Hallo,
Ihre Ausgangssituation ist in der Tat ungünstig. Bitte verfolgen Sie meine Antworten im Text
Hallo,
meine Ausgangssituation:
Ich möchte eine selbständige BU abschließen und war in den
letzten 5 Jahren bei relativ vielen Ärzten. Von allen habe ich
die Befundschlüssel erhalten (die zur Abrechnung genutzt
werden). Diese sind wohl aber nicht mit der Diagnose gleich,
z.t. wurden abenteuerliche bzw. nichtssagende Befundschlüssel
abgerechnet. Teilweise sind diese auch ungünstig im Hinblick
auf die Gesundheitsfragen.
Wenn Ihnen die Gesundheitsfragen eines BU Versicherers vorliegen, dann wissen Sie ja, was konkret abgefragt wird, und darauf müssen Sie wahrheitsgemäß antworten.
Ein Arzt sagte mir jetzt: Ich
schreibe Ihnen dazu ein aussagekräftiges Attest, denn die
Befundschlüssel sagen gar nichts aus, sind nur zur Abrechnung.
Das macht keinen Sinn !!
Meine Fragen:
- Was sollte die Grundlage der Beantwortung der
Gesundheitsfragen sein? Ein voll-umfassendes Attest von
wirklich jedem Arzt bei dem ich in den letzten 5 Jahren war?
Nein, beantworten Sie die Fragen im Antrag nach besten Wissen und Gewissen. Wenn dann der Antrag eingereicht wird, bekommen Sie entweder einen Zusatzfragebogend er gesellschaft oder es ergeht direkt eine Arztanfrage.
- Muss darin jede Einzelheit, z.B. wirklich jeder zeitweise
erhöhte Blutwert (Cholesterin etc.) dargelegt werden?
Ja, weil Sie sonst möglicherweise das Problemm der Obliegenheitsverpflichtverletzung bekommen. Wenn Ihnen Ihr Vertreter sagt, nicht so wichtig, schmeißen Sie ihn raus. Und Finger weg von den Direktversicherern in Ihrem Fall.
- Was passiert im Ernstfall, woher bekommt die Versicherung
die Diagnosen, wen spricht sie an?
Im Vorfeld über die Arztanfrage, im möglichen Leistungsfall über die versteckten Klauseln (je nach versicherer)dann über die Krankenakte.
> Weiß Sie bei welchen Ärzten ich überall war oder kann ich
ggf. welche außer Acht lassen?
Nein, das dürfen Sie auf keine Fall, wegen der Obliegenheitspflichtverletzung.
> Was wenn ich z.B. bei mehreren Orthopäden war und diese
unterschiedliche Diagnosen (mal gut, mal weniger gut) gestellt
haben?
Kann ich Ihnen jetzt schon sagen, entweder Ausschlüsse je nach Fall mit großer oder kleiner Wirbelsäulenklausel, wenn es der Rücken ist.
- Wo bekomme ich Kriterien her, wie die Versicherungen einen
aufgrund bestimmter Diagnosen einstufen?
Da müssen Sie mit einem BU-Profi, wie mir zum Beispiel, mal sprechen, das geht nicht per Mail
Das Ganze ist absolut intransparent, mal wieder typisch
Finanzbranche.
Nein ist es nicht, es ist sehr transparent, man muss nur wissen wie es funktioniert. Sie werden auch Fachmann für Ihren Bereich sein, den nicht jeder beherrscht. Sie können dieses komplexe Thema niemals alleine bearbeiten, dann sparen Sie sich lieber Zeit und Geld und legen sich etwas unter das Kopfkissen. Die Frage sei erlaubt, wieviel Rente möchten Sie denn überhaupt absichern und wie alt sind Sie ? Und wenn Sie Qualität haben möchten, sind es gerade mal 5 Gesellschaften, mit denen man sich einlassen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Schipporeit