ich plane mal wieder an einer Veranstaltung unserer Kirchengemeinde. Da die Kosten und Gebühren in den letzten Jahren immer mehr gestiegen sind, müssen wir dieses Jahr wohl die Preise für Getränke und Speisen anpassen.
Jetzt mal die gastronomische Kalkulation außenvor gelassen, was kann man max. für ein Glas (0,3) Bier, Cola, Wasser,… verlangen. Wo liegt bei euch die Schmerzgrenze?
Das gleiche für Speisen? Was ist so der max. Preis für Bratwurst, Currywurst, Pommes, Majo.
EK * 1,5 wird (im Vergleich zur Gastronomie) noch als „billig“ empfunden, aber bietet beim Einsatz von Ehrenamtlichen schon einen ordentlichen Deckungsbeitrag.
Kannsch ja zum Vergleich noch EK * 1,3 probieren, ob das schon reicht.
Ich kenne noch keine EK-Preise, aber wenn da rauskommt, dass ich für nen Bier 2,20 € nehmen müsste, habe ich so meine Bedenken, wo die Leute das bei einem Pfarrfest bezahlen.
Bei kommerziellen Veranstaltungen sind Preise in diesem Rahmen ja inzwischen üblich.
habt Ihr schon mal über Kinderpreise nachgedacht? Also die Preise insgesamt erhöhen, aber die Getränke/ das Essen für Kinder zu niedrigeren Preisen abgeben, so dass es sich für Familien nicht ganz so summiert.
Das braucht natürlich etwas Vertrauen, dass nun nicht alle irgendwelche Kinder vorschicken - aber ich würde erwarten, dass sich die Leute auch mit der Kirchengemeinde identifizieren und sie nicht schädigen möchten.
Ansonsten träume ich davon, auf solche Veranstaltungen das Finanzierungskonzept der taz zu übertragen: Da gibt es frei wählbar 3 Preisstufen: normal, ermäßigt und „Soli“. Und das klappt.
Vielleicht könnte man einen Richtpreis angeben mit der Devise: Wer wenig hat, darf weniger geben; wer mehr hat, gibt mehr und finanziert so das mit, was die mit weniger nicht geben können.
Ich weiß, das gibt einen Aufschrei der Finanzzuständigen - aber ich denke mir immer: Wenn so etwas in einer Kirchengemeinde nicht funktioniert, was feiert man da dann überhaupt?
Das ist aber sicher nichts, was man beim Erstellen der Preisliste so eben mal einführt - das braucht etwas Vorlauf und Überzeugungsarbeit.
wobei immernoch die Frage bleibt: Was sind Besucher bereit zu zahlen?
In der LanXess-Arena in Köln z.B. kosten 0,3l Kölsch 2,80 € Cola und Wasser sind nur geringfügig günstiger. Hier ist sogar besser dran, wer statt 3x 0,3 direkt einen Liter Cola kauft. (Preise Stand: 04/2013)
Inzwischen die kleinste Menge glaube ich 0,5l für 3,20 €. Da hole ich auch nur 1 Becher pro Veranstaltung. Bei 4 Personen sind da mal eben 13€ weg. Dafür krieg ich im Laden 2 Kästen.
Der örliche Kulturverein verkauft alles zum Einheitspreis von 1,25 € (0,3l) (=1 Wermarke)
Du kannst ja die Gebefreudigkeit der Besucher austesten, in dem Du keine festen Preise verlangst sondern um eine Spende bittest. Würde aus meiner Sicht gerade bei einer Kirchengemeinde gut passen.
Ich habe mal gehört, dass da unterm Strich oft mehr reinkommt, als wenn feste Preise angegeben werden.
Das gab es vor Urzeiten mal als „Schöppche“ vom Fass, 0,2er Flaschen kenne ich nicht, und aus einer größeren Flasche in ein 0,2er Glas finde ich es dann unverschämt teuer!
Wir machen dies - ebenfalls in kirchlichem Umfeld - seit einigen Jahren so ähnlich. Wir nennen Richtpreise, und es stehen gut sichtbar Kassen im Raum. Wer wie viel in diese einlegt (und ob überhaupt), wird nicht kontrolliert. Wir nehmen seither mehr ein als mit dem „normalen“ Verkauf vorher.
nun ich war sehr entsetzt über die 0,2.
Ich komme aus der Gegend, wo schon 0,3 ne Zumutung ist, 0,4 geht gerade noch, jedoch 0,5 ist Standard.
Und wenn dir dann noch jemand sagt „Mit dem großen (0,3!) Glas dürfen sie nicht aus dem Lokal!“…dann bezahlt man flux, nippt kurz an dem 0,3…leer…und geht!
Da feut man sich doch glatt auf M. Da gibts 1,0 als Standard (*glaub*)!
unabhängig von der Frage, ob Kölsch als Bier im eigentlichen Sinn gelten kann, kannst Dir ja mal bei Sion, Früh oder so reinschauen und gucken, wie Kölsch gezapft und getrunken wird: Ein geübter Zapfer macht den Hahn nicht zu, sondern zieht die Gläser im Dutzend unter dem laufenden Hahn durch. In ähnlichem Rhythmus versorgt ihn die Kundschaft mit frischen Gläsern. Kölsch ist nichts, vor das man sich hinsetzen könnte (was übrigens auch zum Temperament des Kölners passt, der trotz allen Phlegmas immer irgendwohin auf dem Sprung ist, weil er irgendwas schon längstg „jedonn hann wollte“).
Die Abkürzung von Sion zum Hbf durch den Dom entspricht ungefähr zwei Kölsch.
entsetzt? 0,2 l ist/war, je nachdem wo welches Bier/Pils ausgeschenkt wird/wurde, ein Thekenglas. An Tischen wird/wurde in 0,3 l bedient…
Ich komme aus der Gegend, wo schon 0,3 ne Zumutung ist, 0,4
geht gerade noch, jedoch 0,5 ist Standard.
Ich komme aus einer Gegend, wo es eine gepflegte Pilskultur gibt
Wie erwähnt, o,2 an der Theke, 0,3 bis 0,5 am Tisch.
Da feut man sich doch glatt auf M. Da gibts 1,0 als Standard
(*glaub*)!
Ach ja, 1,0…das sind docch die Besaufgläser
Aber im Ernst; ok, um den ersten Riesendurst zu stillen ist 1,0 grenzwertig. Das Bier wird einfach in so großen Gläsern nicht mehr zum Genuss. Und weil ich nicht nur behaupten sondern auch begründen will:
Das Glas ist - erst recht mit Inhalt - einfach nur schwer und das Dritte oder Vierte wird nicht leichter werden.
Das Bier, spätestens nach der ersten Hälfte und natürlich abhängig von der Trink- bzw. Saufgeschwindigkeit, verliert an Kohlensäure und verschalt.
Das Bier wird warm…
Bier aus 1L-Krügen ist gut für die Brauerei und den Wirt - denn die sind in erster Linie auf Umsatz gepolt - nicht für den Gast, im Geigentel!
Ein gepflegtes Bier/Pils trinkt man IMHO mit schöner Krone aus kühl beschlagenen Tulpen o. anderen dünnwandigeren Gläsern.
die Einteilung 0,2 - 0,3 L stammt aus der Pilsbierebene.
Im Süden hießen die üblichen Einheiten für den Ausschank des Lager- Export- oder Hellen Biers, vom Liter abgeleitet, Maß (1 L), Halbe (1/2 L) und Kleines (0,25 L).
Der Literkrug diente - wie heute noch - zum Ausschank eher leichter Volksfest- und Kellerbiere mit etwa 3,8 - 4 Vol % Alkohol, außerdem zum „Bierholen“ zum Frühstück, Mittag und Vesper. Interessant übrigens, dass es noch im XX. Jahrhundert ganz legal Maßkrüge gab, bei denen der Füllstrich (mit Schanknutzen) ein Volumen von etwas weniger als einem Liter markierte.
Die normale Einheit in der Wirtschaft war die Halbe (daher auch die spöttelnde Bezeichnung „Preußenhalbe“ für die ab etwa 1975 auch im Süden verbreiteten Pilstulpen) und das Kleine, unabhängig vom Ort des Konsums.
Die Maß hat es schon vor dem Liter gegeben, war einen kleinen Schluck weniger gewesen. Die größte Konsumeinheit war der „Eimer“, mehr noch der „halbe Eimer“, Volksmusik erzählt noch davon. Ein „halber Eimer“ waren etwa dreieinhalb Liter guades echtes, gschmackiges, gsüffiges, boarisches Bier.
aha, dann ist das das Geheimnis des „Schanknutzens“, dass eine Maß eigentlich gar kein ganzer Liter ist!
Dabei schätze ich aber, dass der halbe Eimer und der Eimer nicht von einzelnen Personen, sondern von Tischrunden konsumiert wurden, vgl. aus dem Alt-Wittelsbachischen das dort verbreitete „Dubbeglas“, das seine Form dafür hat, dass es beim Weitergeben nicht aus der Hand rutscht.
war nicht der Begriff „Preussenhalbe“ für die 4/10-Gläser geschaffen, die die 5/10-Gläser (zum gleichen Preis natürlich) sukzessive „aussterben lassen“ sollten - oder irre ich mich da?
Herzliche Grüße
Helmut
Die normale Einheit in der Wirtschaft war die Halbe (daher
auch die spöttelnde Bezeichnung „Preußenhalbe“ für die ab etwa
1975 auch im Süden verbreiteten Pilstulpen)
gab es auch 4/10? Mir ist bloß der 1/3 L = 0,33 und das „große Pils“ à 0,3 L erinnerlich. Täuscht mich das und der 1/3 L war bloß die heute noch gebräuchliche kleine Flasche, und das Glas dazu hatte immerhin 0,4 L?
Ein richtiges Trauma war das Aussterben des Achteles Schwarzriesling per ordre de mufti, das eine typische Thekenportion war („Oh Tina, no a Achtele“ - „Nix, etz gammer hoim, naus mit Ui!“ - „Bloß no a Achtele, noch gammer au glei!“ usw.)