Gibt es elektronische Hundepfeifen?

Hallo

Unsere kleine osmanische Prinzessin Gina folgt leider nicht so gut wie wir es von unserem letzten Hund gewohnt waren und läuft schon mal einfach ein paar hundert Meter weiter zu anderen Hunden.
Um meine Stimme zu schonen habe ich mir jetzt eine Hundepfeife gekauft. Das klappt jetzt schon ganz gut. Aber ich kann mich nicht entscheiden wie ich das Stellrad entsprechend justiere um die bestmöglichste Aufmerksamkeit zu erreichen. Zudem ist die Tonhöhe auch noch davon abhängig wie fest man reinpustet.
Da hab ich mir als alter Technikfreak gedacht, daß es doch bestimmt Geräte geben muß die Ultraschall erzeugen (z.B. die früheren Fernseher-Fernbedienungen).
Im Web fand ich aber bisher nur andere Hundepfeiferl und ein Gerät Namens „Dogchaser“ das für Hundeabwehr konzipiert ist.
Nun meine eigentlichen Fragen.
Gibt es gute und schlechte Hundepfeifen?
Kennt jemand von Euch so eine Art elektronische Hundepfeife?
Oder kann ich diesen „Dogchaser“ zweckentfremden und damit Gina herbeirufen?

TNX & CU Fr@nkie

Hallo Fr@nkie

Gibt es gute und schlechte Hundepfeifen?

NEIN!

Eine Pfeife ist nur ein Hilfsmittel, und immer nur so gut, wie es eingesetzt wird.
Natürlich wird dein Hund bei einer neuen Pfeife evtl. zurückkommen, aber nicht weil er es gelernt hat, sondern aus Neugierde um nachzusehen aus welchem Loch bei Herrchen diesmal die Luft entweicht. Nach einer gewisssen Gewöhnung kann man dann die nächste Pfeife kaufen und irgendwann hält einen dann der Hund wahrscheinlich für verückt.

Entscheidend ist, dass der Hund lernt was der Pfiff überhaubt bedeutet. Bei jedem Pfiff, den der Hund nicht unverzüglich befolgt, lernt er, dass es vollkommen egal ist ob er zurückkommt oder nicht. Dadurch, dass er mit einem Kumpel spielt, an irgend etwas Leckerem schnuppert oder hinter einem Hasen herjagt, wird er sogar noch fürs Nichtkommen belohnt.
Wenn er dann endlich doch zurükkommt und womöglich auch noch geschimpft wird, ist ihm bald klar, dass er jedesmal wenn er die Pfeife hört, die „Arschkarte“ gezogen hat.

Meinen Hunden lerne ich das Zurückkommen so:
Zuerst lernen die Hunde den Zusammenhang zwischen Pfiff und Herkommen. Wenn der Hund aus irgend einem Grund auf mich zustürmt gebe ich einen Pfiff, wenn er bei mir ist belohne ich mit Spiel, Lob oder besonders leckerem Futter.
Mit einer zweiten Person kann man folgendes Lernspiel machen. In ruhigem Gelände hält die Hilfsperson den Hund (ohne Komandos) einfach am Halsband fest. Ich entferne mich im Laufschritt ca. 20-30 Meter.Nun animiere ich den Hund z.B. durch in die Hocke gehen und in die Hände klatschen, Spielzeug o.ä. zeigen zum Herkommen. Erst wenn der Hund richtig gierig ist, zu mir zu kommen, gebe ich mit einem Pfiff das Kommando den Hund loszulassen. Wenn er bei mir ist wieder Belohnung,… Auf diese Art lernt der Hund, die Verbindung zwischen Pfiff und dem Herkommen, und auch, dass es für ihn was Tolles ist zu kommen.
Zu Festigung benutze ich dann eine leichte 10-Meter-Leine. Der Hund bekommt eine Einladung durch Pfiff zu mir zu kommen. Nimmt er diese nicht unverzüglich an, laufe ich mit der Schlaufe in der Hand in die entgegengesetzte Richtung. Durch seine Unaufmerksamkeit bekommt er eine Ruck am Halsband und wird in seiner Beschäftigung unterbrochen. Wenn er mich eingeholt hat lobe ich und spiele mit ihm. Wichtig ist, dass der Hund über einen langen Zeitraum keine tollen Erlebnisse durch Nichtkommen hat. Wenn ich keine 10-Meter-Leine dranmachen kann (z.B beim Spiel mit anderen Hunden) und mir nicht absolut sicher bin, dass mein Hund auf einen einmaligen Pfiff unverzüglich kommt, verkneife ich mir zu pfeifen, sondern locke ihn anderweitig an.
Wenn das mit der langen Leine sicher klappt, lasse ich sie nur noch als „Notbremse“ schleifen. Nach und nach schneide ich sie 1/2 meterweise ab.
Zum Schluss kann man noch, um dem Hund das Gefühl der Leine zu vermitteln, vor dem Freilauf das letzte 20 cm Leinenstück mit einem kleinen Gewicht (z.B Schraubenmutter) ans Halsband hängen.

