Gibt es eine vernünftige Verwendung von CO2?

Täglich werden abertausende Tonnen dieses Gases ausgestoßen. Mittlerweile ist auch wissenschaftlich belegt, dass dieses Gas zum Klimawandel beiträgt, wenn nicht sogar die Hauptursache ist.
Dank der ungeheuren Mengen davon wäre ein vernünftiger Einsatz jedoch nicht abwegig und ein Rohstoffmangel wäre in nächster Zeit wohl kaum zu erwarten.
Es muss doch irgendeinen Verwendungszweck geben, durch den nicht noch umweltschädlichere Stoffe erzeugt werden.

Huhu!

Naja, man kann es in Mineralwasser tun. Und Brause.
Außerdem gibt es Verfahren, mit denen man z.B. Kaffeebohnen mit Hilfe von CO2 dekoffeinieren kann. (Stichwort „Subkritisches CO2“)

Damit wird das Zeug leider nicht verbraucht, sondern gelangt nach Ende des Prozesses wieder in die Atmosphäre.

Das Problem ist, das CO2 chemisch relativ stabil ist - d.h. es ist recht aufwändig, es zu einer chemischen Reaktion zu bringen.

Man könnte es vermutlich als Ausgangstoff für diverse Synthesen verwenden - es ist aber bei weitem billiger Erdöl oder, wenn man ökologisch korrekt sein will, Stärke oder ähnliche Naturstoffe zu benutzen.

Ideen, die es gibt, um das Treibstoffgas aus der Atmosphäre zu entfernen sind z.B. künstliche Algenblüten auszulösen, in dem man das Meer mit geeigneten Nährstoffen düngt, die es binden und hinterher im Ozean versinken. Leider gibt es da wenige Studien zu.

Viele Grüße!
Ph.

Hallo,

Es muss doch irgendeinen Verwendungszweck geben, durch den
nicht noch umweltschädlichere Stoffe erzeugt werden.

Für die riesigen Mengen CO2 die wir durch Verbrennung freisetzen gibt es keinen vernünftigen Verwendungszweck. Zumindest keinen realistischen.

Unrealistische gäbe es genug, du könntest z.B. das CO2 einfach wieder in seine Bestandteile Kohlenstoff und Sauerstoff aufspalten. Aber dazu brauchst du leider viel Energie, mehr als durch die Verbrennung gewinnbar ist und mehr als wir sonst irgendwie zur Verfügung haben. Deshalb können wir mit dem CO2 praktisch nichts anfangen.

Außerdem ist CO2 nicht per se umweltschädlich, eine gewisse Menge an CO2 in der Atmosphäre ist sogar überlebenswichtig für uns. Wie immer macht allein die Menge das „Gift“. Eine reine Sauerstoff-Atmosphäre wäre z.B. auch nicht sehr gesund und Sauerstoff würdest du vermutlich auch nicht als „Gift“ bezeichnen…

vg,
d.

Nein

Es muss doch irgendeinen Verwendungszweck geben, durch den
nicht noch umweltschädlichere Stoffe erzeugt werden.

Muss doch hilft nicht weiter. CO2 ist eben nur Abfall, den kann man zu vielleicht 0,…1 Promille verwenden, zur Entkoffeinierung von Kaffee oder für Mineralwasser, aber er pupst wieder heraus, die 99 anderen % sowieso.

Man kann CO2 vielleicht auf Jahrtausende versenken, aber eine Nutzung, die das Aufkommen auch nur annähernd erreicht, scheidet definitiv aus.

Schutzgas …
Ugh.

Als Mischung mit Argon gern beim Schweißen: http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzgas

Aber dabei wird das Zeug auch nicht umgewandelt - außerdem fällt die benötigte Menge nicht ins Gewicht.

Aga,
CBB

‚Re-Fossilisation‘ statt Nutzung
Moin,

Täglich werden abertausende Tonnen dieses Gases ausgestoßen.
Mittlerweile ist auch wissenschaftlich belegt, dass dieses Gas
zum Klimawandel beiträgt, wenn nicht sogar die Hauptursache
ist.

das Klima ist eine sehr komplexe Sache, die wir noch gar nicht verstehen. Wir können ja nicht mal eine vernünftige 7-Tages-Wetterprognose machen. Auch die Frage, wie viel das menschgemachte CO2 zum Klimawandel beiträgt und vor allem, in welcher Weise es mittel- und langfristig das Klima beeinflussen wird, ist nicht geklärt. Es muss durchaus nicht zu einer kontinuierlichen globalen Erwärmung kommen, auch das Gegenteil ist möglich - CO2 ist nur ein kleines Rädchen in einem wahnsinnig komplexen System… Übrigens war die Erde in ihrer Geschichte zu 90% völlig eisfrei und der CO2-Gehalt in der Athmosphäre 2-3x höher als heute.

