Gibt es einen Fachbegriff dafür?

… wenn Probleme in einer Beziehung „verschoben“ werden. Ich weiß nicht genau, wie ich es sonst nennen soll.
Jede Beziehung kann davon betroffen sein, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Freunden und natürlich auch zwischen Partnern.

Es gibt etwas, dass mich an der anderen Person stört, ich beziehe mich jetzt mal konkret auf die Partnerschaft von Mann und Frau.

Zum Beispiel: man bespricht eine Erziehungsmethode für seine Hunde, aber der Partner hält sich später nicht mehr dran, benutzt je nach Lust und Laune untersch. Kommandos und achtet allgemein nicht mehr auf Konsequenz. Jedesmal die Ausrede, er hätte es vergessen. Ok, kann mal vorkommen. Aber wenn es andauernd passiert???

Ich spreche das Problem also an, sage ihm, dass wir uns auf bestimmte Erziehungsformen geeinigt haben.

Auf einmal macht die Persön z.B. irgend etwas ganz anderes, z.B. etwas im Haushalt, was eigentlich gar nicht seine Aufgabe war, womit er denkt, er könnte die Sache wieder gut machen.

Und so geht das immer weiter und dreht sich im Kreis, denn das eigentliche Problem wurde nicht angegangen. Immer wieder der Ärger meinerseits, die Besprechung, die „Verschiebung“ von Seiten meines Partners.

Gibt es dafür einen psychologischen Fachbegriff?

Liebe Grüße

BABSI

Hallo Barbara,
gehts da tatsächlich um Hundeerziehung? Und warum brauchen Sie einen Fachbegriff dafür? Sehr verwirrend irgendwie…
Der einzige Fachbegriff, der mir einfällt ist Desinteresse oder Ignoranz…
LG Susanne

Hallo

Hundeerziehung ist ein Beispiel gewesen, das Verhalten ist aber typisch, d.h. lässt sich auf all solche Situationen übertragen.

Einen Fachbegriff suche ich, weil ich Literatur dazu suche, um einen Weg daraus zu finden. Ich weiß nicht was genau ich zu meinem Partner sagen könnte außer immer wieder zu wiederholen, worauf wir uns geeinigt hatten und warum wir das getan haben.

lg,

Babsi

p.s.: worin besteht die Verwirrung?

Hallo,

Spiel. Aus der Transaktionsanalyse nach Eric Berne, populär durch das Buch „Spiele der Erwachsenen“.

Grüße
fb

Hallo Barbara,
dank der Erklärung bin ich nun nicht mehr verwirrt…:smile:
Also wenn mich etwas am Parner stört, ich spreche es an, er sagt „ok“ dazu, wir treffen eine Vereinbarung, und dann macht er trotzdem wieder den gleichen Blödsinn, und versucht das dann aus schlechtem Gewissen (?) mit Gefälligkeiten zu kompensieren, dann kanns dafür nach meiner Meinung viele Gründe -und damit Fachbegriffe- geben.
Möglicherweise die „geistigen Kapazitäten“. So wars bei meinen Eltern. Mein Vater konnte meiner Mutter oft nicht geistig folgen, wenn die loslegte, und so bejahte er alles, und machte nachher dann doch was er wollte. Mit dem Ergebnis, dass meine Mutter immer mehr kritisierte…
Dann kenne ich ein ähnliches Problem auch aus meiner letzten Beziehung. Da wars -neben der Ignoranz- auch zu grosser Alkoholkonsum (was ich erst gar nicht bemerkt hatte).
Und dann gäbe es auch noch die Möglichkeit, dass ihr vielleicht ein Kommunikationsproblem haben könntet…
LG Susanne

übersprungshandlung
Moin,

… Jedesmal die Ausrede, er hätte es vergessen. Ok, kann mal :vorkommen. Aber wenn es andauernd passiert???

