Gibt es eine Anlage, die ähnlich wie eine Immobilie laufend Erträge abwirft?

Hallo,

angenommen jemand hat eine sechsstellige Summe geerbt und könnte davon z.B. ein Haus kaufen mit zwei Wohnungen, die er vermietet. Von den Mieteinnahmen könnte er einen Teil zurücklegen für Instandhaltung, hätte aber immer noch eine nette Summe zur Unterstützung seiner Lebenshaltungskosten.

Angenommen, dieser Jemand kann das mit dem Haus nicht machen, weil er keine Ahnung davon hat und zu krank ist, um sich drum zu kümmern. Gibt es eine andere Anlage, die ähnliche hohe Renditen bringt und wo er jeden Monat „was raus“ bekommt?

Wenn er es in Aktien anlegt, kriegt er ja nicht ständig was raus, und es ist auch nicht gesagt, dass sie nicht in den nächsten 5 Jahen sinken. Wie ist es mit dividendenstarken Aktien?

Wenn er es auf die Bank stellt, kriegt er ja sowieso kaum Zinsen, verliert eher noch Geld.

Was kann dieser Jemand tun, um von seinem Geld monatlich bar einen Ertrag zu haben, ohne dass er einfach das Geld aufbraucht?

Danke.

Es gibt Immobilienfonds (und andere Fonds), die monatlich ausschütten.
Aber auf gut Glück irgendeinen davon zu kaufen, das kann niemand raten wollen.
Nicht alle sind schlecht und unseriös, aber man sollte sich gründlich informieren, wenn man dazu in der Lage ist.

Was für Fonds sind das denn noch außer Immobilienfonds? Mit was verdienen die Geld?

Es gibt alle möglichen Fonds.(Parkplätze, Hotels, Altenheime, Schiffe, Zulieferboote für Ölplattformen und und und-das war mir in den letzten Monaten begegnet, nur eine willkürliche Auswahl)
Ankommen tut es darauf, wer sie managed und verkauft. Genau damit vedienen sie ihr Geld. Das ist nicht immer unseriös, aber manchmal schon.

Oh je, (Container-) Schiffe war doch genau so eine Sache, wo stupid German money den Bach runterging. Oder Filme in Hollywood. Dann lieber deutsche Altenheime. Von mir aus auch Parkplätze. Frage: Warum finanzieren Banken diese Sachen nicht? Die müssten doch eigentlich ziemlich sicher sein?

Nach was muss ich denn suchen, ob so eine Art von Fonds zu finden? Dividendenfonds oder wie?

Banken finanzieren das ja.
Aber auf die Beine stellen und über die Jahre managen tut das eben jemand, der im besten Falle etwas davon versteht.Der holt sich dann die Finanzierung von der Bank und braucht aber auch Eigenkapital.
Wie das genau abläuft auf der Ebene kann Dir jemand anders wahrscheinlich besser erklären, als ich.
Es ist aber nichts völlig Aussergewöhnliches und kann, wenn seriös, durchaus gut laufen.
Man muss sich dei Fondsgesellschaft angucken, wie lange macht die sowas schon, wie sind ihre Ergebnisse über die Jahre gewesen und wie werden sie bewertet.

https://boersenlexikon.faz.net/definition/Investmentfonds/

Hallo!

Eine private Rentenversicherung (Sofortrente) könnte das passende Produkt sein, zumindest wenn der Anleger sicherheitsorientiert ist und keinen Bock hat, sich um die Verwaltung seines Vermögens selbst zu kümmern.

Schöne Grüße!

Hallo,
im Aktien- und ETF-Bereich gibt es durchaus welche, die monatlich Dividendenzahlungen ausschütten, z.B. IEMB von iShares (ISIN IE00B2NPKV68, WKN A0NECU).

Wie bin ich darauf gekommen? Man nimmt einen sogenannten Screener (bei deutschen Banken auch als Selektor bekannt), wo man aus allen handelbaren Wertpapieren anhand von Kriterien spezielle auswählen kann. Mein Screen war: als Aktie handelbares Instrument, Westeuropa, Marktkapitalisierung >2 Mrd USD, Dividendenfrequenz M, 2M, Q.