Dank der ungeheuren Mengen davon wäre ein vernünftiger Einsatz
jedoch nicht abwegig und ein Rohstoffmangel wäre in nächster
Zeit wohl kaum zu erwarten.

Das wird nicht funktionieren, das Problem ist technischer bzw. wirtschaftlicher Natur. kraftwerke hauen CO2 ja nicht als Reingas raus, sondern als Bestandteil eines Abgasgemisches. Will man CO2 technisch nutzen, müsste man es aufwändig aus dem Verbrennungsabgas gewinnen und aufreinigen. Das ist zu energieaufwändig und damit zu teuer. Letztlich würde man, um die benötigte Energie zur Verfügung zu stellen, noch mehr CO2 produzieren und nach der technischen Nutzung landet das Kohlendioxid ja eh wieder in der Athmosphäre…

Es muss doch irgendeinen Verwendungszweck geben, durch den
nicht noch umweltschädlichere Stoffe erzeugt werden.

Verwendungszwecke gibt es sicher viele, aber eben für reine Kohlensäure und nicht für Rauchgas.

Es gibt ja aber durchaus sehr günstige und interessante Ansätze, das globale CO2-Problem zu lösen. So könnte man z.B. per Gesetzt den Anbau von Nutzpflanzensorten verordnen, die besonders effizient CO2 in Phytolithen binden und damit langfristig aus der Athmosphäre nehmen können. Viele Gräser, wie Bambus, Getreide und Zuckerrohr können das und würde man statt absoluter Ertragsmaximierung konsequent auf ‚CO2-effiziente‘ Sorten setzen, könnte man damit die Hälfte des CO2-Ausstoßes aus den fossilen Brennstoffen des weltweiten Straßenverkehr zum Nulltarif wieder langfristig unter die Erde bringen…

Grüße, Jesse

Anm. am Rande

Täglich werden abertausende Tonnen dieses Gases ausgestoßen.
Mittlerweile ist auch wissenschaftlich belegt, dass dieses Gas
zum Klimawandel beiträgt, wenn nicht sogar die Hauptursache
ist.

Nochmal zum Verständnis: Es gibt eine klare Korrelation von anthropogen bedingtem Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und ansteigenden Temperaturen. Die bekannte Eigenschaft von CO2 als Treibhausgas dient mit sehr vielen anderen Indizien dazu, den CO2-Anstieg in der Atmosphäre als ursächlich für die Temp.-Erhöhung anzusehen. Das ist sicher gut begründet.

Allerdings ist dieser Klimawandel in seinem erdgeschichtlichen Ausmaß noch gering (wenngleich die Folgen für den Menschen und viele andere Arten schon sehr drastisch sein werden). Dieser Temperaturanstieg ist aber nur ein Trigger, der die Freisetzung sehr großer Mengen Methan aus den Meeren auslösen wird. Dieses Methan wird dann für die eigentliche, sehr viel stärkere Klimaveränderung sorgen.

VG
Jochen

Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen informativen Antworten.
Anscheinend war meine Meinung bezüglich der Auswirkungen auf das Klima etwas wenig „ausgereift“. Vor allem die Aussage, dass wir nicht einmal eine sichere Wettervorhersage für die nächsten 7 Tage treffen können, hat meinen Blick darauf etwas geschärft.

Zu meinem Bedauern liest man aus den Antworten heraus, dass es anscheinend wirklich keine vernünftige Verwendung gibt. Zumindest keine, die nicht technisch zu aufwendig oder die Energie in rauen Mengen verschwenden würde.

Es sieht so aus, als ob ich mich einfach damit zufrieden geben muss, dass CO2 nicht viel mehr als Abfall ist …

Nochmals vielen Dank!

Vor allem die Aussage,
dass wir nicht einmal eine sichere Wettervorhersage für die
nächsten 7 Tage treffen können, hat meinen Blick darauf etwas
geschärft.

