Gibt es bewusstseinserweiternde Tage

Hallo, ich habe solche Tage ca. 15 mal im Jahr, meistens hatte ich die Nacht davor auch einen sehr intensiven Traum.
An solchen Tagen nehme ich alles viel stärker war, auch Gerüche. So als ob ich auf Droge wäre (im positiven Sinne), aber natürlich hab ich keine Drogen genommen, das ist das seltsame.

An diesen Tagen schießen mir unzählige Gedanken und Erinnerungen durch den Kopf und ich sehe das Leben aus einer anderen Perspektive. Ich fühle mich Gott hingezogen und bin sehr friedlich.

Heute ist wieder so ein Tag und ich fühle mich in diesem Zustand einfach nur sehr gut und wollte mal wissen ob ihr das auch manchmal habt?

Hi friction,

ich kenne das nicht, was du beschreibst. Was mir in den Sinn kam, als ich las

ich habe solche Tage ca. 15 mal im Jahr

ist, dass es mit den Hormonen, bzw. der Periode in Zusammenhang steht?!
Dazu müsste man jetzt natürlich wissen, ob du Mann oder Frau bist.
Falls du eine Frau bist, so könnte m.E. durchaus ein Zusammenhang bestehen.
Fast jeder Frau ist das prämenstruelle Syndrom bekannt.
Ich kenne Frauen, die behaupten steif und fest, vor ihrer Periode Heißhunger auf Süßigkeiten zu bekommen.
Wieder andere reagieren noch mal anders auf die hormonelle Umstellung.
Vielleicht bewirkt die hormonelle Umstellung bei dir für eine Weile Glückseligkeit? Soll´s ja alles geben…

Also, falls du weiblich bist und dich dein Phänomen näher interessiert, könntest du ja mal aufschreiben, zu welchem Zeitpunkt es auftritt und dann überprüfen, ob es beispielsweise stets im gleichen Intervall zu deiner Periode auftritt.

Mehr fällt mir nicht dazu ein.

Grüße,
jeanne

ich bin männlich = /

Für solche „Tage“ muss es doch eine wissenschaftliche Erklärung geben oder bin ich der einzige der dies hat?
Ich fühl mich als wäre ich total drauf und am nächsten Tag ist alles wieder normal. An solchen Tage bin ich einfach super drauf und genieße alle Einflüsse weil alles viel intensiver ist (wie schon geschrieben, ist mein Geruchssinn auch viel intensiver)

Hallo.

Für solche „Tage“ muss es doch eine wissenschaftliche
Erklärung geben oder bin ich der einzige der dies hat?

Wenn diese Tage periodisch und ohne erkennbaren Anlass auftreten, ist es, vermutlich , eine leichte Form der sog. „Bipolaren Störung“.

Haben viele.

In wie weit das behandlungsbedürftig ist, müsste ein Psychiater klären.

Gruß, Nemo.

Unnötige Pathologisierung
Hi.

Wenn diese Tage periodisch und ohne erkennbaren Anlass
auftreten, ist es, vermutlich , eine leichte Form der sog.
„Bipolaren Störung“.

Ich sehe in seiner Schilderung keine Anzeichen für eine solche Störung. Es gibt keinen Grund, diese Zustände zu pathologisieren, bloß weil sie nicht dem hektisch-zerrissenen Standardzustand der Spießer und Normopathen entsprechen, welche sich mit Nikotin und Alk zumachen, um inneren Frieden zu simulieren.

Chan

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Ich will es ja auch nicht behandeln lassen, da ich froh bin manchmal in diesen Zustand zu geraten.

Ich weiß z.B. was es gestern ausgelöst hat.
Und zwar war es der Duft eines Parfums, der in mir schöne Erinnerungen einer vergangenen Sommerzeit geweckt hat - und schwubb war ich „drauf“.

Mich hätte einfach nur interessiert, was mit meinem Körper in solchen Momenten passiert, also vom wissenschaftlichen Aspekt aus, mehr nicht.

Hallo

Mich hätte einfach nur interessiert, was mit meinem Körper in
solchen Momenten passiert, also vom wissenschaftlichen Aspekt
aus, mehr nicht.

Ich hatte jahrelang unter Migräne zu leiden.
Das was du beschreibst:

„An solchen Tagen nehme ich alles viel stärker war, auch Gerüche.“

hatte ich während der Migräne immer. Auch auf Geräusche und Licht reagierte ich sehr empfindlich.
Bei mir halfen nur ganz starke Schmerzmittel. Wenn ich die genommen hatte, im Dunkeln mit einem kalten, nassen Waschlappen auf der Stirn lag und der Schmerz langsam nachließ, hatte ich auch im gewissen Sinne das Gefühl einer Bewußtseinserweiterung.
Für Migräne werden viele Ursachen genannt. Laut Wiki gibt es eine Hypothese:

„Die vaskuläre Hypothese beruht auf der klassischen Beobachtung, dass Blutgefäße des Kopfes während eines Migräneanfalls erweitert sind.“

Bei dir könnten sich manchmal die „Blutgefäße des Kopfes“ erweitern, ohne daß es zur Migräne kommt und nur die positiven Erscheinungen auftreten.
Nebenbei bemerkt waren meine Migräneanfälle weg als ich mit ca. 50 Jahren Bluthochdruck bekam und mit Beta-Blockern behandelt wurde.

