Gibt es griechischen hl. Antonius?

Hallo,
war grade in Vilnius. Dort liegen in einer der griechisch orthodoxen Kirchen in einem Glasschrein drei einbalsamierte Heilige, von einem davon wird geschrieben, das sei der (ein??) heiliger Antonius.

Ich kannte bisher als hl. Antoniusse nur den von Padua und den „Schweineantonius“, der aus der Wüste. Die haben damit doch kaum was zu tun, oder? Aber, wer ist jetzt dieser griechische hl. Antonius, noch dazu hier gewissermaßen leiblich?

Danke für Hinweise Antal

Hallo Antal,

war grade in Vilnius. Dort liegen in einer der griechisch
orthodoxen Kirchen in einem Glasschrein drei einbalsamierte
Heilige, von einem davon wird geschrieben, das sei der (ein??)
heiliger Antonius.

wer ist jetzt dieser griechische
hl. Antonius

Das Problem liegt darin, daß Du nicht in einer griechisch-orthodoxen, sondern in der russisch-orthodoxen Heilig-Geist-Kirche warst. Deshalb handelt es sich auch nicht um einen griechischen Antonius, sondern um einen litauischen Antonius, der dort neben seinem Bruder Iwan und Cousin Eustachius als Märtyrer begraben liegt.
Die ganze Geschichte wird hier beschrieben:
http://philatelydominicanorder.org/europe_lietuva_vi…
(nur als Ergänzung: John ist die engl. Form von Iwan)

Viele Grüße
Marvin

Danke Marvin, wahrscheinlich hast Du recht: ich verwechsle griech. orthodox mit russisch orthodox.

Aber, noch folgende Unstimmigkeit: In dem von Dir zitierten Artikel wird als Straße für die von Dir gedachte Kirche als die „Dominikonų St. 8“ angegeben. Ich spreche jedoch von einer Kirche, die an der „Auros Vaetu g.“ liegt, sogar etwas im Hinterhof, keine 150 Meter vom „Tor der Morgenröte“ entfernt. Beide von uns angesprochenen Kirchen liegen bestimmt einen Kilometer auseinander. Da paßt was nicht zusammen.

Gruß Antal

Hallo Antal,

Aber, noch folgende Unstimmigkeit: In dem von Dir zitierten
Artikel wird als Straße für die von Dir gedachte Kirche als
die „Dominikonų St. 8“ angegeben. Ich spreche jedoch von einer
Kirche, die an der „Auros Vaetu g.“ liegt

Da hast Du recht. Aber diese Unstimmigkeit kann ich nicht auflösen, höchstens Vermutungen anstellen.
Der Artikel spricht von der „church of the Holy Spirit“, also von der Heilig-Geist-Kirche, und die liegt tatsächlich an der Aurus vartu, wie auch diese Stadtführer sagen:
http://books.google.de/books?id=690edsVRNigC&pg=PA68…
(S. 68)
http://books.google.de/books?id=S62xBwljLDQC&pg=PT30…
Google-Maps hat die Heilig-Geist-Kirche wiederum in der Dominikonų St. 8. Woran das liegt, kann ich auch nicht sagen :frowning:
Noch ein paar nette Links, ob die aber zur Klärung beitragen, kann ich auch nicht sagen:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geoc…
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geoc…

Viele Grüße
Marvin

Hallo, Marvin,
ich hab mich nach Deinem ersten Beitrag auch noch ein wenig schlauer gemacht. Es gibt tatsächlich zwei namensgleiche "Heilig-Geist-Kirchen“ in Vilnius. Adressen etc. stimmen. Eine für die Katholiken, eine für die Orthodoxen. Ich war zweifelsfrei in der orthodoxen, von Adresse, Aussehen usw. her.

Die andere konnte man nicht besuchen, geschlossen.

Und dort, in der orthodoxen, habe ich in der Mitte des Kirchenschiffes einen Glassarg gesehen (eher ein Glasquader), etwa quadratisch 1,70 x 1,70 x 50 hoch, und darin lagen drei mumifizierte Körper, eng an eng. Alle Gliedmaßen völlig mit Tuch oder Socken bedeckt, kein Fitzelchen Haut zu sehen.

