Gewichtskraft (Masse eines Körpers)
Hallo,
ich habe das ungute Gefühl, keine der Antworten hat bislang so recht zu Deiner Frage gepaßt.
Du wolltest nämlich eigentlich wissen, wie man Dein „Gewicht“ von 70kg überhaupt unter Schwerelosigkeit ermitteln soll.
Wenn Du die Möglichkeit hast, ein wenig Ausrüstung dorthin mitzunehmen, kannst Du in der Tat aus „Kraft = Masse * Beschleunigung“ deine Masse bestimmen. Du wirst dann einer bestimmten Beschleunigung ausgesetzt und drückst mit einer bestimmten Kraft auf einen Kraftmesser (Federwaage). Die Ermittlung der Beschleunigung ist dann eine Problemverlagerung
.
Man könnte dich in ein Raumschiff setzen, das um eine gedachte Achse rotiert, und zwar schnell rotiert oder langsam, um die Erdanziehungskraft nachzubilden. Eine Waage, mit der Du Dein Gewicht bestimmten wolltest, würde in beiden Fällen etwas anderes anzeigen, weil die „Gewichtskraft“ aufgrund unterschiedlicher Drehzahl (keine Beschleunigung, denn das Raumschiff dreht sich mit konstanter Geschwindigkeit) verschieden groß ausfallen würde.
Die Waage zeigt Deine Masse an, denn sie teilt bereits für Dich Deine Gewichtskraft durch die Erdbeschleunigung (die näherungsweise konstant ist)
Eine Waage, wie Du sie kennst, wäre also ungeeignet. Bereits auf der Erdoberfläche hat man dieses Problem, denn am Nordpol zeigt die Waage ein größeres Gewicht an als am Äquator (Nordpol ist dichter am Erdmittelpunkt).
Die einzige brauchbare Möglichkeit wäre, alle Atome, aus denen Du bestehst, abzuzählen, denn deren Masse ist genau bekannt, und aufzuaddieren. Dann hätte man Deine genaue Masse, egal, welcher Gewichtskraft Du Dich aussetzt. Die Atome abzuzählen, würde allerdings ziemlich lange dauern, und die entstehenden Zahlen wären ziemlich unhandlich. Die Masse wird dadurch auf Vielfache eines einzelnen Atoms „umgerechnet“. So ähnlich geht es in der Chemie bereits zu (Stichwort zum Beispiel Avogadro-Konstante).
Man löst das Problem der Massebestimmung elegant dadurch, daß man weiß, woraus der fragliche Körper besteht, und welches Volumen er besitzt. Dazu führt man das spezifische Gewicht ein, also „Masse pro Volumen“.
Ein Kubikdezimeter Wasser hat nun immer eine Masse von 1kg, ein Würfelchen Eisen ungefähr 7,6g.
Dann ist es etwa möglich zu sagen, „der überwiegend aus Eisen bestehende Komet hat eine Masse von … Tonnen“, denn die Masse von Eisen (in dem Fall in Form des „normierten“ spezifischen Gewichts, also der Zuordnung einer Masse zu einem Volumen) ist überall gleich (mit den schon bekannten relativistischen Einschränkungen).
Wenn man weiterhin noch weiß, daß wir „häßliche mit Wasser gefüllte Beutel“ sind, oder auch „Kohlenstoffeinheiten“, so kann man die Masse bereits grob abschätzen 
Gruß,
Watchercallit.