Die klassische Dividendenaktie (also eine Firma mit nicht-finanziellem operativen Geschäft) wird wohl eher in Richtung Quartalsausschüttungen gehen (entsprechend der ausgewiesenen Gewinne in den Quartalsberichte). Die Perlen dort (im europäischem Raum) sind RDSA (Royal Dutch Shell A) und UNA (Unilever). Beide Firmen haben noch nie eine Dividende ausgelassen, zahlen in Euro, die Dividenden sind im großen und ganzen stets erhöht worden (Sonderdividenden mal ausgenommen).

Wird dich ggf. überraschen. aber in der Regel sind die Renditen bei einer Wohnungn / Haus nicht gerade die höchsten und alles andere kommt da jeden Monat etwas raus.

Such doch einfach mal im Internet nach „Rendite privater Vermieter“ oder ähnliche Schlagwörter.

Zu den Aktien Fonds, es bietet sich die ETF Lösung bei einen Onlinbroker an. Dort kann man sich ein Depotmix zusammen stellen oder auch Fonds mit einen hohen mixanteil kaufen.

Bei Webseiten wie https://www.finanzen.net/oder https://www.justetf.com/de/etf-comparison.html kann man sich gut informieren.

keine Geldanlage kann einen dauerhafte monatliche ausschüttung garantieren, ohne abschmelzen des eingezahlten Betrages. Je nach Lage kann mal nix oder mal mehr ausgeschüttet werden. Ich selbst bin Fan von Thesaurierenden Anlagen. Da wird das ausgeschüttete Geld gleich wieder in die Anlage gesteckt. Man erhält da sozusagen einen Zinseszins.

Hallo hroptatyr,

wieder einmal ein sehr informativer Beitrag von Dir.

Was könnte man da bei einer Dividendenfrequenz Q und einem Kapitaleinsatz von 250 k im Jahr erlösen?

Grobe Schätzung reicht mir.

Freundliche Grüße aus Mainz

Hans-Jürgen Schneider

Eines der beschissensten Produkte. Nach der Unterschrift kannst Du nur noch bedingt über das Geld verfügen. Die Versicherung verdient sich dumm und dämlich mit Deiner Kohle und für Deine Kinder bleibt nichts übrig,

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Im Augenblick hat Unilever knapp 4% Dividendenrendite Ausschüttungsquote ist ca. 80% auf den Free Cash Flow (ca. 60% des operativen Gewinns), Dividendenwachstum lag bei 8.2%. Alles über die letzten 3 Jahre gemittelt. Bezogen auf den gestrigen Schlußkurs und erwarteten Dividenden kommen dann 4572 Aktien raus und damit 7900 EUR Dividende in 2019/2020.

Royal Dutch Shell A (RDSA) hat ganz knapp über 7% Div-Rendite, aber „nur“ ein Wachstum von 2%pa, dafür eine Ausschüttungsquote von ca. 96% auf den FCF, 73% des operativen Gewinns. Ist allerdings, wie Du sicher weißt, am Öl- und Energiemarkt. Letzter Schlußkurs und zukünftige Dividenden machen aus Deinen 250k 8815 Aktien und damit etwas mehr als 14200 EUR Dividende.

Das klingt nicht schlecht!

Ein schönes Wochendende wünscht

Hans-Jürgen Schneider

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Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. Eigenkapital hat direkten Einfluß auf das operative Geschäft, z.B. Stimmrechte, Gewinnausschüttungen (Dividenden), unbegrenzte Laufzeit. Fremdkapital nicht. Dazwischen gibt es noch Mischformen. Banken, und das wurde ja schon gesagt, haben in der Regel keine Expertise vom oder kein Interesse am operativen Geschäft. Sie treten nur auf der Fremdkapitalseite, oder als Vermittler (sog. Sell-Side) auf der Eigenkapitalseite auf.

Wenn Du Dich auf der Fremdkapitalseite positionieren möchtest, brauchst Du Anleihen oder Anleihenkörbe oder Anleihenfonds. Als Geldmarktinstrumente besteht hier kein operatives Risiko, dafür sind sie allen Risiken des Geldmarkts, allen voran Zinsrisiken, ausgesetzt. Renditen sind also entsprechend klein.

Hallo Naseweis,

ich habe relativ große Anteile an thesaurierenden ETFs. Aber was machst Du, wenn Du im Alter Geld für die Pflege brauchst?

Bei mir sind die Bereiche Anlagekapital und Lebenshaltungskosten strikt getrennt. Da wird das Geld im Konsumbereich bei größeren Anschaffungen schon mal knapp. Daher finde ich hroptatyrs Vorschläge schon sehr hilfreich. Mal gucken, was ich mache.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider