Gesundes Menü

Hallo,

ich bin seit nun circa 4 Monaten in einer Ausbildung als Hotelfachmann.

In der Berufsschule, haben wir derzeit das Thema Menüerstellung. Nun sollen wir als Hausaufgabe ein gesundes 3 bis 4 Gänge Menü erstellen.

Soweit sogut. Ich habe auch schon einiges rausgesucht und ausgearbeitet.

Dennoch wollte ich mal fragen, ob das so wie ich es bis jetzt habe halbwegs korrekt wäre:

  1. Gang Nizzasalat

  2. Gang Suppenministrone

  3. Gang Filet Stroganoff

  4. Gang Obstdessert

Vielleicht kann der eine oder andere ja seine Vorschläge mal posten.

Vielen Dank im Voraus!!

NVIDIAFreak2006

Hallo NVIDIAFreak2006,

In der Berufsschule, haben wir derzeit das Thema
Menüerstellung. Nun sollen wir als Hausaufgabe ein gesundes 3
bis 4 Gänge Menü erstellen.

„gesund“ ist relativ; wahrscheinlich muss du auch begründen, warum du dieses Menü als „gesund“ empfindest, oder?
Du dürftest am besten wissen, was deine Lehrer in etwa sehen/hören wollen bzw. als „gesund“ empfinden.
Desweiteren kommt es auch auf die konkreten Zutaten an - ein „Obstdessert“, das kann alles mögliche sein. Vom frischen Obstsalat bis hin zur schweren und nur mit Obst dekorierten Creme querbeet alles.

Bzgl. der „Suppenministrone“: Informiere dich besser, wie man dieses Gericht tatsächlich schreibt. Der Fehler dürfte sich nicht gut machen :wink:

Ich denke, das waren ein paar Anregungen für dich :wink:

Viele Grüße,
Nina

Hi Freak,

mmh, dein Vorschlag ist unter dem Kriterium „gesund“ ganz gängig. Vielleicht würde ich die Minestrone nicht nehmen, da sie mit soviel Einlage daherkommt, dass es schon bald ein eigenständiges Menü ist. Das wird einfach zu viel in einem 4-Gang-Menü. Stattdessen nimm doch lieber eine klare Suppe, z.B. eine Essenz von [beliebiges Wildtier oder Geflügel] mit Kräuternocken als Einlage.
Oder du wählst als Zwischengang ein leichtes Fischgericht, da das unter dem Aspekt Gesundheit häufig viel zu kurz kommt. Natürlich am besten einen Magerfisch, Steinbutt oder Zander z.B., mit einer schönen Gemüsebeilage ohne Sättigung. Allerdings könntest du da wiederum Probleme mit dem Thunfisch in der Vorspeise bekommen, das musst du dann selbst entscheiden.
Bei den Gemüse- und Sättigungsbeilagen zum Filet Stroganoff hast du sicher auch schon ein paar Gedanken gesammelt, trotzdem noch ein paar Anregungen meinerseits:

  • Versuche, auf Teigwaren und Reis zu verzichten, Berufsschullehrer und später auch Prüfer stehen im Normalfall total auf Kartoffeln als „gesunde“ Beilage (plus Regionalbonus).
  • achte bei der Formulierung auf schonende Garverfahren, z.B. „gedünstetes Gartengemüse“ oder „gedämpften Brokkoli“, damit hebst du noch einmal dein Gesundheitsbewusstsein hervor.
  • Auch wenn man es in der Praxis nicht gern sieht, aber wenn du beim Formulieren des Menüs eine Rohkost-Garnierung einbaust, kannst du manchmal einem schweren, weniger gesunden Gericht die nötige Aufwertung verleihen.

Die Hofas hatten es in meinen Augen immer gut, die mussten nie herstellen, was sie da so zusammengeschrieben haben. Da lässt es sich viel unbeschwerter phantasieren und kreieren :wink:

Viel Spaß in der Ausbildung und grüße,
the_digger

Hallo,

In der Berufsschule, haben wir derzeit das Thema
Menüerstellung. Nun sollen wir als Hausaufgabe ein gesundes 3
bis 4 Gänge Menü erstellen.

Soweit sogut.

Genau… Die Aufgabe beinhaltet also zwei Hauptteile: Einerseits das Zusammenstellen eines Menüs an sich und dann das Thema „gesund“. Was den ersten Teil angeht gibt es ein paar Basisregeln. Dazu gehört, dass eine gewisse Abwechslung rein soll, bspw. sollen sich Hauptzutaten oder Garmethoden nicht wiederholen, andererseits sollten die Rezepte an sich Menütauglich sein.

Beim Thema gesund hilft eine Vorstellung darüber, was man so unter „gesund“ versteht. Wenn ich mir dein Menü so angucke, dann scheinst du an dem Punkt dich für „Gemüse“ und „Obst“ entschieden zu haben. Bei „gesund“ spielen aber auch noch Fettgehalt und Garmethode eine große Rolle, das so als Stichworte noch.

  1. Gang Nizzasalat

Ist ein hübscher Auftakt. Allerdings musst du aufpassen, was für einen Nizzasalat. Es gibt sehr üppige Varianten, die nicht bedingungslos als Vorspeise geeignet sind. Andererseits bietet der Nizzasalat die klasse Möglichkeit, sich Ernährungstechnisch gesehen ans Mittelmeer zu beamen. Da wärest du mit der Minestrone

  1. Gang Suppenministrone

ja schon richtig. Allerdings gilt auch hier, dass die Variante eine Rolle spielt. Beide, Nizzasalat und Minestrone, enthalten gerne sättigende Zutaten wie Kartoffeln, Bohnen. Beides, und das wiegt für mich noch mehr, sind „Eintöpfe“ im Sinne von Potpourri vieler Zutaten.

Daher würde ich mich von einem von beiden verabschieden, das eine auf jeden Fall in einer „leichten“ Variante machen und für das andere eine monotoneres (im positiven Sinne) nehmen, d.h. ein Salat oder eine Suppe mit einer Hauptzutat. Bspw. Tomatenconsommé oder eine klare Erbsensuppe hinter einem leichten, nicht zu würzigen Salade nicoise.

  1. Gang Filet Stroganoff

Da fehlt mir jetzt ein wenig die Assoziation zu „gesund“. Stroganoff ist Rahmsauce… Außerdem brauchst du nach zwei „gekochten“ Gängen was mit Biss. (Ich nehme an, das Menü ist für Leute, die noch ihre Zähne haben :wink:) Fisch auf dem Fenchelbett bspw.

  1. Gang Obstdessert

Da fehlt dann noch ein wenig die Präzisierung. Was für ein Obstdessert? Was ich nicht machen würde: ein einfacher Obstsalat. erstmal ist der recht simpel und außerdem bist du dann wieder bei Potpourri. Also lieber für ein, zwei saisonale Obstsorten entscheiden und damit was machen.

LG Petra

Hi,

  1. Gang Nizzasalat

Ist ein hübscher Auftakt. Allerdings musst du aufpassen, was
für einen Nizzasalat. Es gibt sehr üppige Varianten,

Bei Deiner Rezeptverliebtheit wundert es mich, dass Du von „Varianten“ sprichst. Es gibt nur ein Originalrezept für Nizzasalat. Alles andere kann man taufen wie man will.

Dieses Rezept hier entspricht dem Original
http://www.provence-entdecken.de/Provence_kulinarisc…

Gruß,

Anja

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Hallo the_digger,

Frage an den Fachmann:

  • Auch wenn man es in der Praxis nicht gern sieht, aber wenn
    du beim Formulieren des Menüs eine Rohkost-Garnierung
    einbaust, kannst du manchmal einem schweren, weniger gesunden
    Gericht die nötige Aufwertung verleihen.

Warum ist das in der Praxis nicht gern gesehen?
Das würde mich interessieren, da ich noch nie in der Gastronomie-Branche gearbeitet habe.

Viele Grüße,
Nina

Hallo,

Bei Deiner Rezeptverliebtheit wundert es mich, dass Du von
„Varianten“ sprichst. Es gibt nur ein Originalrezept
für Nizzasalat.

Sagt wer? Die Internetseite eines Reiseanbieters?

