Gesichtstransplantation

Mit Antworten wie diesen…
Hi Günther!

…weiß ich, weshalb ich seit Jahren stolze Besitzerin eines Organspender-Ausweis bin.

Und mein sohn David, geb. *18.10.2001, ebenfalls, solange er keine 18 ist und selbst entscheiden kann.

Ich hoffe als Mutter sehr, daß David das nicht wird. Sollte es aber mal der Fall sein, meine Einwilligung ist bereits gegeben und bei Bekannte, Freunde, Angehörige und sonstige Menschen bekannt.

Vom ganzen Herzen und innigst, alles, alles nur erdenkliche Gute für Dich!

Ganz, ganz liebe Grüße aus Nürnberg
Helena

Hi Günter!
Dazu würde ich folgendes sagen:

Tierversuche ja,

Es gibt drei Transplantationsarten: Die aus dem eigenen Körper zB für By-Pass-OP’s; aus Organen anderer Menschen, wie zB bei Dir; und tatsächlich aus Tieren. Sie haben alle einen Namen, habe alle leider nicht parat bzw vergessen. *schäm,schäm* Jedenfalls seit seeeeeeeeeeeehr lange weiß man, daß ausgerechnet der Schweineherz am ähnlichsten ist mit dem menschlichen, sowohl von Struktur, wie auch von Größe, Gewicht,…

Es ist so und der Gedanke, damit zu transplantieren und einen solchen Herz zu verpflanzen ist nicht neu. Wenn ich mich recht entsinne, kann man davon was lesen in dem Bestseller „Der Medicus“… Das ist aber noch Zukunftsmusik, weil noch nicht genug damit geförscht wurde. Und ich denke, zugrunde liegt das problem mit dem Mangel an Organspendern…

aber die teilweise bereits in Gang gekommenen
embrionalen Methoden muss ich ablehnen. Wir können nicht
Embrios aufbauen, um sie als lebende Ware für Empfänger
umbringen zu können.

Das ist äußerst umstritten. Und m.E. sehr zu Recht. Aber es gibt andere Möglichkeiten, die gar nicht so weit in der Zukunft liegen, sondern bereits Gegenwart sind. zB die Nabelblut eines Neugeborenen. Es ist allgemein bekannt, daß aus einer einzigen Zelle, die sich aus einen Spermien und eine Eizelle verschmolzen haben, einen ganzen menschen entstanden ist. Das heisst also, daß diese Zelle die unglaubliche Fähigkeit besitzt, sich in alle menschlichen Organen zu „verwandeln“. Das ist keine Sci-Fi- Film sondern Tatsache. Und deshalb ist dieses Blut, aus der Nabel eines 3-minuten-alten menschen soooo kostbar. Und die möchte man nicht wegwerfen.

Das ist eine Tatsache und dabei wird niemandem was entnommen, was er später bräuchten könnte. (Bitte, Günter, entschuldige diese extrem saloppe Ausdrucksweise) Als ich mich damals ins Krankenhaus für die Entbindung gemeldet habe, bin ich gefragt worden, ob ich das zustimme. Ich brauche gar nicht zu erwähnen, daß ich es sofort eingewilligt habe. (Leider ging es dann nicht, wg der erschwerten Geburtsumständen, aber das war ja nicht in meiner Macht und es ist ein völlig anderes Thema).

Gruss Günter

Ganz liebe Grüße
Helena

abgestumpfes Personal???
Guten Tag,

ich glaube nicht das das Personal abgestumpft ist.
Einen „lebenden“ (mit Blut-Fluß und peripheren Reflexen) ausgestatteten Körper auszuweiden, weil er halt doch schon mehr tot als lebendig ist, ist superbelastend.

Ich hab vor langer Zeit mal recherchiert zum Thema Hirntod und Organtransplantation und habe OP-Berichte von Krankenschwestern und -pflegern gelesen und über deren emotionale Situation und das war nicht abgestumpft.

