Gibt es Alternativ-Einrichtungen zur Psychiatrie

Mein Bruder (24J) ist drogenabhängig und hat starke Psychosen. Er leidet enorm unter Verfolgungswahn und Wahnvorstellungen. Dies ist ihm aber nicht bewusst und er sieht sich nicht als krank, da er eben diese Erlebnisse für real hält. Nun ist er endlich stationär in eine Psychiatrie gegangen, aber auch nur, weil er sich mittlerweile auch zu Hause verfolgt und beobachtet fühlt. Die Erkenntnis, dass er die psychische Behandlung BRAUCHT, fehlt ihm… Er ist erst seit 2 Tagen dort und möchte unbedingt wieder raus. Er kann es mit sich selbst nicht vereinbaren, dass er wirklich in einer Psychiatrie ist und möchte unbedingt, dass ich für ihn eine Alternative finde. Also eine Einrichtung, die sich eben nicht mit dem verhassten Wort Psychiatrie betitelt. Kennt jemand so eine Einrichtung, die Sucht-und Psychotische Menschen behandelt, sich aber nicht Psychiatrie nennt? Ich bin wirklich verzweifelt…

Bitte, rufen Sie hier an:
http://weglaufhaus.de/beratung/index.html
Liebe Grüße
A. Skulski
Kontakt:
http://die-bpe.de/

Hallo Sophiee,

das tut mir sehr leid für dich und deinen Bruder, aber da bin ich überfragt und kann dir nicht weiter helfen. Ich wünsche euch viel Erfolg! Gabi

Hey,
soweit ich weiß, gibt es tatsächlich derartige Einrichtungen, die ihr Konzept auf Sucht/Psychosepatienten ausgerichtet haben…zumindest habe ich schonmal davon gehört. Wo es sowas gibt, weiß ich aber nicht…das müsstest du mal googeln. Letztendlich hat jede Station einen Sozialpädagogen, der dir in diesem Punkt weiterhelfen können sollte. Ich meine aber zudem gehört zu haben, dass Patienten für eine weiterführende Einrichtung in jedem Fall weitestgehend anbehandelt sein müssen, d. h., dass die akute Phase der Psychose abgeklungen und gut zu handeln ist…eine sinnvolle Voraussetzung, wie ich finde. Die neueren Medikamente heutzutage sind schon ziemlich gut, weil so gut wie nebenwirkungsfrei. Meistens brauchen sie aber ein paar Wochen (mind. 2-3 schätze ich), ehe sie anfangen zu wirken. So hart das klingt…aber da muss dein Bruder erstmal durch, wenn das was werden soll. Hoffe, ich konnte dir vielleicht ein bisschen weiterhelfen und wünsche dir/euch die nötige Power, um diese Sch… durchzustehen und alles Gute. LG Jan

Hallo,Sophie!

Danke für dein Vertrauen in meine Meinung!Ich abeite nun schon über 3Jahre nicht mehr in der Psychiatrie,kann dir aber aus meiner 6jährigen Erfahrung auf verschiedenen psycjiatrischen Stationen sagen,das dein Bruder dort erstmal in dieser akuten Phase am Besten aufgehoben ist!Dort wird man ihm in akuten wahnhaften Phasen sofort Hilfe gebn u evtl auch mit Madikamenten eine Besserung geben.Wenn er dann gestärkt wieder auf eigenen Beinen steht,sollte er unbedingt noch eine Betreuung in einer Tagesstätte oder einer ähnlichen Betreuungsstelle wahrnehmen!Auch eine ambulante Therapie ist wichtig.Eine andere Stationäre Einrichtung bei dem akuten Krankheitsbild kenne ich nicht,tut mir Leid.Alles Gute,JuttA

Hallo Sophie,

die Psychiatrie ist das Fachgebiet innerhalb der Medizin, das sich mit psychischen Störungen beschäftigt (so wie die Pädiatrie sich mit Erkrankungen im Kindesalter beschäftigt oder die Geriatrie sich mit Erkrankungen des hohen Lebensalters beschäftigt). Leider hat die Psychiatrie in unserer Gesellschaft einen schlechten Ruf und der Begriff weckt Ängste und Ablehnung. Aber so heißt nun mal das medizinische Fachgebiet, das sich mit genau der Art von Störungen beschäftigt, unter der Dein Bruder offenbar leidet. Dass er dort nicht bleiben möchte, kann man verstehen, denn wer möchte irgendwo Medikamente bekommen, wenn er sich sicher ist, nicht krank zu sein. Aber die Medikamente sind der Schlüssel zur Besserung des Zustandes und damit auch zur Einsicht in die eigene Erkrankung. Es ist gut, dass Dein Bruder nun in psychiatrischer Behandlung ist und er sollte dazu motiviert werden, diese fortzuführen. Ich weiß, dass das bei vielen Patienten am Anfang nicht so leicht ist mit der Motivation aber einen Versuch ist es Wert.

