhänger Berger Gefallen findet.
Heutige Theologen bedienen mit ihren Büchern oft nur noch den jeweiligen Zeitgeist. So wie dieser unterliegen sie dem steten Wandel von Mode und Zeitgeschmack. Selbst die „seriöse“ Jesus-Forschung der Post-Bultmann-Ära ist inzwischen so sehr zur Roman- und Erbauungsschriftstellerei geworden, daß Wissenschaft, Predigt und Belletristik in vielen Fällen kaum noch auseinanderzuhalten sind.

Für Metapher (falls es ihm eh nicht schon bekannt war) der Hinweis, dass Detering für ein höheres Alter des Johannesevangeliums gegenüber den Synoptikern eintritt: („der Jesus des Johannesevangeliums hat seine gnostischen Eierschalen noch nicht ganz abgestreift“).

Freundliche Grüße,
Ralf

Uuuups …
… habe gerade entdeckt, dass Mikhael Hermann Deterings Webseite schon empfohlen hatte - sorry Mikhael! Ehre, wem Ehre gebührt …

auch hier ist wikipedia als Einstieg ins Thema bestens
geeignet. Da findet sich auch eininges an Literaturhinweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus

Wie beurteilst du die Seriosität des Artikels?

Warum fragst du das? Weil es wikipedia ist???
Meiner Meinung nach ist wikipedia als EINSTIEG (!!!) fast immer geeignet, da man einen kurzen Überblick über ein Thema bekommt ausserdem Links und oft auch Bücher zum Thema. Daran kann man sich dann „weiterhangeln“.
Ich hab den Artikel überflogen und der Teil der für die hier gestellte Frage relevant ist und die Literaturhinweise zur gestellten Frage für durchaus empfehlenswert gehalten.

Gruss Backs

Hallo Martin,
nochmal ich. Leider ist aus Deiner ViKa nicht erkennbar, wie
alt Du bist und aus Deiner Frage nicht, in welche Klasse Du
gehst. Damit ist es nicht möglich, zu beurteilen, auf welchem
Level die Euch vorgelegte Aufgabe bewältigt werden soll.

ich kann mich, so lange der UP sich nicht meldet, auch irren aber Jesus wird in vielen Lehrplänen in der 12. Klasse bearbeitet (zumindest, wenn es dann auch um die historische Frage geht)

lg
Kate

ok Leute erstmal danke für die freundlichen Antworten :smile:

@ Ralf : Ich bin in der 13. Klasse…

Ja und wenn ich wenigstens das wenige was auf eine Postkarte drauf passt irgendwo finden würde, dann wäre ich schon etwas weiter.
Ich hab jetzt einfach wikipedia als gesicherte Quelle angesehen und auf dieser Grundlage die Aufgabe erledigt. Weil es ja „nur“ eine benotete Präsentation werden soll und kein Referat o.Ä verzichte ich darauf mir extra Bücher zuzulegen.

Hi,

das ist ganz gut:

http://www.theologie-examen.de/exzerpte/Sammlungen/G…

an manchen Stellen vielleicht zu schwer…

LG

Chris

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Hallo,

Wie beurteilst du die Seriosität des Artikels?

Warum fragst du das? Weil es wikipedia ist???

Weil nach gesicherten Erkenntnissen gefragt wurde und ich Wikipedia nicht beurteilen kann, mich das Thema aber auch interessiert.
Deiner Vika nach habe ich vermutet, dass du dich damit besser auskennst.

Viele Grüße
Kati

Hallo Martin,

bevor sich ein ganzer Kurs in eine sinnlose Arbeit stürzt solltet Ihr euren Lehrer davon überzeugen, sich eine neue Aufgabenstellung zu überlegen.

Was wissen wir über den historischen Jesus?

  • Das ist nämlich recht wenig

Erstellen sie einen Steckbrief mit gesicherten Erkenntnissen der
historischen Forschung.

  • Aus diesen wenigen Fakten lässt sich kein Steckbrief erstellen. Und herauszufinden, welche davon gesicherte Erkenntnisse der rein
    historischen Forschung sind, das könnte vielleicht Thema für eine Doktorarbeit sein - aber keinesfalls eine Aufgabe für Schüler.
    Die Argumente dafür findet Ihr besonders im Link von Christians Kommentar /t/gesicherte-erkenntnisse-ueber-jesus/4744695/15
    Hoffentlich lässt der Mensch mit sich reden …

Viel Erfolg!
Pit

Ja genau ! Sowas habe ich gesucht vielen Dank :smile:
Irgendwie hab ich diesen Kommentar wohl gestern übersehen weil die Übersicht in hier dem Forum so komisch aussieht …

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Johannes und der Gnostizismus
Hi Ralf,

Für Metapher (falls es ihm eh nicht schon bekannt war)

natürlich ist Detering bekannt :smile: Unter den Hopplahopp-Historikern steht er an vorderster Front. Wie ich mir sagen ließ: In der Thomas Mann Forschung sei er angeblich kompetenter.

der Hinweis, dass Detering für ein höheres Alter des
Johannesevangeliums gegenüber den Synoptikern eintritt:

Aber man würde einen Teufel tun (in diesem Kontext ein passendes Bild *g*), ausgerechnet ihn als Unterstützer der diesbezüglichen Argumentation heranzuziehen. Er hat gar keine sachdienlichen Argumente dafür, denn selbst in der Gnostizismus-Forschung ist er heillos hinter dem Stand der Dinge zurück:

(„der Jesus des Johannesevangeliums hat seine
gnostischen Eierschalen noch nicht ganz abgestreift“
).

Denn die Gnosis (eine Erfindung des 19. Jhdts), hat es als kohärente Schule, Lehre oder Richtung nie gegeben. Es war eher sowas wie eine Tendenz, Spurenelemente und Andeutungen aus früheren Texten aufzugreifen (Proverbia, Mittelplatonismus, Hekhaloth-Literatur, alttestamentliche Apokryphen). Auch Nag Hammadi und Medinet Madi zeigen keine Kohärenz und wenn überhaupt, zeigt sich erst frühestens Mitte des 2. Jhdt eine vage Kontur. Im 1. Jhdt. gibt es keine Spur von Gnostizismus.

Johannes-Ev. zählt somit bestenfalls zu den Anfängen einiger Ideen, die man dann auch Ende des 2. Jhdt. findet. Bezüglich „gnostischer“ Kern-Mythemen (z.B. zu den Themen „Schöpfung“ und „Soteriologie“) könnte man eher umgekehrt sagen, der Gnostizismus ist eine Gegenbewegung gegen den Johannes-Autor. Bultmanns antignostische Johannes-Lesart zählt schon seit langem als überholt.

Gruß
Metapher

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