Gewittermilch

Hallo,
ich weiß nicht ob ich mit meiner Frage hier richtig bin, aber Versuch macht klug. Neulich, beim Kochen mit Freunden, wurde mir erzählt das Milch, auch gekühlt, beim Gewitter sauer wird. Ist das ein Ammenmärchen oder Wahrheit, und wenn ja warum? Ich würde mich über jede Antwort freuen.
Gruß: G.

Milchsäurebakterien Vermehrung wenn ohne Kühlschra
@

Hi :smile:

Gewitter lässt Milch sauer werden - stimmt bedingt, da nur dann, wenn kein Kühlschrank in Verwendung.

Die primäre Rolle dabei spielt ein heißer schwüler Gewittertag. Dadurch vermehren sich rasch die Milchsäurebakterien. Dies allein ist es, was die Milch „bei Gewitter“ sauer werden lässt.

So einfach ists :smile:

Alles Liebe
mfg.
W:smile:

Hallo,

ich weiß nicht ob ich mit meiner Frage hier richtig bin, aber
Versuch macht klug. Neulich, beim Kochen mit Freunden, wurde
mir erzählt das Milch, auch gekühlt, beim Gewitter sauer wird.
Ist das ein Ammenmärchen oder Wahrheit, und wenn ja warum?

jein und nicht ganz geklärt:
http://www.zeit.de/stimmts/1998/1998_33_stimmts

Steht ganz frisch auch hier:
Das Lexikon der Wetterirrtümer von Jörg Kachelmann, Christoph Drösser
ISBN-10: 3499621576 Buch anschauen

Gruß
Christian

hallo,

das stimmt nicht. milch wird auch im kühlschrank sauer. allerdings beobachtete ich dieses phänomen seit exakt mitte 1990 nicht mehr, seitdem westliche produktionsmethoden bei der frischmilch angewendet wurden. ddr-milch wurde dauernd sauer.

strubbel

@

Hi :smile:

Ganz einfach, DDR karrte die Milch kaum optimal gekühlt an, die Bakterien bildeten sich oft beim Transport bereits, was sich im HO-Markt gern fortsetzte wegen unkorrekter Kühlung…

Stimmts oder hab ich recht? :smile:

Wie auch immer, Wärme, gleich wann und wo die mit Milch damit in Berührung kommt, fördert Bakterienbildung - und dann beginnts zu keimen und zu keimen, auch in deinem Kühlschrenk keimts solche Milch dann weiter…

Alles Liebe
mfg.
W:smile:

Servus,

Stimmts oder hab ich recht?

das war wohl kaum die Ursache.

(a) war es in der DDR sehr viel einfacher, bei unterbrochener Kühlkette (Engpässen in der Transportkapazität) Milch und Milchprodukte schlicht gar nicht bis zur Verteilung in die Abgabestelle zu bringen - es durfte halt möglichst keine Schulen, Krippen, Betriebe treffen.

und (b) kann man eine Kühlkette für Milch wohl kaum noch schlechter gestalten als dieses heute bei Großwestdeutschen Discountern üblich ist: Die Palette steht halt an der Rampe, ggf. in der Sonne, bis jemand von der Kasse oder von den Auffüllern mal Zeit hat, sie nach vorne zu ziehen. Wenns bloß an der Kühlung liegt, hält sie halt paar Tage kürzer, aber von mangelnder Kühlung allein kippt Milch nicht so schnell.

Unterschiede West-Ost gab es hauptsächlich zwischen Kuh und Meierei: In der DDR sehr viel größere Leitungssysteme (große Melkkarusselle mit entsprechenden Leitungssystemen in der Produktion, teils Milchtransport von Produktion zu Abholung oder sogar Verarbeitung in unterirdisch verlegten Leitungen), die insbesondere dann sehr kritisch sind, wenn man sie nicht im geeigneten Wechsel mit sauren/basischen Reinigungsmitteln pflegt, sondern längere Zeit nur sauer / nur basisch.

Ferner bestanden Unterschiede in der Fütterung: In der DDR gab es fast keine Heuwirtschaft, weil Rauhfutterkonservierung durch Silage nicht nur leichter planbar, sondern auch viel besser mechanisierbar und rationalisierbar ist - die Landwirtschaft in der DDR kannte Arbeitszeiten und -rhytmen für Landwirte, die es vorher und nachher in D nie gegeben hat. Nun ist Silage eine ziemlich starke Quelle für (im besten Fall) Milchsäurebildner, und wenn sie nicht optimal eingebracht ist, Buttersäure- und Essigsäurebildner. Zur Illustration: Bevor der Allgäuer Emmentaler unbedingt für neun DM/kg im Regal liegen musste, hatte Silage in einem Emmentalerbetrieb nichts verloren.

Schöne Grüße

MM

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