Und du bestimmst wie oft das vorkommen darf? :wink:

Ich kenne die Person nicht, aber ich gehe immer erstmal davon aus, dass jemand in einer Beziehung etwas nicht bösartig und mit Absicht vergisst. Solche Situationen wie du schilderst werden mir vor allem von Frauen über ihre Männer erzählt. Inzwischen denke ich mir, dass es ein Mischung aus einer anderen Wahrnehmung und Faulheit ist. Verhalten zu ändern kostet Energie. Viele Männer haben eine leichten Tunnelblick. EIN Ding zur Zeit. Das schnelle Hin- und Her Schalten - dass viele dann ‚Multitasking‘ nennen - ist nicht ihr Ding. Es gibt dazu sogar Ansätze die das evolutions-biologisch erklären.

Werden dann feste Absprachen gemacht und einer der Partner ‚vergisst‘ es ständig und wird darauf angesprochen versucht er das wieder auszubessern und macht irgendwelche merkwürdigen Dinge.

Lustig, dass du das Hundeerziehungsbeispiel genommen hast, denn Hunde machen das auch. Werden sie z.B. von einem dominanten Kollegen in die Schranken verwiesen können sie z.B. anschließend wie wild durch die Gegend springen oder gähnen… dient dann dem Stressabbau.

Was du ausprobieren kannst ist das sehr konsequente ignorieren wenn er was falsch macht, und das richtige und gute ‚loben‘, wenn es gut geht. Ist schwierig da den guten Ton zu treffen. Er soll sich ja nicht verarscht fühlen. Die Anerkennung muss zeitnah, so genau wie möglich und echt sein. Das ist wichtig. Du musst das wirklich gut finden was er gemacht hat. Darauf muss eine Weile der Fokus liegen.
Wer etwas neues lernt und nur für das kritisiert wird was er falsch macht verliert bald die Lust.
Bei Kindern die laufen lernen wird ja auch nicht geschimpft: „Jetzt hast du nur drei Schritte ohne festhalten geschafft - das nächste Mal muss das aber besser werden!“

Im lernen sind wir alle Kinder. :wink:
Erfolg…lux

Hallo,

Zum Beispiel: man bespricht eine Erziehungsmethode für seine
Hunde, aber der Partner hält sich später nicht mehr dran,
benutzt je nach Lust und Laune untersch. Kommandos und achtet
allgemein nicht mehr auf Konsequenz. Jedesmal die Ausrede, er
hätte es vergessen. Ok, kann mal vorkommen. Aber wenn es
andauernd passiert???

Subversive Verweigerungshaltung? :smile:

Gruß
Heidi

Hallo Lilie,

dank der Erklärung bin ich nun nicht mehr verwirrt…:smile:
Also wenn mich etwas am Parner stört, ich spreche es an, er
sagt „ok“ dazu, wir treffen eine Vereinbarung, und dann macht
er trotzdem wieder den gleichen Blödsinn, und versucht das
dann aus schlechtem Gewissen (?) mit Gefälligkeiten zu
kompensieren

Genau, besser hätte ich es nicht formulieren können :smile:

Möglicherweise die „geistigen Kapazitäten“. So wars bei meinen
Eltern. Mein Vater konnte meiner Mutter oft nicht geistig
folgen, wenn die loslegte, und so bejahte er alles, und machte
nachher dann doch was er wollte. Mit dem Ergebnis, dass meine
Mutter immer mehr kritisierte…

Wobei mir die Kritik da schon irgendwie ziemlich angebracht erscheint, zumindest sollte man dann nicht „ja“ im Sinne von „Hab ich verstanden“ sagen, wenn’s nicht so ist, sondern auch anzeigen, dass man nicht folgen kann. Dann würde ich als Partnerin versuchen, ob ich ihm das nochmal anders erklären könnte. Vielleicht fehlt da auch grundlegenderes Wissen.

Es fehlt meinem Partner wohl an Einsicht , dass Konsequenz und Eindeutigkeit/Klarheit wirklich wichtig für die Hundeerziehung ist, weil es auf lange Sicht gesehen das Leben erleichtert.