Dieses Rezept hier entspricht dem Original
http://www.provence-entdecken.de/Provence_kulinarisc…

Ach. Zitat: „In den Salat kann man fast alles tun, was im Sommer frisch angeboten wird.“ Stimmt. Das klingt nach einem wahrhaft eineindeutigen Orginalrezept… Schaun wir mal, was so andere Quellen zum Thema Eindeutigkeit und „Original“ sagen (irgendwie heißt es bspw. recht hartnäckig, dass die „ursprünglichen“ Rezepte keine Kartoffeln enthalten - als Beispiel… ):

http://de.wikipedia.org/wiki/Salade_niçoise
http://fr.wikipedia.org/wiki/Salade_niçoise
Und noch ein - ganz anderes - Orginalrezept, ohne Kartoffeln und ohne Vinaigrette, nur mit Öl!:
http://www.epicure.ch/Mittelmeerkueche/salade%20nico…

LG Petra

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Nachtrag
… und Balsamicoessig ist auch sehr authentisch provencalisch, das nur am Rande…

1 Like

Hi Nina,

schwer zu sagen, warum ein Rohkostsalat als Garnierung wenig gelitten ist. Ich finde, man macht es sich soundso oft zu leicht, den Nährwertgehalt eines Gerichts mit den immer gleichen Komponenten (Blattsalat, Tomatenviertel, 3 Gurkenscheiben etc.) etwas zu pushen. Ein Alibi, um nicht unter dem Verdacht zu stehen, „ungesundes Essen“ anzubieten. Dabei ist jedem Koch klar (oder sollte klar sein), dass der Gast dieses Grünzeug höchstens mitisst, weil er gut erzogen wurde. Es passt fast nie zum eigentlichen Gericht und ist manchmal sogar bei 20 oder 30 Gerichten auf der Karte das selbe.
Die eigentliche Herausforderung ist gar nicht so groß: Anstatt des ewig gleichen Salats muss es doch für ein Hauptgericht immer auch eine gesunde Gemüsebeilage geben. Das erfordert natürlich mehr Kreativität, unter Umständen auch mehr Aufwand oder einen höheren Wareneinsatz, aber ich bin mir sicher, dass speziell „der deutsche Gast“ (um mal alle über einen Kamm zu scheren) es zu schätzen wüsste.

jm2c,
the_digger

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Vielen Dank,

für eure zahlreichen Antworten! Habe mir jetzt ein Menü zusammengestellt, welches hoffentlich auch dem Lehrer gefällt…

Werde mal reinschreiben wie es ihm gefallen hat, wenn wir die Auswertung machen!

Gruß

NVIDIAFreak2006

Hallo the_digger,

dankeschön für deine Antwort!

schwer zu sagen, warum ein Rohkostsalat als Garnierung wenig
gelitten ist. Ich finde, man macht es sich soundso oft zu
leicht, den Nährwertgehalt eines Gerichts mit den immer
gleichen Komponenten (Blattsalat, Tomatenviertel, 3
Gurkenscheiben etc.) etwas zu pushen. Ein Alibi, um nicht
unter dem Verdacht zu stehen, „ungesundes Essen“ anzubieten.

Stimmt, da hast du Recht.
Das sieht, finde ich, oft auch recht albern aus.
Zu allem Überfluss wird es oft auch noch auf dem selben Teller wie das Hauptgericht serviert, sodass alles in der Soße landet :frowning:

Ich persönlich finde den „Mini-Salat“ okay, sofern er zum Hauptgericht passt.

Die eigentliche Herausforderung ist gar nicht so groß: Anstatt
des ewig gleichen Salats muss es doch für ein Hauptgericht
immer auch eine gesunde Gemüsebeilage geben. Das erfordert
natürlich mehr Kreativität, unter Umständen auch mehr Aufwand
oder einen höheren Wareneinsatz, aber ich bin mir sicher, dass
speziell „der deutsche Gast“ (um mal alle über einen Kamm zu
scheren) es zu schätzen wüsste.

Hm, ob „der deutsche Gast“ das so zu schätzen wüsste, kann man sicher kaum pauschal sagen.
Ich habe oft erlebt, dass Leute immer wieder das gleiche und dabei auch nichts Außergewöhnliches bestellen (stereotypisch „Einmal Schnitzel Wiener Art bitte“…).
Ich probiere hingegen in Restaurants immer wieder was Neues aus, gerne Gerichte, die ich zu Hause nicht zubereite(n kann), weil ich an die Zutaten privat nicht rankomme.
(Deutsche Restaurants meide ich aber, weil ich dort leider für mich - bin Vegetarierin - selten etwas finde; außer dem obligatorischen Salat (den ich dann auch noch etwas umbestellen muss, „bitte ohne Thunfisch und Schinken…“), Süßspeisen oder oft schlecht gemachten Gemüsebratlingen findet sich da selten etwas, das nicht nur den Magen füllt, sondern ein echter Genuss ist.)

Viele Grüße,
Nina