Hallo Moni,
Fadenscheiniges Argument der Bekannten.
Keine Sorge, bis jetzt war’s nur in einem Forum. Ich plane allerdings zwei Diavorträge über meine Reise und deshalb habe ich diese Frage hier gestellt, um eben vielleicht eine etwas fundiertere Antwort geben zu können, wenn dieser Einwand kommen sollte. Kann ja sein, dass jemand im Publikum sitzt, der mich persönlich angreift, so wie es in diesem Forum passiert ist.
Dann hat die BRD mit
ihrem Devisenzufluß (auf vielen Wegen) und westdeutsche
Besuchergruppen jahrzehntelang das Überleben des DDR-Regime
unterstützt?
Ach ja, die DDR - wenn ich doch nur mal hingefahren wäre! Aber wir hatten dort keine Verwandten, und meine Eltern hat es dort auch nicht hingezogen. Selber war ich noch etwas zu jung - damals habe ich mir das mit dem Visum unglaublich kompliziert vorgestellt. Und es gab ja auch noch kein Internet, wo man eben mal hätte fragen können, wie man das denn macht, in die DDR reisen.
Aber ich darf mich ja nicht beklagen. Wenn ich diese Reise damals nicht versäumt hätte, wäre ich nun wohl nicht nach Nordkorea gekommen.
Wenn man so denkt muß man auch China und Tibet als
Auslandstourist meiden.
Warum denn auch Tibet?
China würde ich ja gerne meiden, wenn ich dort nicht nochmal hin müsste, um wieder nach Nordkorea zu kommen. Na ja, muss sein, ebenso wie der Flug. … Was du schreibst, stimmt auch. Ich muss sagen, dass ich über ein „Made in China“ auf meinen Elektrogeräten nicht mehr wirklich glücklich bin. (Habe bis jetzt nicht so drauf geachtet, denn für irgendein Gerät muss man sich ja entscheiden und unterbezahlt sind die in der Produktion alle. Aber es gefällt mir gar nicht, wie man in China mit Flüchtlingen aus Nordkorea umgeht.)
Mein Gegenargument ist, daß der Einfluß
multikulturellen Tourismus weitaus positiveres Gewicht hat.
Hoffen wir es mal, dass wir da einen guten Eindruck hinterlassen haben. 
Ich finde es vor allem auch wichtig, dass diese Menschen nun mal ein Gesicht bekommen haben. Jetzt ist das nicht mehr nur eine anonyme Masse, die da im eigenen Land gefangen ist, sondern jetzt es eben unsere Reiseleiter und diejenigen, die wir sonst so getroffen haben. Da liest man die Zeitung dann gleich mit ganz anderen Augen.
Auf dem Weg zur Grenze nach Südkorea kamen wir an einem Schild vorbei. Das Schild war, wie alle Straßenschilder, nur in koreanischen Buchstaben beschriftet, deshalb hat unsere Reiseleiterin es uns vorgelesen: „Seoul 40 km“. So etwas vergisst man nicht mehr.
Schöne Grüße
Petra