Ein Hinweis- oder Erläuterungsschild habe ich nicht gesehen, jedenfalls nicht darauf geachtet.

Erst abends im Hotel finde ich in einem Büchlein, das das dortige Touristenbüro freihändig vergibt, den Hinweis auf die drei Heiligen in der Heilig- Geist- Kirche. Für mich, nichtwissend, daß es noch eine zweite solche gibt, war jetzt alles klar.

Weil ich aber schon recht früh am nächsten Tag weggeflogen bin, bin ich der Sache nicht näher nachgegangen, wozu auch, von der Unstimmigkeit hatte ich ja noch keine Ahnung. Bei mir im Hinterkopf bleibt da immer der kleine Splitter, im www nachfragen, da ist immer einer, der was weiß.

Was ich dann ja auch getan habe, aber verbunden mit dem sehr wahrscheinlichen Fehler, daß es sich um eine russisch orthodoxe und nicht um eine griechisch orthodoxe handelte.

In Deinem ersten von Dir zitierten Text muß ja nur die Adresse verwechselt worden sein, und schon hat sich das alles.

Daß wir von den gleiche Märtyrern sprechen kann man wohl daraus sehen, daß in dem von Dir zitierten Artikel berichtet wird, die drei Märtyrer seien wegen kriegerischer Begebenheiten zur Rettung nach Moskau gebracht worden, was ja ebenfalls auf orthodoxe Heilige schließen läßt.

Und noch ein Hinweis: In dem Artikel wird von prächtiger Rokkoko-Ausstattung gesprochen. Mag ja sein (ich konnte ja nicht rein), aber in „meiner“ Kirche war bestimmt kein Rokkoko.

Und noch einen Unstimmigkeit habe ich in diesem ersten Artikel gefunden: Er schreibt, die Märtyrer wurden nach Abschluß der kriegerischen Auseinandersetzungen wieder zurückgebracht und lägen jetzt in der orthodoxen „Dreieinigkeitskirche“. Achtung, eine Dreieinigkeitskirche gibt es in Vilnius zwar auch, liegt noch dazu nur grade über die Straße von der orthodoxen Heilig-Geist-Kirche. Auch geschlossen, Renovierung. Da können die nicht drin liegen.

Und jetzt? Noch mal hochfliegen?

Und eine weitere Frage ergibt sich für mich erst jetzt daraus, daß das also offenbar Glaubensbrüder aus der orthodoxen Kirche sind. Wer spricht die eigentlich heilig, wer hat die heiliggesprochen? Auch der Papst? Oder der Groß… von Moskau? Darf der das überhaupt? Oder sagen die Leute hat nur so dazu?

Gruß Antal

Hallo Antal,

Es gibt tatsächlich zwei namensgleiche
"Heilig-Geist-Kirchen“ in Vilnius. Adressen etc. stimmen. Eine
für die Katholiken, eine für die Orthodoxen. Ich war
zweifelsfrei in der orthodoxen, von Adresse, Aussehen usw.
her.
Und dort, in der orthodoxen, habe ich in der Mitte des
Kirchenschiffes einen Glassarg gesehen (eher ein Glasquader),
etwa quadratisch 1,70 x 1,70 x 50 hoch, und darin lagen drei
mumifizierte Körper, eng an eng.

Das hier?
http://www.fotokronika.lt/fotografija/index/id/86330
http://vilniaus.diena.lt/dienrastis/miestas/vilniaus…
Noch mehr Fotos findest Du beim Bilder-googeln nach „Šventosios Dvasios cerkvė“, das ist Heilig-Geist-Kirche auf litauisch. Leider verstehe ich den Text auch nicht, das müsste mal jemand aus dem litauischen übersetzen.

In Deinem ersten von Dir zitierten Text muß ja nur die Adresse
verwechselt worden sein, und schon hat sich das alles.

wäre eine Möglichkeit

Und noch ein Hinweis: In dem Artikel wird von prächtiger
Rokkoko-Ausstattung gesprochen. Mag ja sein (ich konnte ja
nicht rein), aber in „meiner“ Kirche war bestimmt kein
Rokkoko.

