Gibt es eine Pflicht ein Grundstück zu pflegen?

Hallo,

meine Familie und ich wohnen in einem Haus mit Garten seit zwei Jahren am Stadtrand einer Kleinstadt in Baden-Württemberg. Neben diesem Garten gibt es einen Grünstreifen der Stadt von ca. 3m Breite und 20m Länge, an dem die Stadt vielleicht irgendwann eine Straße bauen will.

In unserem Garten wächst jedes erdenkliche Unkraut, wie auch auf dem städtischen Grundstück.
Ich zupfe und dünge und mähe, aber direkt neben den Disteln, Heckengewächsen, dem Löwenzahn und Spitzwegerich auf dem städtischen Grundstück hält das nie lange vor.

Hat die Stadt eine Pflicht, Ihr Grundstück auch zu pflegen?

Es gibt nur Kraut.

Da hier nicht das Rechtsbrett ist, wird dich meine Antwort vielleicht wundern.

Wenn es nach dem Willen deutscher spießbürgerlicher Kleingärtner- Auffassung ginge, wäre die Welt ein Kohlrabenfeld mit exakt winklichen Reihen und ausgezirkeltem Abstand.

Hat die Stadt eine Pflicht, Ihr Grundstück auch zu pflegen?

Die gesamte Menschheit hat die Pflicht, für Disteln, Heckengewächsen, Löwenzahn und Spitzwegerich und wie sie alle heißen, genügend Platz zu lassen, auf dass sie, mitsamt dem Viehzeugs, das dazu gehört, wachsen und gedeihen, duften und sich vermehren und Samen ausstreuen, der dem Kleingärtner was zu zupfen gibt.

Auf dass er seinen im Büro erworbenen Ärger wenigstens im Sommer nicht an Frau und Kindern auslässt.

Gruß, Nemo.

Hallo,
eine Pflicht zur Pflege hat die Stadt nur, wenn es der Gefahrenabwehr dient. D.h., z.B. wenn am Straßenrand die Leitpfosten zugewachsen sind, muß gemäht werden. Oder wenn der Bewuchs einen Gehweg unbrauchbar macht. Da wächst nicht zufällig eine Ambrosia oder andere Pflanzen, auf die die Bewohner allergisch reagieren, auf dem städtischen Grundstück? Dann könnte man Abhilfe verlangen…

Viele Grüße
Andre

Servus,

wenn Du sehr viel Löwenzahn hast, ist das ein Zeichen dafür, dass Du zu viel Stickstoff düngst. Falls Du dazu noch Vogelmiere hast, ist klar, was zu tun ist: Das unselige „Blaukorn“ für ungefähr eine Generation aus dem Garten verbannen.

Löwenzahn und einige Disteln zeigen ferner, dass Du einen wenig humosen und zur Verdichtung neigenden Boden hast - kann es sein, dass Du maschinelle Bodenbearbeitung magst? Auch da kann man einiges dran tun.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

Neben diesem Garten gibt es einen

Grünstreifen der Stadt von ca. 3m Breite und 20m Länge, an dem
die Stadt vielleicht irgendwann eine Straße bauen will.

In unserem Garten wächst jedes erdenkliche Unkraut, wie auch
auf dem städtischen Grundstück.
Ich zupfe und dünge und mähe, aber direkt neben den Disteln,
Heckengewächsen, dem Löwenzahn und Spitzwegerich auf dem
städtischen Grundstück hält das nie lange vor.

Meine Meinung zu dieser Sache möchte ich gerne für mich behalten.

Aber wenn es Dich stört, frag doch mal bei der Stadtverwaltung nach, ob Du die Fläche bis auf Weiteres zusammen mit Deinem Garten nutzen kannst. dann hast Du in der Hand, was dort passiert…

Gruß
Jörg Zabel

Hallo

eine Dahlie in dem Wiesenstreifen vor deinem Garten wäre ein Unkraut. Löwenzahn, Distel & Co gehören genau dort hin, sind also in einer Wiese kein Unkraut - wieso sollte also die Stadt was dagegen unternehmen?
Bei Ambrosia, japan. Knöterich und anderen invasiven Neophyten könnte man die Stadt mal dezent anfragen, aber nicht bei dem, was du da aufzählst.

Zum Glück muss die Gemeinde nicht jeden Wildwiesenstreifen in einen englischen Park umwandeln - sie müsste meist nicht mal die Parks pflegen, tut es aber trotzdem. In Basel gibts seit ein paar Jahren die Tendenz, die schmalen Grünstreifen auf den Verkehrsinseln „verwildern“ zu lassen, manchmal wird auch Wildblumenmischung eingesäht ich finde das ziemlich hübsch!

Fast überall, auch in D - werden Wiesenstreifen 1-2x gemäht - als Pflegemassnahme für die Wiese, damit die wild und artenreich wächst und um alles was da summt und piept zu erfreuen.

Wie Blumepder schon gesagt hat: Mach deinen Garten für Löwenzahn & Co unattraktiv oder versuch mit den eingeborenen Nachbarn leben zu lernen.

Gruss, Sama