Hallo zusammen.
Ich bin Eigentümer eines kleinen Handwerksbetriebes mit drei Mitarbeitern, der im selben Haus ansässig ist, in dem ich auch wohne.
Meine Stadt stellt für Wohnhäuser eine Altpapiertonne mit 240 l Volumen und vierwöchentlicher Leerung kostenlos zur Verfügung. Das reicht mir manchmal nicht.
Daher rief ich beim „Zweckverband für Abfallwirtschaft“ an und fragte nach einer zweiten Tonne.
Mir wurde gesagt: „Ja warum das denn? Bei Ihnen sind drei Personen gemeldet, da gibt es nur eine Tonne, das reicht!“
Ich wagte es dann, meinen kleinen Betrieb als zusätzliche Altpapierquelle zu nennen.
„Wie bitte? Sie wagen es doch wohl nicht, ihr gewerbliches Altpapier in der blauen Tonnen zu entsorgen?! Das ist verboten!“
„Ähh, OK, warum denn?“
„Kreislaufwirtschaftsgesetz, Gewerbeabfallverordnung, Abfallsatzung, - Sie können ja gar nicht Ihre gesetzliche Pflicht zum Nachweis der Abfalltrennung erfüllen, wenn Sie das Papier in die blaue Tonne werfen.“
OK, ich habe mich mal kurz eingelesen. Ich muss wohl sieben Abfallarten getrennt erfassen, sammeln, entsorgen und das auch dokumentieren. Dabei gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen darüber, wie diese Dokumentation auszusehen hat. Ich hätte gedacht, dass ich durch das Vorhalten und Nutzen der blauen Tonne bereits ausreichend glaubwürdig dokumentiere, dass ich das Papier nichts nachts auf Rastplätzen verteile.
Ich war der offenbar irrigen Meinung, dass meine Kartonagen und Altpapiere - sauber, ohne Pizzareste und benutzte Hygienepapiere - einen Rohstoff darstellen, bei dem mein Zweckverband sich doch freuen könnte, mehr davon zu bekommen.
Ja, nun sei das angeblich illegal.
Echt jetzt?
Ich wohne in NRW.
Es gibt eine Stadt in NRW, deren Entsorger Gewerbetreibende herzlich einlädt, sich kostenlose Papiertonnen zu bestellen. bonnorange: Blaue Tonne für Gewerbe
Erzählt mir der Zweckverband für Abfallwirtschaft da dummes Zeugs? Oder kann es sein, dass in Bonn etwas kostenlos, legal und hochwillkommen ist, wofür ich mir 100km weiter östlich Vorwürfe der illegalen Machenschaften anhören muss?
In meiner Gegend hat sich ein Entsorger ein Monopol erschaffen. Auf dem Papier haben wir hier rund zehn Entsorgungsbetriebe - aber alle gehören zur selben Gruppe. Und dort sagte man mir: Ja klar nehmen wir ihr sortenreines, hochwertiges Altpapier an. Bitte bringen Sie genug Bargeld zur Zahlung mit.
Ich habe auch bis heute nicht verstanden, was ich legal mit Transportverpackungen machen muss. Oft große Kartons, darin Folien und Schaumstoff-Formteile. So wie ich es verstehe, muss der jeweilige Großhändler diese zurücknehmen. Ich dürfte dann also nochmal fünf Abfallhaufen einrichten, die dann vom jeweiligen Händler nach Bedarf abgeholt werden?