Naja, aber die Kirche auf den Fotos sieht schon ziemlich nach Barock oder Rokkoko aus.

Und noch einen Unstimmigkeit habe ich in diesem ersten Artikel
gefunden: Er schreibt, die Märtyrer wurden nach Abschluß der
kriegerischen Auseinandersetzungen wieder zurückgebracht und
lägen jetzt in der orthodoxen „Dreieinigkeitskirche“.

Merkwürdig. Aber es ist ja nicht so ersichtlich, wann der Artikel geschrieben wurde. Vielleicht lagen die drei nur mal zeitweilig in der Dreieinigkeitskirche.

Und jetzt? Noch mal hochfliegen?

Naja, warum nicht :wink:

Wer spricht die eigentlich heilig, wer hat die
heiliggesprochen? Auch der Papst?

Das glaube ich nun gar nicht. Wahrscheinlich der Patriarch von Moskau, der ist ja „Chef“ der russisch-orthodoxen Kirche.

Oder sagen die Leute hat nur
so dazu?

Das passiert sicher auch manchmal. Aber genaues über die Heiligsprechung in der russisch-orthodoxen Kirche weiss ich auch nicht. Frag doch einfach mal hier nach.

Viele Grüße
Marvin

Hallo!

Das müsste mal jemand aus dem Litauischen übersetzen.

Dann mach ich das mal.

http://www.fotokronika.lt/fotografija/index/id/86330

Trijų stačiatikių kankinių Jono, Antano ir Eustatijaus netrūnūs palaikai Vilniaus Šv. Dvasios cerkvėje. Trys Didžiojo Lietuvos kunigaikščio Algirdo dvariškiai - Jonas, Antanas ir Eustatijus, priėmę stačiatikybę ir ėmęsi laikytis Rytų krikščionių papročių, 1347 metais buvo nukankinti dabartinės Švenčiausios Trejybės cerkvės vietoje.

Die sterblichen Überreste der drei orthodoxen* Märtyrer Johannes (Jonas)**, Antonius (Antanas) und Eustachius (Eustatijus) in der Heiliggeistkirche*** in Vilnius. Drei Männer vom Hofe des Litauischen Großfürsten Algirdas - Johannes, Antonius und Eustachius - wurden, nachdem sie den orthodoxen Glauben angenommen und begonnen hatten, nach dem Verständnis der Ostkirchen zu leben, im Jahre 1347 am Ort der heutigen Dreieinigkeitskirche gefoltert.****

_* In Litauen bedeutet „orthodox“ immer „russisch-orthodox“. Sonst sagt man „griechisch“.

** Auf Russisch heißt Johannes Ioann (Иоанн) oder Iwan (Иван); aber dies ist ein Litauer.

*** „Cerkvė“ für „Kirche“ wird nur im orthodoxen Sprachgebrauch verwendet (Lehnwort von russ. tserkov (церков) = Kirche). Katholiken und Evangelen verwenden stattdessen das Wort „bažnyčia“.

**** Wohl sogar zu Tode gefoltert, denn „nukankinti“ wird meist so gebraucht, und aus dem Zusammenhang (Märtyrer) ergibt sich dies auch, es steht nur nicht explizit dort._

Vilniaus Šv. Dvasios cerkvė. Tai ankstyvojo baroko statinys (XVII a. I pusė), jo interjere vyrauja rokoko stilius. XVIII a. po gaisro maldos namai buvo perstatyti ir įgavo dabartinį pavidalą. Ypač vertingi didžiulis marmuro imitacija ir tapyba gausiai išpuoštas J.K.Glaubico sukurtas ikonostasas (1749) ir trijų stačiatikių kankinių Jono, Antano ir Eustatijaus relikvijorius (1852). Prie cerkvės įsikūrę stačiatikių vyrų ir moterų vienuolynai.

