Gesundheitsreform schlimm?

Hallo,

Die Arbeitnehmer zahlen ihre Beiträge komplett selbst.

Du meinst also, wenn die in Berlin jetzt auf einmal sagen
würden, daß der Arbeitnehmeranteil auf 100% gesetzt würde, die
Arbeitnehmer den Teil mehr brutto hätten, den jetzt der
Arbeitgeber bezahlt?

Ich meine das so, dass es einem Arbeitnehmer ziemlich egal sein sollte, ob er von 3.000€ 600€ SV-Abgaben oder 1.200€ von 3.600€ bezahlt.

Wäre eine interessante Variante, wenn man das so ins Gesetz schreiben würde und dann über die Steuerprogression zuschlägt.

Also das ist zunächst mal ein anderes Paar Schuhe und wäre auch kein Problem, dass entsprechend zu regeln. Unsere Steuergesetze werden ja monatlich geändert. Sollte also wirklich keine Hürde sein.
Kann man außerdem mal anhand der aktuellen Rechtslage die Auswirkungen darstellen?
Sind nicht seit diesem jahr die SV-Beiträge zu KV und PV abzugsfähig? Ist der „Arbeitgeberbeitrag“ zur RV nicht schon länger eine steuerfreie Einnahme? Außerdem sind dieses Jahr schon 70% abzugsfähig, was besser als die früherer Situation ist.
Also stellt sich dieses Problem meiner Meinung nach nicht.

Daß sie das auch erwirtschaften müssen, ist mir völlig klar, falls du das sagen wolltest.

Na das sowieso. Leider befinden wir uns wohl mit dieser Erkenntnis in der Minderheit.
Die Mehrheit findet es sicher angenehmer von einem (bereits reduzierten) Brutto „nur“ 20% SV-Abzüge hinzunehmen, als ein Drittel vom richtigen Brutto.

Grüße

Hallo,

Das stimmt aber auch nicht bzw. nur bei einer statischen und
absoluten Betrachtung: Der Arbeitgeber bei neuen Abrbeitsverträgen 60.000€ Brutto-Lohn, inkl. aller Sozialabgaben.

Fehlt in dem Satz noch was?

Ändert sich jedoch der Beitragssatz, sagen wir um 10% macht es
schon einen Unterschied aus, ob die Kosten zwischen AG und AN
geteilt werden oder nicht. Denn bei bereits bestehenden
Verträgen hat der AN in einem Fall (vereinfachen wir mal die
Prozentrechnung und vernachlässigen Steuern,
Berechnungsreihenfolge, Freibeträge etc.) 10% weniger, im
anderen aber nur 5% weniger Geld in der Tasche.

Für mich sieht das nun wieder eher nach einer statischen Betrachtung aus. Tatsächlich sollte man sich aber diesem Problem wohl aus volkswirtschftlicher Sicht und über eine längere Frist nähern.

Grüße

Hallo exc,

ich habe meinen vorhergehenden Artikel gelöscht weil du Inhalte so nicht verstehst.

Zu deiner Frage, welche Stellschrauben ich denn für richtig befinde,so habe ich dies deutlich in meinem ersten Artikel beschrieben:

_Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze um mindestens 50%;

  • Erhöhung der Löhne.

Alles andere ist zutiefst unsozial.Damit sollten wir uns als moderner demokratischer Staat nicht schmücken.Sparen bei denen die sich nicht wehren können.
So nach dem Motto:Selbst schuld wenn du so wenig Geld verdienst!

Aber wie schon gesagt: Der Tanz um das goldene Kalb ist nur noch peinlich.

Gruß

muslima

Hallo,

ich habe meinen vorhergehenden Artikel gelöscht weil du
Inhalte so nicht verstehst.

guter Einstieg in ein sachliches Gespräch.

Zu deiner Frage, welche Stellschrauben ich denn für richtig
befinde,so habe ich dies deutlich in meinem ersten Artikel
beschrieben:

_Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze um mindestens 50%;

  • Erhöhung der Löhne.

Um mal in gleichem Tonfall zu antworten: verstehst Du nicht, was das für Folgen hat? Es steigen nicht nur die Einnahmen der Kassen, sondern auch die Ausgaben über die mitbezahlten Lohnkosten bei Krankenhäusern, Ärzten, Hersteller von Medikamenten und Medizintechnik.

Weil höhere Löhne auch höhere Steuern bedeuten, steigen die Personalkosten sogar überproportional.

Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze ist immer ein beliebtes Mittel, um die bösen ReichenGutverdiener mit an Bord zu holen. Dummerweise sind die schon über Steuern und Abgaben so hoch belastet, daß man in Konflikt mit der vom BVerfG aufgestellten Belastungsgrenze von 50% des Einkommens käme. Nebenbei bezahlt dieser Personenkreis über vermutlich überproportionale Zugehörigkeit zur PKV einiges von dem, was sonst an die GKV zusätzlich an Belastungen zukäme (insgesamt belaufen sich die Überzahlungen der PKV auf etwa 6 Mrd., wenn ich die Zahl richtig in Erinnerung habe).

Alles andere ist zutiefst unsozial.Damit sollten wir uns als
moderner demokratischer Staat nicht schmücken.Sparen bei denen
die sich nicht wehren können.

