Gespinste am Apfelbaum

Liebe www-Gemeinde,

unsere beiden Apfelbäume im Garten (Cox Orange und Boskop) haben schön geblüht und nun auch kleine Äpfelchen angesetzt. Nun entdecke ich allerdings an einer Reihe von Stellen in den Bäumen Gespinste - mehrere Blätter sind braun und von einem Spinngeflecht überzogen. Im Inneren der Gespinste habe ich kleine schwarze Punkt entdeckt, aber keine Tiere.
Vielleicht sind sie schon länger da, mir aber jetzt erst aufgefallen.
(Werde versuchen, Bilder anzuhängen.)

Meine Fragen:

  • Was ist da geschehen? Sind das Nester von Schädlingen, aus denen noch welche hervorkriechen, oder sind etwaige Schädlinge schon längst rausmarschiert und nur die leeren Gespinste hängen noch da?
  • Was sollte man tun? Die Gespinste, soweit erreichbar, entfernen, oder sie einfach hängen lassen?

    Danke für Ratschläge.

Freundliche Grüße
Dantis

Hallo,
so angefressen, wie einige Blattränder aussehen, sollten auch Raupen zu finden sein.

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Dein Apfelbaum wurde von Apfelwickler ereilt. Mein Rat ist mit einem harten Wasserstrahl den Baum mehrere Tage abspritzen und die Raupen einsammeln. Das ist ein kurz Zeitiger Befall, wenn du das so machst wie ich dir geraten habe, ist das Problem in einer Woche vorbei. Gruß Ingo

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Nein.

Erkennbar ist der Apfelwickler nur an den Fraßlöchern, zu denen die Larven aus den reifenden Äpfeln aussteigen, um sich dann mit einem einzelnen dünnen Fädchen abzuseilen. Er macht keine Gespinste.

Gespinste in der gezeigten Art macht die Apfelgespinstmotte. Zwar kann man sie abspritzen, aber wenn man die (trotz aller Sammelleidenschaft immer übrig bleibenden) Larven nicht mit Leimringen daran hindert, wieder in den Baum zu klettern, sind bald viele wieder da.

Macht aber nichts, weil die Apfelgespinstmotte zwar den Apfelbaum nicht grade schöner macht, aber weder dem Baum noch dem Obst schadet - ganz im Gegensatz zu dem äußerlich kaum sichtbaren Apfelwickler und zum Frostspanner, der sich viel früher im Jahr mit den frisch ausgetriebenen Blättern beschäftigt, wo er die Assimilationsfläche noch bedeutend einschränken kann.

Die Apfelgespinstmotte ist nach diesem recht milden Winter ungeheuer zahlreich vertreten. Bekämpfen lässt sie sich nur deutlich früher im Jahr, bevor die Larven ihre Schutzgespinste anlegen. Ob man dafür Neemöl plus Emulgator oder Bacillus Thuringensis nehmen möchte, ist Geschmackssache - es kommt vor allem drauf an, die Larven zu erkennen, bevor sie eingesponnen sind.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

sieht aus, als hätte sie jemand gefressen. Die Larven der Apfelgespinstmotte verpuppen sich in den selben Gespinsten, die sie vorher zum ungestörten Fressen angelegt haben. Wenn keine mehr in den Gespinsten zu sehen sind, hat sich ein Vogel drum gekümmert. Sonst wären die Kokons noch den ganzen Juni über zu sehen.

Ein Schädling im engeren Sinn ist die Apfelgespinstmotte nicht, weil sie weder dem Baum noch dem Obst bedeutenden Schaden zufügt - gannz anders als z.B. der Frostspanner, der viel früher im Jahr an den jungen Blättern frisst, wenn noch jeder Quadratzentimeter Assimilationsfläche gebraucht wird.

Schöne Grüße

MM

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Danke für die Antworten. Das lässt mich schon klarer blicken und auch unbesorgter sein. Werde die erreichbaren Gespinste beseitigen, aber es sind auch nicht die ganzen Bäume umsponnen, sondern nur punktuell Blattgruppen im Geäst.
Freundliche Grüße
Dantis