Das könnte die Erklärung sein, „weiter in die Zukunft zu denken“ und nicht in den Tag hineinzuleben.

Dann kenne ich ein ähnliches Problem auch aus meiner letzten
Beziehung. Da wars -neben der Ignoranz- auch zu grosser
Alkoholkonsum (was ich erst gar nicht bemerkt hatte).

Dann hast du zumindest eine Ursache, die sofort erkennbar ist.

Liebe Grüße

Babsi

Hallo Pollux

Und du bestimmst wie oft das vorkommen darf? :wink:

das verstehe ich nicht.

Ich kenne die Person nicht, aber ich gehe immer erstmal davon
aus, dass jemand in einer Beziehung etwas nicht bösartig und
mit Absicht vergisst.

Das auf gar keinen Fall, da steckt keineswegs eine Absicht dahinter. Ich denke mal es wurde als nicht so wichtig eingestuft und somit vergessen.

Solche Situationen wie du schilderst werden mir vor allem von Frauen über :ihre Männer erzählt.Inzwischen denke ich mir, dass es ein Mischung aus :einer anderen Wahrnehmung und Faulheit ist.

Was genau meinst du mit anderer Wahrnehmung? Was genau nimmt der Mann denn anders wahr als die Frau?

Verhalten zu ändern kostet Energie.

Ja das stimmt, wobei es sicherlich noch wichtig zu wissen ist, welche Ursache zu Grunde liegt. Wenn es einfach nur Faulheit ist, lässt sich das bestinmmt leichter abstellen als eine tieferliegende Ursache, wie z.B. Depressionen o.ä.

Viele Männer haben eine leichten Tunnelblick.

Womit was genau gemeint ist im Gegensatz zu Frauen?

EIN Ding zur Zeit. Das schnelle Hin- und Her Schalten - dass
viele dann ‚Multitasking‘ nennen

Ach so. Nur sehe ich nirgends Multitasking darin, etwas, dass ich verstanden habe, später umzusetzen. Er macht ja nicht mehrere Dinge gleichzeitig in dem Moment. Aber vielleicht kannst du es mir ja versuchen zu erklären?

Was du ausprobieren kannst ist das sehr konsequente ignorieren
wenn er was falsch macht, und das richtige und gute ‚loben‘,
wenn es gut geht.

Das muss ich wirklich erstmal üben, normalerweise spreche ich sowas an, wenn wir zu zweit ganz entspannt sind und gerade nichts um die Ohren haben.
Dann erzähle ich meinem Partner, was mir Positives aufgefallen ist.
Sonst sage ich meistens auch noch als zweites, was meiner Meinung nicht so gut gelaufen ist („was vielleicht noch hätte besser sein können ist…, weil…“) und warum. Ich sollte vllt nur noch positiv formulieren, das kommt bestimmt am besten an.

Ist schwierig da den guten Ton zu treffen.

Ja genau, das ist eine schwierige Sache.

Er soll sich ja nicht verarscht fühlen.

Er durchschaut so etwas leider sofort und denkt er ist ein Hund und ich will ihn dressieren. Das geht dann richtig nach hinten los. Das liegt in der Familie. Seine Mutter sieht hinter allem und jedem etwas…

Wer etwas neues lernt und nur für das kritisiert wird was er
falsch macht verliert bald die Lust.

Ja, finde ich auch.
Nur bei manchen kommen Dinge nicht an, wenn die Kritik nicht stark genug formuliert wurde. So nach dem Motto " naja so schlimm hat se ja nicht reagiert, kann ja nicht so schlimm sein dann"

Im lernen sind wir alle Kinder. :wink:

Das unterschreibe ich zu 100%

Hallo Heidi,

Subversive Verweigerungshaltung? :smile:

Den Ausdruck merke ich mir :smiley:

LG

BABSI

Hallo!

Ich weiß nicht was genau ich zu
meinem Partner sagen könnte außer immer wieder zu wiederholen,
worauf wir uns geeinigt hatten und warum wir das getan haben.

