Gibt es 'Bier' ohne Hopfen?

Hallo,
der Hopfen ist ja hauptsächlich für den herben Geschmack verantwortlich.
Gibt es also ein „Bier“, bei dem auf die Zugabe von Hopfen verzichtet wird?
Denn ich denke mir, es gibt bestimmt viele Leute, die ein süßliches Bier trinken würden.

Vielen Dank
Gruß
Tim

Hallo Tim,

Gibt es also ein „Bier“, bei dem auf die Zugabe von Hopfen
verzichtet wird?

hoffentlich nicht :wink:
SCNR

Gandalf

Hallo Gandalf,

Gibt es also ein „Bier“, bei dem auf die Zugabe von Hopfen
verzichtet wird?

hoffentlich nicht :wink:

es gibt noch viel Schlimmeres als einfach nur kein Hopfen: http://www.afrikabier.de/bananenbier/

Prost!

=^…^=

Hallo Tim,

Gibt es also ein „Bier“, bei dem auf die Zugabe von Hopfen
verzichtet wird?

wenn man eine bekannte Suchmaschine mit einer etwas verfeinerten Suche befragt, kriegt man
http://www.google.de/search?hl=de&q=%22bier+ohne+hop…
als Ergebniss geliefert. In einigen Artikeln wird die Braunschweiger Mumme als hopfenfreies Bier genannt, in einigen bestimmte Ale-Sorten.
Andererseits ist es in D nicht möglich, ein hopfenfreies Getränk ‚Bier‘ zu nennen, weil das Reinheitsgebot Hopfen vorschreibt. Ob es eine (EU)Verordnung gibt, die das bestätigt oder aushebelt, ist mir nicht bekannt.

Denn ich denke mir, es gibt bestimmt viele Leute, die ein
süßliches Bier trinken würden.

Wie wäre es mit einem Malzbier (Zur Not mit einem Korn? :wink:

Gandalf

hallo gandalf,

nicht ganz, es heißt: "Ganz besonders wollen wir, daß forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.
also darf weniger enthalten sein, es geht um die zusatzstoffe, die nicht reingepanscht werden dürfen.
desweiteren gilt das reinheitsgebot natürlich nicht mehr, sondern das vorläufige biergesetz, da heißt es:

§ 9
Zur Bereitung von untergärigem Bier darf, abgesehen von den Vorschriften in den Absätzen 4 bis 6, nur Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden.
Die Bereitung von obergärigem Bier unterliegt der selben Vorschrift; es ist hierbei jedoch auch die Verwendung von anderem Malz und die Verwendung von technisch reinem Rohr-, Rüben- oder Invertzucker sowie von Stärkezucker und aus Zucker der bezeichneten Art hergestellten Farbmitteln zulässig.

Unter Malz wird alles künstlich zum Keimen gebrachte Getreide verstanden.

Die Verwendung von Färbebieren, die nur aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt sind, ist bei der Bierbereitung gestattet, unterliegt jedoch besonderen Überwachungsmaßnahmen.

An Stelle von Hopfen dürfen bei der Bierbereitung auch Hopfenpulver oder Hopfen in anderweit zerkleinerte Form oder Hopfenauszüge verwendet werden, sofern diese Erzeugnisse den nachstehenden Anforderungen entsprechen:

Hopfenpulver und anderweit zerkleinerter Hopfen sowie Hopfenauszügemüssen ausschließlich aus Hopfen gewonnen sein.
Hopfenauszüge müssen

a) die beim Sudverfahren in die Bierwürze übergehenden Stoffe des Hopfens oder dessen Aroma- und Bitterstoffe in einer Beschaffenheit enthalten, wie sie Hopfen vor oder bei dem Kochen in der Bierwürze aufweist,
b) den Vorschriften des Lebensmittelrechts entsprechen.

ach ja, irgendwelche enzyme werden auch noch eingesetzt. wo und wann welche, hab ich aber vergessen, ist zu lange her.

strubbel
3:open_mouth:)

Hab mal gehört das frühere DDR Bier wäre mit Ersatzstoffen (Galle) gebittert worden, weil es keinen eigenen Hopfenanbau gab. Ich hab aber keine Ahnung ob es stimmt.

mfg
Kai

Hallo, Tim!

Da sich keiner mehr traut, nicht nach dem Reinheitsgebot zu brauen, gibt es derzeit wohl kein Bier ohne Hopfen.

Früher gab es das sehr wohl.

Der Hopfen wird zu zum „Bittern“ zugegeben, um das Bier ein bißchen haltbarer zu machen. Vor dem Reinheitsgebot wurden alle möglichen bitteren Pflanzen verwendet, z.B. Himbeerblätter oder sogar das recht giftige Bilsenkraut. Von letzterem sollen angeblich die Stadt Pilsen und das Pilsner Bier ihren Namen haben.

Hier hab ich noch was ergoogelt:
http://books.google.de/books?id=cDsAAAAAQAAJ&pg=PA32…
(Seite 327)

Grüßle
Regina

Hallo, Tim!

Da sich keiner mehr traut, nicht nach dem Reinheitsgebot zu
brauen, gibt es derzeit wohl kein Bier ohne Hopfen.

Früher gab es das sehr wohl.

Aber es gibt doch genug Leute, die das Bier wegen des bitteren Geschmacks nicht mögen.
Und Haltbarkeit ist doch heutzutage kein Problem mehr in Zeiten von Kühlschrank etc.

Also warum gibt es kein Bier ohne Hopfen, ich würde das sehr gerne mal probieren. Es müsste dann eigentlich süß schmecken, wie Malz eben.
Im Malzbier ist auch Hopfen.

Hallo, Tim!

Aber es gibt doch genug Leute, die das Bier wegen des bitteren
Geschmacks nicht mögen.
Und Haltbarkeit ist doch heutzutage kein Problem mehr in
Zeiten von Kühlschrank etc.

Ja, das Reinheitsgebot ist halt leider teilweise veraltet. Sicher ist es gut, daß kein künstlicher Schmodder wie Farb-, Aroma-, Konservierungsstoffe ins Bier dürfen, aber in Punkto Hopfen könnte man das Gebot sicher lockern. Aber es traut sich keiner, an diesem uraltem Gebot zu rütteln, weil die Brauereien befürchten, wenn sie nicht „Nach deutschem Reinheitsgebot gebraut“ aufs Etikett schreiben dürfen, kauft keiner mehr das Bier.

Es gab ja mal einen Versuch mit Hanfbier, aber was daraus wurde, weiß ich leider nicht. Ich glaube, das ist etwas untergegangen.

Grüßle
Regina

Servus,

zumindest dieser Teil:

weil es keinen eigenen Hopfenanbau gab.

stimmt nicht.

Hopfenanbau gab und gibt es in Thüringen (dort Sömmerda und Umgebung), Sachsen-Anhalt (zwischen Elbe und Saale), Sachsen (Mittweida).

Die Erträge waren in der DDR nicht so großartig, weil sich die Erfordernisse des Hopfenbaus (vulgo auch Schinderei genannt) mit den sehr guten Arbeitsbedingungen in der sozialistischen Landwirtschaft nicht gut vertrugen. Ferner ist Hopfen und besonders Hopfenextrakt sehr gut lagerfähig, somit ohne Mühe weltweit handelbar und war damit eine ggf. willkommene Devisenquelle. Und nicht zuletzt war das Bier in der DDR so unschlagbar billig (und auch immer vorhanden, soweit Leergut verfügbar), so daß man immer ein bissel mehr davon brauchen konnte.

Schöne Grüße

MM