Hallo!
Ein System, das zwangsläufig Verlierer hervorbringt. Das ist
nicht nachamenswert.
Dann frage ich mich, warum man nicht Wohnraum staatlich verteilt. Und Nahrung. Und Autos. Achso nein ups, das wurde ja schon versucht. Die Folgen sind bekannt.
In Deutschland ja, und das soll auch so bleiben.
Offenbar eben nicht. Es wird hier grade diskutiert, ob bestimmte Menschen kein Recht mehr auf medizinische Versorgung bekommen sollen, nämlich solche, die es nicht „verdient“ haben, weil sie „selbst schuld“ sind. (Dieses moralische Urteil von oben herab, gegen das man sich nicht einmal wehren kann, finde ich übrigens viel widerwärtiger als die Vorstellung, daß es „Verlierer“ gibt.)
Vor allem aber, weil es keine Möglichkeit gibt, dieses Risiko
zu vermeiden.
Mir ist der Gedanke zuwider, daß der Staat dem Menschen vorschreibt wie er zu leben hat. Wenn jemand gerne Bungeejumpt und Apnoetaucht, dann soll er das tun dürfen, ohne dafür Vorwürfe zu hören, er würde mutwillig die Krankenkassen belasten. Nur muß er sich dafür eben versichern lassen, wenn er seine Rettungsaktion nicht selbst berappen will.
Das ist auch ein Standpunkt, aber keiner, der in Deutschland
mehrheitsfähig ist.
Weil man es sich noch leisten kann.
Medizinische Grundversorgung nach
wirschaftlicher Leitsungfähigkeit wird es nicht geben.
Das dachte man in anderen Ländern auch.
Die gesetzliche Krankenversicherung nicht. Die ist kein
Unternehmen, erwirtschaftet keinen Gewinn.
Genau deshalb gehen die Kassen auch bankrott. Ein aufgeblähter Verwaltungsapparat, bei dem niemand gegenüber niemand Rechenschaft ablegen muß (schon gar nicht den Einzahlern!), ist dem Untergang geweiht.
Dieser liberale Denkansatz hat im Gesundheitswesen nichts
verloren.
Warum? Weil Gesundheit lebenswichtig ist? Das ist Wohnraum auch. Und Mobilität. Trotzdem gibt es für Häuser und Autos einen freien Markt.
Nein, sicher nicht. Medizinische Versorgung nach
wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit ist menschenverachtend
Ich finde es menschenverachtend, daß moralisch darüber entschieden werden soll, welche Krankheit, welche Verletzung und welche Anomalie behandlungswürdig ist und welche nicht.
Wie weit soll der Kriteriumskatalog denn gehen? Wer entscheidet darüber, ob ein Radfahrunfall jetzt Folge von „überflüssigem Extremsport“ ist oder doch nur Fortbewegung, die man nicht verhindern kann? Warum kriegen Menschen nach einem Unfall kosmetische Operationen auf Kasse und solche, die häßlich geboren worden sind nicht? Das ist menschenverachtend.
Dein liberaler Ansatz wäre hier nur mit einer Diktatur
durchsetzbar.
Mein Ansatz ist das genaue Gegenteil einer Diktatur. Er ist liberal. Jeder kann selbst entscheiden wie er mit seiner Gesundheit umgeht. Jeder kann selbst entscheiden, ob er Sport betreibt oder andere Risiken eingehen will. Durch die Abwanderung der Versicherten zu den Privaten kann der staatliche Schutz veschlankt und daher stark verbilligt werden, sodaß JEDER ihn bekommt. Am Ende profitieren alle.
Gruß
dataf0x