Gibt es einen wirkungsgrad groesser als eins

ein Student hat mich gefragt, ob der Wirkungsgrad im Prinzip grösser als Eins sein kann. Das habe ich natürlich verneint, weil der Wirkungsgrad ja gerade so definiert ist. Er fragte mich speziell über chemische Energie.

Nun sieht es so aus, dass ich ein paar gute Beispiele bräuchte oder eine überzeugende Darstellung. Kann mir jemand hier helfen? Vielleicht irre ich mich ja auch.

H

ja, ja, ich sehe schon wo der Hammer hängt. Freunde, es tut mit leid, aber ich habe schon viel 'rausgefunden:

Also je nachdem was man vergleicht kommt man auf verschiedene Antworten. Da ist auch Hersteller praxis und Politk dabei. Physikalisch kann man nur Sachen mit der gleichen Einheit vergleichen und wegen Energieerhaltung und den thermodynamischen Hauptsätzen kann eta nicht grösser als Eins sein.

Was grösser ist, ist die Leistungszahl epsilon für Wärmepumpen, wie z.B. Kühlschrank oder Klimaanlage. Hier spricht man auch von CoP, coefficient of performance. Dies ist allerdings kein Wirkungsgrad.

Vielen Dank

H

Hallo!

Es gab mal einen Heizlüfter, der angeblich einen Wirkungsgrad von 108 Prozent hatte. Es war nachweisbar, dass diese mehr Wärmeenergie abgab, als der Heizdraht an elektrischer Energie aufnahm. Die Werbung mit den 108 Prozent wurde allerdings schnell verboten. Man hatte nämlich die Energie, die der Motor verbraucht, nicht mitgerechnet.

Grüße

Andreas

Eigentlich ist es unmöglich, da nach dem Energieerhaltungssatz von J.R.Mayer, geht keine Energie verloren und es wird keine Produziert, sondern sie wird immer nur umgewandelt. Wenn man von einem Energieverlust redet, ist sie nicht weg, sondern einfach nur unbrauchbar. Hier ist das alles ausführlicher erklärt: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/lesesto…

Hallo,

Ein Wirkungsgrad größer 1 bei der Energieumwandlung würde dem Entdecker den Nobelpreis einbringen, da er das Perpetuum - Mobile erfunden hätte. Ansonsten kann man den Wirkungsgrad auch an einer etablierten Vorgängertechnologie messen.
" Das Elektromotormodell aus 2000 hatte einen effektiven Wirkungsgrad von 92 % Prozent der zugeführten Energie in mechanisch nutzbares Drehmoment. Das Modell aus 2010 setzt 95 % in Drehmoment um. In diesem Vergleich lägen wir über 100 % im Vergleich zum Vorgängermodell.
Wie Albert Einstein schon sagte : " Alles ist relativ "

mfg

nutzlos

Hallo,

Es gab mal einen Heizlüfter, der angeblich einen Wirkungsgrad
von 108 Prozent hatte. Es war nachweisbar, dass diese mehr
Wärmeenergie abgab, als der Heizdraht an elektrischer Energie
aufnahm.

Das ist natürlich bei jedem Heizlüfter so, weil der Motor neben dem Luftbewegen sich selber erwärmt. Wenn allerdings wirklich 8Prozent der Heizleistung vom Motor kamen, muss das Ding grottenschlecht gewesen sein, das wären bei 1000W Nennleistung immerhin ca.80W Verluste nur im Motor, bei 2000W sogar ca.160W. Kann ich mir nicht mal bei Uraltgeräten vorstellen. Dazu müsste der Motor schon bei nur 50% Wirkungsgrad eine Leistungsaufnahme von 160W bzw. 320W haben. Das wäre dann schon im Bereich einer kleinen Turbine, da bläst er ja die Tapeten von der Wand.

Die Werbung mit den 108 Prozent wurde allerdings
schnell verboten. Man hatte nämlich die Energie, die der Motor
verbraucht, nicht mitgerechnet.