Hallo,

dass ist aber ein unsinniges Argument. Ich kann dir mit sehr großer Sicherheit voraussagen, dass es nächsten Sommer wärmer wird, als diesen Winter. Ich kann nicht sagen, welchen genauen Weg ein Blatt im Fluss annehmen wird. Aber ich kann die grobe Richtung sagen.
Du darfst Klima nicht mit Wetter verwechseln.

Grüße

Ulf

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Zwei Fliegen…
auf einen Schlag.

Hallo David,

einige interessante Links.

http://www.anl.gov/PCS/acsfuel/preprint%20archive/Fi…

http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowi…

http://www.ysxbcn.com/upfile/soft/2009929/46-p1342.pdf

http://150.229.72.10/paper/EN06018.htm

Generell könnte CO2 überall zur Neutralisation alkalischer Wässer oder Schlämme eingesetzt werden.
Entscheidend ist wie immer die Frage der Marktfähigkeit.
Geld regiert die Welt, nicht der gute Wille.

Hth,

tantal

Moin,

Nochmal zum Verständnis: Es gibt eine klare Korrelation von
anthropogen bedingtem Anstieg der CO2-Konzentration in der
Atmosphäre und ansteigenden Temperaturen. Die bekannte
Eigenschaft von CO2 als Treibhausgas dient mit sehr vielen
anderen Indizien dazu, den CO2-Anstieg in der Atmosphäre als
ursächlich für die Temp.-Erhöhung anzusehen. Das ist sicher
gut begründet.

erdgeschichtlich betrachtet deutet aber auch vieles darauf hin, dass die zwischen Temperatur und CO2-Gehalt exakt die umgekehrte Korrelation bestanden haben könnte und erst eine Klimaerwärmung über die Vergrößerung der Biomasse im Ökosystem auch zu einer höheren Masse an freiem CO2 in der Atmosphäre geführt hat…

Gruß, Jesse

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und erst eine
Klimaerwärmung über die Vergrößerung der Biomasse im Ökosystem
auch zu einer höheren Masse an freiem CO2 in der Atmosphäre
geführt hat…

Das verstehe ich nicht. Wenn durch die Erwärmung die Biomasse zunimmt, sollte der CO2-Gehalt abnehmen. In sehr produktiven Sümfen und Mooren kommt dann noch Fossilierung dazu… Übersehe ich was?

Die einzige Idee, die ich habe: Eine Ansäuerung der Meere durch mehr marine Biomasse kann CO2 aus den Ozeanen austreiben. Ich vage aber zu bezweifeln, dass das möglich ist (Ozeane sind, auf’s Volumen gesehen, zwangsläufig Wüsten. Wärmere Wassertemperaturen würden daran kaum was ändern, weil Licht der Mangelfaktor ist).

VG
Jochen

Es gibt ja aber durchaus sehr günstige und interessante
Ansätze, das globale CO2-Problem zu lösen. So könnte man z.B.
per Gesetzt den Anbau von Nutzpflanzensorten verordnen,

Oh jeh, blos nicht! Unsere tolle Bioethanol- und Biosprit-Verordnung hat schon für mehr Urwaldrodungen und soziale Disaster gesorgt, als wir jemals wieder gutmachen können.

Im Prinzip ist sowas eine tolle Idee, aber uns reichen die brauchbaren Flächen auf der Erde für sowas nicht aus. Inwieweit ein Ausweichen auf offene Ozeanflächen ökologische und Meeresströmungstechnische Auswirkungen hat, weiß ich nicht. Ich vermute, die Auswirkungen sind nicht so wild, aber es ist sicher wirtschaftlich noch uninteressanter ist als eine Biomasseproduktion an Land, also macht man halt erstmal das Land kaputt und überlegt sich bzw. verfolgt anschließend wirtschaftlich nachteiligere aber ökologisch und sozial nachhaltigere Strategien.

VG
Jochen

Nachtrag
http://www.freepatentsonline.com/5053144.pdf

pikanterweise von ungarischen Erfindern.

Täglich werden abertausende Tonnen dieses Gases ausgestoßen. […]
Dank der ungeheuren Mengen davon wäre ein vernünftiger Einsatz
jedoch nicht abwegig und ein Rohstoffmangel wäre in nächster
Zeit wohl kaum zu erwarten.

Ugh.