Aber sich eine harte Schale über dem extrem weichen Kern zuzulegen, daß ist etwas das wohl menschlich ist.

Dir Günter alles Gute - es war sehr berührend deinen Bericht zu lesen.

Schönen Tag
Kerstin

hallo,

Einen „lebenden“ (mit Blut-Fluß und peripheren Reflexen)
ausgestatteten Körper auszuweiden, weil er halt doch schon
mehr tot als lebendig ist, ist superbelastend.

daher entstehen auch witzchen über „spenderwetter“. wenn der mensch eine situation emotional nicht verarbeiten kann, dann hat er zwei möglichkeiten: er hört sofort damit auf oder er beginnt darüber zu lachen, packt sie also durch humor in watte, und verschafft sich abstand, zb. auch durch bezeichnungen wie „gewebematerial“ statt „mensch“.

gruß
datafox

Hi,

Einen „lebenden“ (mit Blut-Fluß und peripheren Reflexen)
ausgestatteten Körper auszuweiden, weil er halt doch schon
mehr tot als lebendig ist, ist superbelastend.

daher entstehen auch witzchen über „spenderwetter“. wenn der
mensch eine situation emotional nicht verarbeiten kann, dann
hat er zwei möglichkeiten: er hört sofort damit auf oder er
beginnt darüber zu lachen, packt sie also durch humor in
watte, und verschafft sich abstand, zb. auch durch
bezeichnungen wie „gewebematerial“ statt „mensch“.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, DASS ein Mensch eine solche Situation emotional verarbeiten kann.

Gruß,

Malte.

Hallo,

  1. So betrachtet sind nicht nur der Embryo, sondern auch das Neugeborene und der Erwachsene Zellhaufen.

  2. Daß „man“ mit einem „Zuchtfötus“ mehr Mitleid hat als mit den Angehörigen von Organspendern, ist eine platte Verallgemeinerung, die hier in der Diskussion absolut nicht weiterhilft. Es ist ein Unterschied, ob ein Lebewesen stirbt und man dessen Wunsch (bzw. dem der Angehörigen) nach einem letzten Dienst am Mitmensch erfüllt oder ob es nur zu diesem Zweck gezeugt wird.

Ansonsten denke ich, daß die meisten Angehörigen mit der Frage, ob gespendet werden soll oder nicht, absolut überfordert sind in dieser Streßsituation. Dem kann man entgegenwirken, indem man die Familie ausdrücklich über seinen Wunsch informiert oder, noch besser, einen Ausweis mit der eigenen Entscheidung ausfüllt.

Für nicht wenige ist es nach einer gewissen Zeit ein Trost, daß jemand anders weiterleben darf, oder anders ausgedrückt: Ein Teil des Verstorbenen lebt weiter.

Ich möchte am Schluß auch noch eine provokante Bemerkung machen: Die Einstellung zur Organspende kann sich bei vielen sehr, sehr schnell ändern, wenn man selbst oder ein Nahestehender ein Organ dringend benötigt. Auch das mag ein Denkanstoß sein - niemand von uns weiß, ob er nicht morgen Spender oder Empfänger ist.

Gruß
mowei

PS: Bevor man über micht herfällt - ich bin keine Abtreibungsgegnerin.

  1. So betrachtet sind nicht nur der Embryo, sondern auch das
    Neugeborene und der Erwachsene Zellhaufen.

eine rationale diskussion ist fruchtlos, da hier keine fakten sondern meinungen, besser ideologien und religionen, aufeinanderprallen. mehr als auf geltendes recht kann man nicht verweisen.

ob ein Lebewesen stirbt
und man dessen Wunsch (bzw. dem der Angehörigen) nach einem
letzten Dienst am Mitmensch erfüllt oder ob es nur zu diesem
Zweck gezeugt wird.

daß dies ein „dienst am mitmenschen“ sein soll, ist bereits teil einer ganz bestimmten meinung, die hier (wie fast überall) rein dogmatisch vertreten wird. auch hier ist die rationale diskussion wiederum fruchtlos, da sie mit religion und ideologie zu tun hat.

