Hallo Fr@nkie
Gibt es gute und schlechte Hundepfeifen?
NEIN!
Eine Pfeife ist nur ein Hilfsmittel, und immer nur so gut, wie es eingesetzt wird.
Natürlich wird dein Hund bei einer neuen Pfeife evtl. zurückkommen, aber nicht weil er es gelernt hat, sondern aus Neugierde um nachzusehen aus welchem Loch bei Herrchen diesmal die Luft entweicht. Nach einer gewisssen Gewöhnung kann man dann die nächste Pfeife kaufen und irgendwann hält einen dann der Hund wahrscheinlich für verückt.
Entscheidend ist, dass der Hund lernt was der Pfiff überhaubt bedeutet. Bei jedem Pfiff, den der Hund nicht unverzüglich befolgt, lernt er, dass es vollkommen egal ist ob er zurückkommt oder nicht. Dadurch, dass er mit einem Kumpel spielt, an irgend etwas Leckerem schnuppert oder hinter einem Hasen herjagt, wird er sogar noch fürs Nichtkommen belohnt.
Wenn er dann endlich doch zurükkommt und womöglich auch noch geschimpft wird, ist ihm bald klar, dass er jedesmal wenn er die Pfeife hört, die „Arschkarte“ gezogen hat.
Meinen Hunden lerne ich das Zurückkommen so:
Zuerst lernen die Hunde den Zusammenhang zwischen Pfiff und Herkommen. Wenn der Hund aus irgend einem Grund auf mich zustürmt gebe ich einen Pfiff, wenn er bei mir ist belohne ich mit Spiel, Lob oder besonders leckerem Futter.
Mit einer zweiten Person kann man folgendes Lernspiel machen. In ruhigem Gelände hält die Hilfsperson den Hund (ohne Komandos) einfach am Halsband fest. Ich entferne mich im Laufschritt ca. 20-30 Meter.Nun animiere ich den Hund z.B. durch in die Hocke gehen und in die Hände klatschen, Spielzeug o.ä. zeigen zum Herkommen. Erst wenn der Hund richtig gierig ist, zu mir zu kommen, gebe ich mit einem Pfiff das Kommando den Hund loszulassen. Wenn er bei mir ist wieder Belohnung,… Auf diese Art lernt der Hund, die Verbindung zwischen Pfiff und dem Herkommen, und auch, dass es für ihn was Tolles ist zu kommen.
Zu Festigung benutze ich dann eine leichte 10-Meter-Leine. Der Hund bekommt eine Einladung durch Pfiff zu mir zu kommen. Nimmt er diese nicht unverzüglich an, laufe ich mit der Schlaufe in der Hand in die entgegengesetzte Richtung. Durch seine Unaufmerksamkeit bekommt er eine Ruck am Halsband und wird in seiner Beschäftigung unterbrochen. Wenn er mich eingeholt hat lobe ich und spiele mit ihm. Wichtig ist, dass der Hund über einen langen Zeitraum keine tollen Erlebnisse durch Nichtkommen hat. Wenn ich keine 10-Meter-Leine dranmachen kann (z.B beim Spiel mit anderen Hunden) und mir nicht absolut sicher bin, dass mein Hund auf einen einmaligen Pfiff unverzüglich kommt, verkneife ich mir zu pfeifen, sondern locke ihn anderweitig an.
Wenn das mit der langen Leine sicher klappt, lasse ich sie nur noch als „Notbremse“ schleifen. Nach und nach schneide ich sie 1/2 meterweise ab.
Zum Schluss kann man noch, um dem Hund das Gefühl der Leine zu vermitteln, vor dem Freilauf das letzte 20 cm Leinenstück mit einem kleinen Gewicht (z.B Schraubenmutter) ans Halsband hängen.
Nochmal als Zusammenfassung:
- Es muss für den Hund was Tolles sein herzukommen.
- Pfiff bedeutet nicht automatisch angeleint zu werden.
- Es gibt nur eine einmalige Aufforderung.
- Ich laufe niemals hinter meinem Hund her.
- Ich versuche niemals meinen Hund zu fangen, oder am Halsband zu erhaschen.
Bei meinen Hunden hat das bisher immer hervorragend geklappt.
Viel Erfolg
Johnny