Nochmal als Zusammenfassung:

  1. Es muss für den Hund was Tolles sein herzukommen.
  2. Pfiff bedeutet nicht automatisch angeleint zu werden.
  3. Es gibt nur eine einmalige Aufforderung.
  4. Ich laufe niemals hinter meinem Hund her.
  5. Ich versuche niemals meinen Hund zu fangen, oder am Halsband zu erhaschen.

Bei meinen Hunden hat das bisher immer hervorragend geklappt.

Viel Erfolg

Johnny

Hallo!
Mein „Vorschreiber“ Johnny hat hervorragend beschrieben, wie man einen Hund dazu bringt, zu einem zu kommen. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen. Wenn du diese Tips beherzigst, dann wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolg haben!
Die Art der Pfeife ist wurscht, genauso gut könntest du den Hund auf ein Blockflötenspiel konditionieren.
Viele Grüße!
Galli

Hallo Johnny und auch Galli

Lesen hilft manchmal. ;o)
Aber mit Hundeerziehung kenne ich mich eigentlich schon ganz gut aus. Denn ich hatte, wie ich ein paar Postings weiter unten erwähnte schon 17 Jahre einen Hund und der folgte perfekt. Und jetzt da alles doch wieder neu ist und um auch nichts falsch zu machen habe ich auch schon ca. 20 Hundebücher bzw. über deren Erziehung gelesen.
Bei meiner jetztigen Hündin Gina sind halt noch ein paar Gewohnheiten von ihrem Leben auf den Straßen von Istanbul übriggeblieben.
Aber meine eigentliche Frage bezog sich hauptsächlich auf elektronische Hundepfeifen.

CU Fr@nkie

Hallo Fr@nkie,

Du verwechselst da was…Du glaubst Dein Hund muß auf ein von Dir aus gesendetes Signal aus machen, was Du willst…äh und woher soll sie wissen, was Du willst??

Du mußt mit bestimmten Lauten und Gesten sie „konditionieren“.

Sprich, wann immer Du eine Aktion indizierstsoll eine bestimmte Reaktion folgen. Der erste Ansatz dazu ist: Du rufst denn Hund her und er bekommt eine Belohnung.
Hast Du ihn soweit konditioniert, wäre Martin Pietralla ein geigneter Ansprechpartner für Dich.

Du kannst einem Hund so viele Signale wie Du willst vordudeln, solange sie nicht mit einer Aktion im Gehirn wirklich verknüpft, sind weiß der Hund doch gar nicht, was Du von ihm willst.

PS wäre vergleichbar mit einer Aktion:
" akumba mei,Akumba mei, akumba mei" und mache dabei eine winkende Geste…tatsächlich aber meinte das vielleicht „Hau ab!“
Du verstehst?
Menschen gelingt das vielleicht schneller a und b zu kombinieren, aber selbst wenn sie ein „Kommando“ scheinbar auf dem Hundeplatz beherrschen, heißt das noch lange nicht, daß sie „Kommandp“ „Ort“ „Zeit“ und „Person“ miteinander verknüpft haben…

Gruß Maja

Hi,

es gab mal einen Mann der sagte „man kann auch 30 Jahre lang etwas falsch machen, damit wird es aber nicht richtiger“

Gruß Maja

Hallo Maja

Du verwechselst da was…

Nein Maja, Du verwechselt da etwas. Ich gleube nicht das Du beurteilen kannst wie weit ich in der Lage bin meinen Hund zu Erziehen. Und darum geht es auch garnicht. Ich versuchte lediglich ein Gerät zu finden mit dem ich die Aufmerksamkeit meines Hundes erreichen kann wenn Sie außer „Schreiweite“ ist.

Sei mir nicht böse, aber auf solche Ratschläge (die überhaupt nichts mit meiner Frage zu tun haben) kann ich verzichten. Ebenso auf Deinen hochgeistreichen Kommentar den Du weiter unten gepostet hast.

Fr@nkie