Der Konflikt beginnt oft viel früher, als man denkt. Das Nicht-Einhalten der Einigung ist vielleicht bloß die Eskalation eines gnaz anderen Problems. Manchmal ist die Einigung an sich schon das Problem, und manchmal kann es auch noch weiter zurückgehen. Das wäre ein Punkt, an dem ich einhaken würde.

Ein anderer Punkt wäre: Wie oft einigt ihr euch in eurer Beziehung auf das, was Du möchtest, und wie oft einigt ihr euch auf das, was er möchte? Gibt es da möglicherweise ein Ungleichgewicht, das einen grundsätzlichen Umut und entsprechenden unbewussten Widerstand gegen jegliche Vereinbarung hervorrufen könnte?

Er durchschaut so etwas leider sofort und denkt er ist ein Hund und :ich will ihn dressieren.

… und dann macht er beim Hund genau das, was er sich von Dir eigentlich wünschen würde? Nur so ein Gedanke … Vielleicht erkennt er in der „Hundererziehung“ tatsächlich eure eigene Beziehung wieder, und sein Widerstand gegen die Hundeerziehung ist ein Widerstand gegen die Art, wie ihr miteinander umgeht.

Dann erzähle ich meinem Partner, was mir Positives aufgefallen ist.

Deiner Meinung nach positiv. Dein Partner könnte das unter Umständen auch ganz anders sehen. Sprecht ihr über so etwas?

Sonst sage ich meistens auch noch als zweites, was meiner Meinung :nicht so gut gelaufen ist

Sagst Du „Ich möchte gerne, daß das und das anders ist, weil …“, oder sagst Du: „Was vielleicht noch hätte besser sein können ist …, weil…“?

Worauf ich raus will, ist der Unterschied zwischen „Das ist besser“ oder „Ich finde das besser“ im Gegensatz zu „Ich möchte das gerne, daß Du das so und so machst.“ Im einen steckt eine Wertung drin, die im Fall von „Das ist besser“ sogar einen sehr absoluten Anstrich bekommt, das andere ist die Äußerung eines persönllichen Bedürfnisses.

Daneben kann es auch noch andere Gründe geben, die nichts mit eurer Beziehung zu tun hat - vielleicht ist er auch nur vergesslich oder ein Lebenskünstler, der gerne alle Fünfe grad sein lässt. In dem Fall hast Du ihn unter Umständen sogar genau deswegen geheiratet, weil er so anders ist wie Du. Dann wäre es eine Überlegung wert, was das Positive an dieser Lebenseinstellung deines Mannes ist - und ob es eurer Beziehung nicht gut tut, diesen Gegenpol zu bewahren.

Das sind alles nur Gedankenspiele, ich kenne ich ja nicht. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen: Dein Mann ist mit der „Einigung“ über die Hunderziehung ganz und gar nicht einverstanden.

Es fehlt meinem Partner wohl an Einsicht, dass Konsequenz und :Eindeutigkeit/Klarheit wirklich wichtig für die Hundeerziehung ist, :weil es auf lange Sicht gesehen das Leben erleichtert.

Das ist sicher eine gute Einstellung - aber nicht verpflichtend. Man kann seinen Hund aber auch hoffnungslos verziehen und damit glücklich sein. Grundsätzlich hat jeder Mensch nämlich auch die Freiheit, etwas falsches zu tun - eine wirkliche Einigung kann es mE nur geben, wenn man diese grundsätzliche Freiheit respektiert.

Worauf ich raus will, ist: Habt ihr bei der Einigung einen Disput geführt über „Mein Bedürfnis versus Dein Bedürfnis“, oder habt ihr einen Disput geführt über „Meine richtige Ansicht versus deine falsche Ansicht“? Das macht einen großen Unterschied.

Gruß,
Max

Gruß,
Max

Ja: Toleranzverschiebung *schmunzel*
Ja, wir Männer sind schon seltsame Geschöpfe: Nie (na ja, fast nie machen) wir, was abgesprochen oder festgelegt ist.