Also, meine Antwort auf Deine Frage lautet ganz allgemein: Nein, es gibt keine seriöse Alternative zur einer psychiatrischen Klinik, jedenfalls nicht in dem akuten Zustand, in dem Du Deinen Bruder beschreibst.

Aber es gibt im Rahmen von psychiatrischen Kliniken neuartige Behandlungsansätze, die Dir bzw. Deinem Bruder evtl. zusagen könnten. Schau mal in der Wikipedia unter dem Begriff „Soteria“ nach und klick dann auch mal den Link zum Soteria-Neztwerk an. Vielleicht hilft Euch das weiter.

Ich wünsche Dir und Deinem Bruder alles Gute!

Viele Grüße
Michael

Ich denke das es da keine Alternative gibt.

Sorry

Hallo!

Wichtig ist ein guter Psychiater, der sich um die Medikamente kümmert, ein Psychologe, der sich um die Seele kümmert. Man kann viele Therapien in der sozial psychiatrischen Ambulanz bekommen. Am Hamburger Uke sind die top.
Dein Bruder muß mit den Drogenn aufhören. Dafür braucht er wahrscheinlich ne Suchtambulanz.
Soteria war mal nen Projekt außerhalb der Psychiatrie.http://www.soteria.ch/Die sitzen aber in Bern
Vielleicht kriegen sie ihn ja in der Klinik erstmal etwas wieder hin. Danach kann er ja zur Reha fahren z.B. oder eben mit den vorher genannten Möglichkeiten draußen weitermachen.
Stöber mal bei amazon nach Büchern.
Mir haben alle von Thomas Bock geholfen:
Stimmenreich. Mitteilungen über den Wahnsinn.

Eigensinn und Psychose: „Noncompliance“ als Chance( Vielleicht ist gerade das ein Buch für deinen Bruder.)

Produkt-Information
Lichtjahre. Psychosen ohne Psychiatrie von Thomas Bock (Dieses Buch ist der absolute Hammer zu dem Thema. Eben auch über Patienten, die sich nicht in der Psychiatrie behandeln lassen.)

Schizophrenie: Die Krankheit verstehen von Asmus Finzen ( sehr hilfreich)

Irre - Wir behandeln die Falschen: Unser Problem sind die Normalen - Eine heitere Seelenkunde ( Das ist ein eher lustiges Buch, das die Kranken als liebenswert darstellt.Kann als Aufheiterung dienen.)

Bevor die Stimmen wiederkommen: Vorsorge und Selbsthilfe bei psychotischen Krisen von( ein tolles Selbshilfe Buch)
Am besten ihr lest erstmal soviel wie es geht und du wendest dich an die nächste Sozial psychiatrische Ambulanz.

Ein Selbshilfenetzwerk, das sehr zu empfehlen ist im Netz:http://www.stimmenhoeren.de/

Viel Glück!
!% der Weltbevölkerung haben diese Krankheit. Man kann sie behndeln und sogar damit glücklich leben. Informiert euch! Lest am besten diese Bücher.

Viel Glück Birgit

Hallo Sophie,

hier in meiner Region nennt sich die Psychiatrie „Zentralinstitut für seelische Gesundheit“ oder auch „Zentrum für soziale Psychiatrie“. Aber letztlich ist das alles bloß Etikettenschwindel.

Eine wirkliche Alternative wäre die sog. Soteria, wie es sie z.B. in München oder Zwiefalten (schwäbische Alb) gibt. Allerdings kann ich nicht sagen, inwieweit man hier Patienten mit drogenindizierten Psychosen behandelt. Hierfür gibt es eigentlich immer spezielle Abteilungen in einer gut geführten Psychiatrie. Dort wäre Dein Bruder auf jeden Fall gut aufgehoben.

Gruß,
Fips

Psychiatrie ist schon das Richtige
MFG

Guten Tag,

klar, eine Alternative zu benennen für Psychiatrien, die man vorab gar nicht kennt, ist schon ziemlich schwer. Aber es geht ja wohl weniger um die Institution, die hier nun mal leider anscheinend unumgänglich ist, als vielmehr um die Therapie. Die muß im Moment wohl auch unangenehm sein, weil sie mit Entzug und damit eben mit körperlichem, sozialen und psychischem Frust verbunden ist. Aber die rein körperliche Therapie (Somatotherapie) steht hier aktuell im Vordergrund. Es geht aber auch alternativ um die weiteren Schritte nach dem rein körperlichen Entzug, nämlich um die nachfolgende Psychotherapie und Soziotherapie. Es sollten die Weichen hierfür so früh wie möglich gestellt werden, um sinnlose Rückfälle in den Drogenkonsum zu vermeiden. Es ist wichtig, sich hier schlau zu machen, was das alles für Therapien sind und wofür das gut und notwendig sein kann. Gruß - Anaxo