Hallo
Natürlich mag es in diesem Fall sein, dass die Erzieherin überreagiert hat. Grundsätzlich davon ausgehen würde ich persönlich nicht. Nach meiner Erfahrung liegt bei den meisten Erzieherinnen die Hemmschwelle, familienunterstützende Dienste zu empfehlen, eher zu hoch als zu niedrig, weil sie wohl wissen, dass das in den wenigsten Fällen auf Gegenliebe stößt.
Das ist sicher schon richtig, aber die Tatsache, dass das Gespräch eigentlich nur über zu große Schuhe ging, und dann damit endete, dass die Eltern bis zum nächsten Tag das ‚Angebot‘ des Kindergartens annehmen müssen, andernfalls Zwangsmaßnahmen erfolgen werden, das macht mir einen sehr unprofessionellen Eindruck.
Wenn man Hilfe für so dringend und schnell erforderlich hält, dann sollte man es doch ohne Umschweife ansprechen, und nicht versuchen, sich über den Umweg von Schuhgrößen anzuschleichen.
Oder man hält es eben nicht für so eilig und macht es auf behutsame Weise mit vielen Umwegen, lässt sich und den Eltern aber Zeit dabei.
So wie geschildert liegt der Gedanke nicht ganz fern, dass man sich geärgert hat, dass die professionellen Ratschläge der Fachfrau nicht angenommen wurden, und dass gegen diese Halsstarrigkeit Zwangsmaßnahmen eingeleitet werden sollen. Oder dass einfach psychologische Grundkenntnisse fehlen.
Viele Grüße