Wenn mir meine Frau sagt, ich möge dies oder jenes tun und ich schätze es (mit meinem noch sauriergetuntem Gehirn) als unwichtig ein, dann dauert es.

Mache ich mal was im Haushalt, z.B. unaufgefordert Abwaschen: „Ahja, ich mache dies nicht gut genug!?“.

Meine Frau war drei Wochen auf Reha. Das Erstaunlichste für sie muss wohl gewesen sein, dass ich immer noch lebte, meine Wäsche nicht an mir klebte usw. …

Wenn ich meine Frau etwas frage, dann bekomme ich als Antwort einen Roman. Nicht das ich was gegen Belletristik habe, aber ein Ja oder Nein hätte mir auch gereicht. Vor allem, wenn ich aus dem Wortschwall nicht so richtig herausfiltern kann, was die Botschaft sein könnte. Da haben wir es wieder: Männer sind unaufmerksam und nicht fähig, Frauen zu verstehen, oder?

Heute, nach 28 Ehejahren sieht die Sache anders aus: Ich frage was und richte mich auf einen Wortschwall ein. Irgendwo wird die Antwort schon stecken.

Ich mache was im Haushalt und meine Frau freut sich über den Teil Arbeit, den sie nun nicht mehr erledigen muss.

Sie möchte etwas und ich checke für mich die Relevanz, das dies für sie hat. Nun und wenn es „eilig“ ist, dann wird es gleich erledigt …

Ich nenne so was Respekt, Akzeptanz und Toleranz. Das Wort liebe mag ich jetzt nicht bemühen. Oder ist es bloß die Weisheit des Alters?

Schmunzelnde Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

100% Zustimmung!

So und nun hätte ich auch gerne etwas mehr Respekt von dir für mein Anliegen.

Zunächst: ich glaube nicht daran, es könnte angeboren sein und ein typ. Männerproblem. Es liegt eher an der rollenspez. Erziehung, wodurch das Gehirn natürlich früh geprägt wird.

Kann es sein, dass du alle Frauen in einen Topf wirfst und denkst, sie wären alle ungeduldig und intolerant, nur weil du es so erfahren hast?

Merkst du eigentlich wie sehr du verallgemeinerst?

Mein Mann liebt Hunde über alles, er ist mit ihnen aufgewachsen. Ich ebenso.
Seine Eltern haben sich jedoch nie um die Erziehung gekümmert, mit der Folge dass sie unterwegs gestresst waren, was wohl kaum Sinn der Sache war.
Ebenso lief es mit meiner Familie. Wir beiden wünschten uns auch einen eigenen Hund.

Wir gehen mit unserem eigenen Hund jetzt in die Hundeschule und es macht uns beiden riesig Spaß. Mein Mann ist total begeistert. Er meinte auch ganz von allein, dass seine Eltern so ziemlich alles in der Hundeerziehung falsch gemacht haben. Er merkt auch, dass es viel einfacher ist, wenn der Hund erzogen ist. Es gab sogar eine Zeit, in der war er andauernd überfordert war, weil alles chaotisch lief. Es fehlte am Know-How und an folgender Konsequenz. Know How liefert die Hundeschule, konsequent muss man selbst zu Hause sein. Andauernd gestresst und genervt sein, aber nicht das Problem trotz Erkenntnis an der Wurzel packen, ich mein, so geht das echt auch nicht.

Liebe Grüße

BABSI

Hallo, Babsi,

Wir gehen mit unserem eigenen Hund jetzt in die Hundeschule
und es macht uns beiden riesig Spaß. Mein Mann ist total

Know How liefert die
Hundeschule, konsequent muss man selbst zu Hause sein.
Andauernd gestresst und genervt sein, aber nicht das Problem
trotz Erkenntnis an der Wurzel packen, ich mein, so geht das
echt auch nicht.

ein generelles „Ausweichverhalten“ kann sicher verschiedene Ursachen haben; da möchte ich nicht spekulieren, ohne die Beteiligten und die jeweiligen Situationen zu kennen.