Grüße

watergolf

Danke für deine Antwort… ich kann mir vorstellen, dass es bei mir so ähnlich ist. Denn bei dem Punkt geb ich dir recht, ich fühle mich meistens auch irgendwie „krank“, aber nicht so dass es mir schlecht geht… dennoch wenn ich so drüber nachdenke hatte ich diesen Zustand auch sogut wie immer wenn ich mal Fieber hatte.

Heute geht es mir übrigends immernoch so, sitze gerade auf der Arbeit und schreibe ne Website… jeder Tastenaufschlag fühlt sich so intensiv an… echt hammer

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Heute ist wieder so ein Tag und ich fühle mich in diesem
Zustand einfach nur sehr gut und wollte mal wissen ob ihr das
auch manchmal habt?

Ja.
Und ich kann mich daran ebenfalls erfreuen.
„Es freue sich, wer da atmet im rosigen Licht.“
Es grüßt dich
Branden

Ich will es ja auch nicht behandeln lassen, da ich froh bin
manchmal in diesen Zustand zu geraten.

Eine Eigenart der Bipolaren Störung ist es, dass Betroffene sie meist nicht selbst bemerken.
Wer geht auch schon zum Arzt, weil er sich besonders wohl fühlt.

Ich will dich beileibe nicht „krank reden“. Wir alle haben mal gute und mal schlechte Tage. Aber die Bewusstseinserweiterung, von der du sprichst, hat man ansonsten wirklich nur unter Drogen.

Gruß, Nemo.

Hallo friction,

mir geht es ähnlich. Seltsamerweise ist das bei mir oft so wenn ich mich gerade ins Bett lege oder vor mich hin döse (ohne tief zu schlafen). Auch mir kommen dann plötzlich tausende Gedanken und Erinnerungen, zum Teil sogar Erinnerungen an Gefühle, wobei ich dazu nicht aktiv bin, sondern alles passiv geschieht, beinahe so wie dezente Flashbacks. Ich habe dann meistens positive Gedanken/Erinnerungen, teilweise aber auch negative, währenddessen bin ich aber, wie Du auch schon erwähnt hast, völlig friedlich und auf eine beinahe schon drogenmäßige Weise beruhigt. Ich muss dazu sagen, dass ich derzeit diverse Psychopharmaka nehmen muss, allerdings ist dies, wenn man bedenkt, dass ich diese Tabletten regelmäßig nehme und dieses friedliche Gefühl aber relativ unregelmäßig habe, vielleicht doch nicht der Grund dafür. Wie häufig dies geschieht, ist schwer zu sagen, ich schätze ein paar mal pro Jahr.

Das mit dem Fieber hatte ich auch schon. Da geschehen sowieso oft merkwürdige Dinge. Zum Beispiel schaue ich vom Bett nach unten und denke der Boden würde näher kommen bzw. das Gleiche mit der Decke. Oder man hat stundenlang den selben Traum bzw. Gedanken. Ja, der menschliche Körper braucht garkeine zusätzlichen künstlichen Drogen, er kann selbst solche Zustände schaffen :smile:

Grüße
Geronimobosch

Hi.

Eine Eigenart der Bipolaren Störung ist es, dass Betroffene sie meist nicht selbst bemerken.

Eigenarten sollen aber auch Extremschwankungen zwischen hyperaktiver Euphorie und antriebsloser Depression sein. Das konnte ich frictions Ausführungen bisher nicht entnehmen. Er wirkt ziemlich entspannt, was untypisch für B St ist.

Wer geht auch schon zum Arzt, weil er sich besonders wohl fühlt.

Und anscheinend auch keine relevanten Beschwerden hat.

Ich will dich beileibe nicht „krank reden“. Wir alle haben
mal gute und mal schlechte Tage. Aber die
Bewusstseinserweiterung, von der du sprichst, hat man
ansonsten wirklich nur unter Drogen.

Psychedelica lösen neuronale Prozesse aus, die bei manchen Menschen auch „natürlich“ auftreten können. Der Maler und Dichter William Blake war dafür ein (unpathologisches) Extrembeispiel. In frictions Fall ist das möglicherweise ähnlich, aber in eine so moderaten Weise, dass ich bisher keinen Anlass zur Sorge sehe. Mancher Künstler würde ihn um solche Sensibilitätsschübe beneiden.

Chan

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Hallo Chan.

Um es noch einmal zu betonen, ich möchte ihm die Freude an diesen Ausnahmezuständen nicht nehmen.

Es besteht aber die Möglichkeit, dass er die Depressionen verschweigt oder (noch) nicht als solche wahr nimmt.

Menschen mit Neigung zur Euphorie haben oft die „dumme Angewohnheit“, aus scheinbar nichtigem Anlass in tiefe Depressionen zu verfallen, die bis hin zu Suizid- Gedanken gehen.

Meistens haben sie allerdings auch gewisse Taktiken, aus diesen Depressionen relativ schnell wieder heraus zu kommen.

Aber wie gesagt, ich bin kein Arzt und kein Psychiater.

Dass manche Künstler ihn beneiden würden ist schon klar, viele bedeutende Werke sind unter Drogeneinfluss entstanden.

Ob die Künstler damit glücklich wurden, ist wieder eine andere Frage. Viele wohl eher nicht.

Gruß, Nemo.

Hi,

ich habe solche Tage ca. 15 mal im Jahr,

es könnte eine Verbindung zu bestimmten Mondphasen bestehen. Beobachte doch mal den Mondkalender dazu.
Ich bin keine Expertin, das ist nur eine Idee.

LG,
Sabine