Dummerweise gibt es sehr viel mehr von denen, die Du als arm bezeichnest, als von denen, denen Du die Beitragszahlungen erhöhen möchtest. Es ging allerdings mir auch nicht darum, irgendwelche Beiträge zu erhöhen, sondern darum, die Kosten zu reduzieren und bei den Versicherten ein höheres Bewußtsein dafür zu erzeugen, welche Leistungen sie a) in Anspruch nehmen und b) was das überhaupt kostet.

C.

Guten Abend,

es ist immer das gleiche Schema.

Da gibt es die einen, die scheinbar alles in diesem unseren Lande bezahlen müssen mit ihrer grandiosen Leistungsbereitschaft(oft auch für das eigene Land) und dort gibt es die Anderen die ausschließlich davon ihr Auskommen haben.
Die eine nennen wir gerne „Leistungsträger der Gesellschaft“ und die Anderen bezeichen wir bevorzugt als Arbeitslose oder Hartz-4 Bezieher.
Das wäre kurz skizziert die simple neue Sichtweise in Deutschland.
Und so wird auch über die Krankenversicherung beraten.

Die Leistungsträger/Innen sind natürlich möglichst privat versichert. (Zugegeben:ein paar Versprengte GKV-Versicherte gibt es, die zb. Filialleiter sind und gut verdienen) somit verbleibt dem Stand der Arbeitslosen und Hartz-4 Empfänger die GKV.
Logisch,dass dieses System nicht funktionieren kann.
So gesehen, wie gesagt gilt natürlich: Ausgaben runter in der GKV.
Jeder Kaufmann kann dem vorbehaltlos zustimmen.

Wir können also noch hundert „Gesundheitsreformen“ durchgaukeln und uns selbst verblöden.Dabei womöglich die Polonaise der Nutznießer dieser Situation mittanzen.

Die Arbeitslosen,Geringverdiener und die Hartz4-Bezieher werden in Zukunft keine oder sehr begrenzt Beiträge für die Krankenkasse überweisen.Sie können es einfach nicht.

Entweder wir geben denen Arbeit mit gutem Lohn oder wir begrenzen die Leistung der gesetzl.Krankenversicherung auf lebensbedrohliche Zustände.Oder wir schaffen die GKV eben vollends ab.
Ich weiss nicht, ist das so schwierig zu verstehen?

Aber schwadronieren wir doch weiter über hohe Kosten,Privatrezepte,
Verhandeln mit dem Arzt damit der blöde gesetzlich Versicherte auch einmal weiss wie teuer seine Gesunderhaltung eigentlich ist(Frage:Was nützt ihm das eigentlich?!Ach ja,das Schmarotzertum!)usw.

Noch ist etwas Zeit,sagen wir 5 Jahre?

Tipp: Wenn es die GKV nicht mehr gibt oder nur eingeschränkt - die Kosten muss trotzdem die Allgemeinheit übernehmen.

Grüße

muslima

Das wäre kurz skizziert die simple neue Sichtweise in
Deutschland.

Wenn Du das aus meinem Text liest, kann ich Dir auch nicht mehr helfen.

versichert. (Zugegeben:ein paar Versprengte GKV-Versicherte
gibt es, die zb. Filialleiter sind und gut verdienen) somit
verbleibt dem Stand der Arbeitslosen und Hartz-4 Empfänger die
GKV.

70 Mio. Menschen sind in der GKV versichert. Meinst Du wirklich, daß das nur AL und Bezieher der Grundsicherung und deren Angehörige sind?

So gesehen, wie gesagt gilt natürlich: Ausgaben runter in der
GKV.
Jeder Kaufmann kann dem vorbehaltlos zustimmen.

Nicht nur jeder Kaufmann, sondern auch jeder, der über minimalen ökonomischen Sachverstand verfügt. Die Kosten können auch runter, ohne daß die Leistungen schlechter oder weniger werden.

Hast Du eine Vorstellung davon, was der preisliche Unterschied zwischen einem HNO- und einem Hausarzt ist, wenn man dort einen grippalen Infekt diagnostizieren läßt?

Entweder wir geben denen Arbeit mit gutem Lohn oder wir
begrenzen die Leistung der gesetzl.Krankenversicherung auf
lebensbedrohliche Zustände.Oder wir schaffen die GKV eben
vollends ab.
Ich weiss nicht, ist das so schwierig zu verstehen?

Hier ist einiges schwer zu verstehen.

C.

Mal ehrlich, welche Reform ? Guter Scherz
Hallo Nick,

nichts ist schlimm an einer Reform, nur diese ist ja keine und genau das ist wieder mal das Problem.

Der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung steigt 2011 von 14,9 Prozent auf 15,5 Prozent.Letztmals tragen sie Arbeitgeber und Arbeiternehmer gemeinsam. Der Anteil der Arbeitgeber wird dann auf 7,3 Prozent festgeschrieben. Weitere Erhöhungen des Beitrages müssen die Versicherten dann allein tragen.

Was ist daran eine Reform ?

Dies ist eine Betragssatzerhöhung mit dem Beschluss, dass zukünftig die Versicherten alle Steigerungen alleine tragen.
Was das bedeutet, haben scheinbar viele in der Bevölkerung noch nicht
erkannt.

Das Handelsblatt hat mit Hinblick auf die Bezeichnung Reform, dies so kommentiert, das das Einzige, was der Bundesregierung noch nicht abhanden gekommen ist, der Humor ist.

Gruss
Börsenfan1968

Ja nun exc,

meintest du 70 Mio beitragszahlende Versicherte?

Gruß

muslima