Was speziell das Problem mit der Hundeerziehung anbelangt, glaub ich aber nicht, dass Dein Mann da ein Sonderfall ist. Ich habe regelmäßig mit einer Hundeschule zu tun und beobachte sehr häufig die von Dir beschriebene Verhaltensweise: Die Erklärungen leuchten sofort ein, man ist begeistert, wie einfach es doch im Grunde funktionieren kann - und zieht es dann doch nicht konsequent durch.
Beispiel: „Leinenzerrer“ werden mit einem Halfter trainiert, das man ihnen zusätzlich zur Leine anlegt. Damit läuft der Hund problemlos neben seinem Besitzer; es verursacht ihm keine Schmerzen und behindert ihn nicht (z. B. beim Leckerli-Nehmen). Während des Kurses ist es auch überhaupt kein Problem - alle Teilnehmer legen ihren Hunden dieses Halfter an und freuen sich, wie stressfrei sie nun unterwegs sind.
Am Wochenende kommen dieselben Leute zum Hundespielgelände - an gespannter Leine von ihrem - halfterlosen - Vierbeiner nachgezogen.
Als Erklärung kommt dann in der Regel: „Ach, wegen der paar Meter vom Auto - das lohnt doch den Aufwand nicht. Wenns wirklich drauf ankommt, benutz ich das Ding schon.“
Da überwiegt einfach die Bequemlichkeit die Einsicht. Oft kommt noch Unsicherheit dazu: Mach ich’s wirklich richtig? Wenn man noch ungeübt im Anlegen des Halfters ist, weiß man nicht, ob es auf Anhieb gelingt oder man sich womöglich wegen seiner Ungeschicklichkeit blamiert.
Und so geht es vielen auch bei anderen Erziehungsmaßnahmen: In der Hundeschule unter Anleitung klappt alles vorzüglich, aber eben nicht immer, wenn man - selbst noch nicht so ganz sattelfest - mit seinem Hund allein ist. Da wird dann gern mal „geschlampt“, weil es so - vermeintlich - schneller und weniger umständlich geht.

Was nach meiner Erfahrung am besten hilft, ist ein Partner, der an Ort und Stelle, in der jeweiligen Situation a) selbst mit gutem Beispiel vorangeht und b) bei seinem Gespons konsequent auf die Anwendung des Gelernten dringt.
Grundsatzdiskussionen sind da weniger erfolgversprechend.

Gruß
Kreszenz

Hallo Kreszentia,

ein generelles „Ausweichverhalten“ kann sicher verschiedene
Ursachen haben; da möchte ich nicht spekulieren, ohne die
Beteiligten und die jeweiligen Situationen zu kennen.

Es ist schon so, dass sich das durch verschiedene Bereiche zieht und das bereits vor unserer Beziehung und unserem Kennenlernen. Mein Mann vergisst alles mögliche, sein Vater auch, die Mutter von ihm hat deswegen für alle den Kalender, den sie verwaltet. Geburtstage von Freunden werden regelmäßig vergessen, so dass mein Mann gar nicht hingeht, weil es es ja schließlich nicht mehr weiß. Oder die Mutter hat ihm vorher noch Bescheid gesagt.
Wie gesagt, ich glaub, das ist eine Sache der Erziehung. Die Mutter hat ihm da bestimmt etwas im wohlwollenden Glauben abgenommen, wofür er selbst verantwortlich sein sollte. Das mit den Freunden und Bekannten ist sein Ding, es geht mich nichts an. Wenn er es vergisst, ist es eben so.
Aber in einer Beziehung müssen beide in manchen Bereichen enger zusammenarbeiten. Erziehung ist so ein Beispiel.

Was speziell das Problem mit der Hundeerziehung anbelangt,
glaub ich aber nicht, dass Dein Mann da ein Sonderfall ist.