CO2 ist dummerweise eine sehr energiearme Verbindung, sozusagen die „Asche“, die bei der Oxidation von Kohlenstoff anfällt. Letzteres veranstalten alle tierischen Lebewesen natürlicher-, und wir überkandidelten Affen noch zusätzlich nicht zu knapp künstlicherweise. Weil es eben so energiearm ist, lässt es sich auch nur unter massivem Energieeinsatz wieder in seine Ausgangsstoffe zerlegen. Aber zwei Mol Kohlenstoff zu oxidieren, um ein Mol Kohlendioxid wieder „aufzubereiten“, klingt nicht besonders effizient.

Die einzige „vernünftige“ Verwendung für das Zeug, wenn man von dem bisschen, was im Meerwasser gelöst oder als Carbonat in Gestein eingelagert wird, absieht, pflegen Pflanzen anzuwenden - und tatsächlich gedeihen diese auch (in gewissen Grenzen) bei einem höheren Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre besser. Um all das, was bei industriellen Prozessen und bei der Energiegewinnung an CO2 anfällt, in diesem Sinne nutzbringend zu verwerten, reicht aber diese komische blaue, von uns bewohnte Murmel nicht aus, ganz abgesehen davon, dass ein solcher, hypothetischer Pflanzenwuchs auch andere Ressourcen überbeanspruchen müsste. Außerdem wirkt Kohlendioxid in beiden Richtungen als Reflektor: mit weniger Sonnenlichteinfall wird auch die Photosynthese weniger effizient …

Aber hier könnte eine Chance liegen: Wenn es gelänge, den Prozess der Photosynthese industriell zu betreiben (Sonnenlicht plus Kohlendioxid plus kein Baum => Sauerstoff + Kohlenstoff), hätte man einen Ausweg aus diesem spezifischen Dilemma gefunden. Was aber hieße, dass die Menschheit sich weiter vermöhre und eines unschönen Tages die Erde buchstäblich ratzekahl gefressen hätte - es sei denn, vorher wäre es gelungen, alles Trinkwasser zu versauen.

Aga,
CBB

Will man CO2 technisch nutzen, müsste man es aufwändig aus dem
Verbrennungsabgas gewinnen und aufreinigen.

Hallo,

Nein, das müsste man nicht - man könnte den Sauerstoff aus der Luft abtrennen (auch nicht umsonst) und das Kraftwerk damit betreiben, dann käme hinten reines CO2 raus oder mit Wasserdampf, das könnte man direkt verwenden - wenn man es denn verwenden könnte.

Die Frage ist sowieso obsolet, denn das CO2 einfach unter die Erde zu pumpen, ist auch nicht praktikabel, jedenfalls längerfristig. Das wäre eine Lösung nur nach dem Geschmack der Politik: weg mit dem Zeug, bis die Wahlperiode vorbei ist, danach die Sintflut. Asse lässt grüssen.

Gruss Reinhard

Hallo,

jeder bekommt ein Soda-Gerät und soviel Flaschen Kohlensäure kostenlos, wie er anderweitig produziert…

Rülpsen ist dann selbstverständlich verboten.

Gruss Reinhard

Natürlich. Pflanzen machen daraus mit Hilfe von Licht, Wasser und Spuren von Mineralien Fette, Zucker, Kohlenhydrate und Eiweiß, alles Nahrungsmittel. Alles im Maßstab von Millionen Tonnen jährlich. Daneben Holz zum heizen und bauen.
Udo Becker

Hallo Jo!

Das verstehe ich nicht. Wenn durch die Erwärmung die Biomasse
zunimmt, sollte der CO2-Gehalt abnehmen. In sehr produktiven
Sümfen und Mooren kommt dann noch Fossilierung dazu…
Übersehe ich was?

Die Atmung? Auch der größte Teil der Landbiomasse besteht aus heterotrophen Organismen, wie Bakterien und Pilzen, die keine Photosynthese machen. Diese sind flexibler und profitieren in ihrer Stoffwechselleistung von einem Temperaturanstieg offenbar weit mehr als Pflanzen, wodurch das Gleichgewicht zwischen biogenem Entzug und Eintrag atmosphärischen CO2s offenbar zum Zweiteren hin verschoben wird. Eiskernbohrungen belegen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre bereits vor Erscheinen des Menschen stehts in Warmzeiten höher war, als in Eiszeiten…

Die einzige Idee, die ich habe: Eine Ansäuerung der Meere
durch mehr marine Biomasse kann CO2 aus den Ozeanen
austreiben.