Ein Motor verbraucht keine Energie.
Gruß
loderunner

Hallo Loderunner!

Das wäre dann schon im Bereich einer kleinen Turbine, da bläst
er ja die Tapeten von der Wand.

Ich habe es vor Jahrzehnten gehört. Vielleicht hat derjenige übertrieben.

Ein Motor verbraucht keine Energie.

Richtig. Und die Erde ist auch keine Scheibe.

Grüße

Andreas

Hallo,

In diesem Vergleich lägen wir über 100 %
im Vergleich zum Vorgängermodell.

Das aber ist das Verhältnis aus Wirkungsgraden und eben kein Wirkungsgrad mehr.

LG
Jochen

Wie Albert Einstein schon sagte : " Alles ist relativ "

Ja. „Relativ einfach“ :wink:

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Tach,
so einfach mache ich mir die Geschichte nicht. Es gibt Phänomene, die bei extrem hohen oder tiefen Temperaturen eine gewisse Eigendynamik haben. Man kann sie halt nur (noch) nicht nutzen. Ein Beispiel gefällig? In Ermangelung meiner Physikkenntnisse in Prosa.
Die BCS- Theorie zu Meissner-Ochsenfeld- Effekt. Damit kann ich theoretisch ohne Energieverlust und mit etwas baulichem Geschick eine Scheibe in Rotation versetzen. Und gelänge es, die Energie aus dieser Rotationsbewegung zu nutzen, wäre doch der Wirkungsgrad > 1 und ich hätte das PM erfunden?

Natürlich nicht.

Auch wenn ich scheinbar mehr Energie gewinne, wie ich reinstecke.
Gleiches gilt in meinen Augen auch für „alternativ Energiegewinnung“. Diese stehe uns z.T. „kostenlos“ zur Verfügung. Fragt man nach dem Wirkungsgrad, ist dieser

ein Student hat mich gefragt, ob der Wirkungsgrad im Prinzip
grösser als Eins sein kann. Das habe ich natürlich verneint,
weil der Wirkungsgrad ja gerade so definiert ist. Er fragte
mich speziell über chemische Energie.

Nun sieht es so aus, dass ich ein paar gute Beispiele bräuchte
oder eine überzeugende Darstellung. Kann mir jemand hier
helfen? Vielleicht irre ich mich ja auch.

Hallo,

ein verblüffendes Beispiel sind die Brennwertkesssel, die scheinbar einen Wirkungsgrad über 100% haben können. Der Energieinhlt des Brennstoffs wird auf Hu bezogen, das ist die Wärme abzüglich der Wärme, die im Wasserdampf gespeichert ist, der sich bei der Verbrennung aus der chemischen Reaktion ergibt bzw. Bestandteil des Brennstoffs ist und bei er Verbrennung verdampft und ungenutzt über den Kamin entweicht. Der Brennwertkessel kondensiert aber diesen Wasserdampf und nutzt die darin enthaltene Wärme, daher erscheint der Wärmegewinn höher als der Aufwand.

Wolfgang D.

Hallo,

anders habe ich es auch nicht zu beschreiben versucht, weil ich dann
schon alle Artikel des Threads durchlese.
Aber für die Kritik zum Überprüfen:
Ließe sich mit einer festgelegten Eingangsenergie von 10 Watt ein Gewicht der Masse 10 N binnen 1 Sekunde um 1,2 m anheben ?
( Sehen wir dabei die perfekte Getriebeeinheit ohne Reibung und den Motor mit 100 % Effizienz der gewünschten Energiewandlung in Drehmoment… )

mfg

nutzlos

Hallo.

Aber für die Kritik zum Überprüfen:
Ließe sich mit einer festgelegten Eingangsenergie von 10 Watt …

Die Kritik antwortet sogleich, dass 10 Watt eine Leistung ist, keine Energie.

Viele Gruesse,

The Nameless