Denk ich auch, meist nehmen die Frauen die Sache in die Hand, weshalb das so ist, ist ein anderes Thema.

Ich habe regelmäßig mit einer Hundeschule zu tun und beobachte
sehr häufig die von Dir beschriebene Verhaltensweise (…) Während des :Kurses ist es auch überhaupt kein Problem (…) Am Wochenende kommen :dieselben Leute zum Hundespielgelände -:an gespannter Leine von ihrem - :halfterlosen - Vierbeiner nachgezogen. Als Erklärung kommt dann in der :Regel "Ach, wegen der paar Meter vom Auto - das lohnt doch den Aufwand :nicht.

Ja stimmt, das sieht man ja auch so oft beim Herrn Rütter.

Ach, ich kapiere es einfach nicht. Ich weiß nicht, aber wenn ich etwas verstanden habe, warum macht ich das dann nicht? Das sind ein paar Minuten mehr im Alltag die aber auf lange Sicht viel bringen. Klar am Anfang dauert es länger, aber später erntet man doch, was man gesäht hat.

Da überwiegt einfach die Bequemlichkeit die Einsicht.

So ist es wohl. Für den Moment ist es bequemer.

kommt noch Unsicherheit dazu: Mach ich’s wirklich richtig?

Denk ich auch. Wenn man aber alles verstanden hat, spielt das natürlich keine Rolle mehr.

Was nach meiner Erfahrung am besten hilft, ist ein Partner,
der an Ort und Stelle, in der jeweiligen Situation a) selbst
mit gutem Beispiel vorangeht

a) Das mache ich schon, weil es mich nicht stört und ich auch Geduld genug habe, ohne das mich das aufregt. Ich hab einfach Spaß dran.

und b) bei seinem Gespons konsequent auf die Anwendung des Gelernten dringt.

b) meinst du den Partner mit „Gespons“? Kenn den Ausdruck leider nicht…

Liebe Grüße und danke für deine Antwort!

-BABSI-

Hallo BABSI,

(warum schreibst Du Deinen Namen groß? Hätt ich gern mal gewusst)

So und nun hätte ich auch gerne etwas mehr Respekt von dir für
mein Anliegen.

Babsi, den zolle ich Dir uneingeschränkt.

Zunächst: ich glaube nicht daran, es könnte angeboren sein und
ein typ. Männerproblem.

Volle Zustimmung, es ist kein Männerproblem.

Es liegt eher an der rollenspez. Erziehung, wodurch das Gehirn natürlich früh geprägt wird.

Ok, aber die paar vergangenen tausende von Jahren haben noch nicht zur Löschung evolutionär bedingter Unterschiede in den Geschlechterrollen gereicht.

Kann es sein, dass du alle Frauen in einen Topf wirfst und
denkst, sie wären alle ungeduldig und intolerant, nur weil du
es so erfahren hast?

Merkst du eigentlich wie sehr du verallgemeinerst?

Bitte, ich bin nicht Mario Bath! Verallgemeinerungen hab ich mir seit Jahren abgewöhnt. Ich wollte einfach nur ein wenig Druck aus der Geschichte durch scherzhafte Übertreibung rausnehmen. Es tut mir sehr leid, dass ich das Gegenteil bewirkt habe. Dies war ganz sicher nicht meine Absicht! Ich bitte um Verzeihung!

Das Ihr Euch gemeinsam mit dem Hund einer Hundeschule anvertraut, findet auch meinen Respekt. Bei manchen Hundehaltern bekomme ich als Katzenfreund aber echt das Jammern, wenn ich sehe, wie die Hunde an der Leine gerissen und angebrüllt werden und sie mit eingeklemmtem Schwanz dennoch ihnen folgen. Da bekommt der Spruch: „Armer Hund“ für mich plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Was ich eigentlich rüberbringen wollte: Man sollte sich gegenseitig so annehmen, wie man ist. Hab aber wohl den falschen Ton erwischt …

Liebe Grüße
Dieter