Dem kann man
entgegenwirken, indem man die Familie ausdrücklich über seinen
Wunsch informiert oder, noch besser, einen Ausweis mit der
eigenen Entscheidung ausfüllt.

dem stimme ich absolut zu. leider gibt es länder wie österreich, die dem einzelnen die verfügungsgewalt über seinen eigenen körper nicht zugestehen. im falle eines nichteinverstandenseins muß ein handgeschriebenes testament bei den papieren getragen werden, in dem ausdrücklich der letzte wille vermerkt ist, so begraben zu werden wie man gestorben ist.

Für nicht wenige ist es nach einer gewissen Zeit ein Trost,
daß jemand anders weiterleben darf, oder anders ausgedrückt:
Ein Teil des Verstorbenen lebt weiter.

dies ist wiederum obengenannte meinung, die dogmatisch vertreten wird. diesem nicht zuzustimmen liegt für die meisten nicht einmal mehr im bereich des denkbaren. es ist als ob man sagen würde „die erde ist eine hohlkugel.“ der satz „ein teil des verstorbenen lebt weiter“ geht für mich bereits in die richtung einer pseudoreligiosität. früher glaubte man an ein ewiges leben im himmel, jetzt ist es ewiges leben durch organspende. es gibt menschen, die dies als „sinn des lebens“ angeben.

Ich möchte am Schluß auch noch eine provokante Bemerkung
machen: Die Einstellung zur Organspende kann sich bei vielen
sehr, sehr schnell ändern, wenn man selbst oder ein
Nahestehender ein Organ dringend benötigt.

das risiko besteht natürlich.

PS: Bevor man über micht herfällt - ich bin keine
Abtreibungsgegnerin.

wüßte nicht was das eine mit dem anderen zwingend zu tun haben soll? aber du wirst zustimmen, daß es lächerlich, ja geradezu zynisch anmutet, es ethisch für unvertretbar zu halten, einen wenige tage alten embryo als organspender zu verwenden um ein leben zu retten, in einem land, in dem jede frau ihr dreimonatiges embryo ohne jeglichen grund einfach töten DARF? das paßt einfach nicht zusammen.

gruß
datafox

Es gibt auch noch die Möglichkeit, DASS ein Mensch eine solche
Situation emotional verarbeiten kann.

das war in meinem wenn-satz nicht dabei: „wenn ein mensch eine situation nicht verarbeiten kann…“ sicher gibt es welche die das sehr wohl können. sie sind halt weniger interessant für untersuchungen :smile:

gruß
datafox

Es gibt auch noch die Möglichkeit, DASS ein Mensch eine solche
Situation emotional verarbeiten kann.

das war in meinem wenn-satz nicht dabei: „wenn ein mensch eine
situation nicht verarbeiten kann…“ sicher gibt es welche die
das sehr wohl können. sie sind halt weniger interessant für
untersuchungen :smile:

Hab ich wohl verstanden. Mir lag nur gerade etwas daran, auf diese Möglichkeit auch noch mal hinzuweisen, um Dein „Perversitäts-Statement“ etwas zu relativieren. Sollte also keine Gegenrede sein, nur eine Ergänzung zu einer etwas einseitigen Darstellung.

Gruß,

Malte.

um Dein
„Perversitäts-Statement“ etwas zu relativieren.

diskussionen machen mehr spaß, wenn man ohne herumgerede provokant auf den punkt kommt. den fall den alle denken und alle erwarten und für „richtig“ halten, ist trivial. interesse erweckst du nur, wenn du plötzlich etwas ganz anderes meinst und auf das direkt hinweist. das wird dann interessant!

gruß
datafox

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