Auch an Land führen biogene Säuerungsprozesse sicher auch zur beschleunigten Verwitterung von Kalk- und Silikatgesteinen und somit zur Freisetzung von CO2.

Na wie dem auch sei, ich habe diese Sichtweise aus einer arte-Doku, welche die Mängel und Argumentationsfehler der Klimakampagne von Al Gore beleuchtete und andere wissenschaftliche Sichtweisen aufzeigte. Die ganze Klimadebatte ist halt stark vereinfacht, instrumentalisiert und Lobby-getrieben, aber wissenschaftlich sehr komplex und in vielen Teilen unverstanden, so dass es auch unter den etablierten Fachleuten durchaus sehr kontroverse Thesen und Meinungen zur Klimaentwicklung gibt, die nur eben nicht alle entsprechend gepushed und ins gesellschaftliche Bewusstsein getragen werden…

Ich persönlich denke, man muss da - wie bei den meisten Debatten - als Laie sehr, sehr vorsichtig in seiner Meinungsbildung sein.

Gruß, Jesse

Hi,

Die Atmung? […] Diese sind flexibler und profitieren in
ihrer Stoffwechselleistung von einem Temperaturanstieg
offenbar weit mehr als Pflanzen, […]

Hätte ich nicht gedacht. Pflanzen sind (Luft-)Temperaturänderungen viel direkter ausgesetzt. Die Stoffwechselraten sind biochemisch vorgegeben, und jede Reaktion läuft bei höherer Temperatur in gleicher Weise schneller (RGT- oder Van ’t Hoffsche Regel), egal ob die Reaktion im Zytoplasma eines Bakteriums, Pilzes, Tieres oder einer Pflanze stattfindet. So habe ich das jedenfalls in Erinnerung.

wodurch das Gleichgewicht
zwischen biogenem Entzug und Eintrag atmosphärischen CO2s
offenbar zum Zweiteren hin verschoben wird.

Das geht nur dann, wenn die Konsumenten und Destruenten auch ordentlich Nahrung bekommen. Dazu müssten dann große Mengen energetisch hochwertiger organischer Moleküle („tote Biomasse“) bereits vorgelegen haben. Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Tote Biomasse wird zeitnah umgesetzt. Es musste erst Biomasse entstehen, bevor Konsumenten und Destruenten an Menge zulegen können. Dann wird aber zuerst CO2 in der Biomasse der Produzenten assimiliert, und dann auch noch ein Teil in der Masse der Kons.+Dest.

Eiskernbohrungen
belegen, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre bereits vor
Erscheinen des Menschen stehts in Warmzeiten höher war, als in
Eiszeiten…

Das ist bestenfalls eine Korrelation, wobei ich nirgends gesehen habe, dass man damit zeigen kann, dass es *zuerst* wärmer wurde und *dann* das CO2 anstieg - wobei man auch hier vorsichtig sein muss, weil: Selbst wenn zuerst CO2 ansteigt und es dadurch wärmer wird, kann die zeitverzögerte Erwärmung der Ozeane dort wieder sehr viel CO2 und Methan austreiben. Ungenau betrachtet kann man dann evtl. zuerst die Erwärmung und dann den CO2-Anstieg sehen.

Die einzige Idee, die ich habe: Eine Ansäuerung der Meere
durch mehr marine Biomasse kann CO2 aus den Ozeanen
austreiben.

Auch an Land führen biogene Säuerungsprozesse sicher auch zur
beschleunigten Verwitterung von Kalk- und Silikatgesteinen und
somit zur Freisetzung von CO2.

Ok.

Die ganze
Klimadebatte ist halt stark vereinfacht, instrumentalisiert
und Lobby-getrieben, aber wissenschaftlich sehr komplex und in
vielen Teilen unverstanden […]

Ich persönlich denke, man muss da - wie bei den meisten
Debatten - als Laie sehr, sehr vorsichtig in seiner
Meinungsbildung sein.

*zustimm*

Ohne Frage lehrt es uns aber folgendes: Im Zeitalter relevanter globaler Ausmaße unseres Handelns können wir nicht weitermachen mit unserer Strategie „Wir machen erstmal und gucken dann, was passiert“. Das kann man machen, wenn man ausweichen kann, falls es schief geht. Wenn die gesamte Biosphäre auf dem Spiel steht, ist Ausweichen irgendwie keine Option mehr…

VG
Jochen