Hallo Deborah,
ich denke, neben dem problem des Mitbratens und
Verkohlen-lassen gibt es noch ein anderes Problem, das in
Deinem Posting deutlich wird, dass man nämlich ganze
Fruchtstände u.ä. sicherlich lange barten kann, Pulver jedoch
nicht:
Allerdings wird „Currypulver“ (s.u. sowohl in meinem indischen
als auch in meinem chinesischen Kochbuch (Kenneth Lo: Das
große Buch der chinesischen Kochkunst) mitgebraten.
Das ist sicherlich nicht richtig, denn „unten“ wird kein
Currypulver 6 Minuten gebraten, sondern die einzelnen
Kapseln, Samen, Stangen, Nelken usw. Wenn man all diese nicht
lange genug rösten würde, liessen sie sich zum einen nicht
öffnen, zum anderen würden sie ihr Aroma nicht freisetzen.
Das Currypulver, was Du dann nach diesem Rezept hast, wirst
Du scher nicht 6 Minuten in der Pfanne braten können, ohne
dass es verbrennt!
Niemals nicht sprach ich von 6 Minuten, der Chinese spricht von 4 Minuten, der Inder von 2 Minuten, die das Pulver bei mittlerer Hitze mit gebraten wird.
Das Rezept, das ich beschrieb ist die Zubereitung des Pulvers, nicht dessen Gebrauch.
Im Übrigen: Das so entstehende Pulver ist eher sehr mild (was die Schärfe angeht), aber auch sehr würzig (ja is denn heut’ scho’ Weihnachten). Für etwas mehr Schärfe kann man noch zerstoßene getrocknete Chillischoten beigeben (bei denen aber Vorsicht mit dem Rösten).
Und noch eine Warnung an die extrem feinen Feinschmecker:
Das Zeuchs, was aus diesem Rezept ensteht, erinnert allerhöchstens farblich an das, was an der Bude eßlöffelweise auf die Currywurst kommt!
Viele Grüße
HylTox