Wilnenser Heiliggeistkirche. Das ist ein Bauwerk des Frühbarocks (erste Hälfte des 17. Jh.), in dessen Innenausstattung der Rokokostil vorherrscht. Im 18. Jh. wurde das Gebetshaus nach einem Brand* umgebaut und bekam sein heutiges Äußeres. Besonders wertvoll sind die große mit Marmorimitat und Malerei reichlich verzierte, von J.K.Glaubicas errichtete Ikonostase (1749) und der Reliquienschrein der drei orthodoxen Märtyrer Johannes, Antonius und Eustachius (1852). Neben der Kirche wurde je ein orthodoxes Männer- und Frauenkloster gegründet.

* Oder: „nach dem Brand“. Ich werde jetzt nicht recherchieren, ob es in Vilnius einen „großen Brand“ gab, der den bestimmten Artikel rechtfertigen würde.

http://vilniaus.diena.lt/dienrastis/miestas/vilniaus…

Vilniaus kankiniai išvengė laiko žabangų

Die Märtyrer von Vilnius entgingen den Fängen der Zeit ;

Pačioje Vilniaus širdyje, šalia Aušros vartų esančioje Šv. Dvasios cerkvėje, ilsisi trys Vilniaus kankiniai – Antanas, Jonas ir Eustachijus. Jų kūnai atsisako paklusti laikui jau daugiau kaip 660 metų.

Mitten im Herzen Wilnas, in der neben dem Tor der Morgenröte befindlichen Heiliggeistkirche, ruhen drei Wilnenser Märtyrer: Antonius, Johannes und Eustachius. Ihre Körper verwahren sich schon über 660 Jahre, der Zeit zum Opfer zu fallen.

Dievas padeda neprašomas

Gott hilft ungebeten

Stačiatikių šventųjų kūnai mumifikavosi savaime, neįsikišus žmogui. Palaikų paslaptį mėginę įminti mokslininkai atsakymo nerado. Priešingai nei jie, dvasininkai neabejoja, kad tai – stebuklas.

Die Körper der orthodoxen Heiligen mumifizierten sich von allein, ohne Zutun des Menschen. Wissenschaftler, die das Geheimnis um die Überreste zu ergründen suchten, fanden keine Antwort. Im Gegensatz zu ihnen hegen die Geistlichen keinen Zweifel, dass hier ein Wunder geschieht.

„Jie neirsta – jei nuimtume audeklus, pamatytume raumenis, sausgysles, odą, nagus. Mokslinio jų būklės paaiškinimo ypač intensyviai ieškota tarybiniais laikais – tuomet daugybei šventųjų palaikų atlikti skrodimai. Ir jokio mokslinio paaiškinimo nerasta. Viešpaties stebuklo, kaip ir jo buvimo, moksliniais bandymais neįrodysi ir nepaneigsi“, – dienraščiui teigė Šv. Dvasios cerkvėje tarnaujantis dvasininkas Jevgenijus Rudenko.

„Sie zerfallen nicht – wenn wir den Stoff abnehmen würden, könnten wir Muskeln, Sehnen, Haut, Nägel sehen. Nach einer wissenschaftlichen Erklärung ihres Zustandes wurde besonders intensiv zu Sowjetzeiten gesucht – damals mussten zahlreiche Überreste von Heiligen eine Autopsie über sich ergehen lassen. Und keinerlei wissenschaftliche Erklärung wurde gefunden. Die Wunder des Herrn, wie auch sein Wesen, kann man mit wissenschaftlichen Methoden weder beweisen noch falsifizieren“, teilte der Geistliche der Heiliggeistkirche Jevgenij Rudenko (Евгений Руденко) der Presse mit.

Jis užtikrino, kad Vilniaus kankinių palaikų būklė nėra palaikoma jokiomis dirbtinėmis priemonėmis. „Kai mumifikuojamas kūnas, jį paprastai tepa aliejais ar kitais konservantais. Pavyzdžiui, Leniną įvairiomis medžiagomis tepa jau daugiau kaip 80 metų, bet iš jo jau beveik nieko neliko. Tai didžiulis brangiai kainuojantis darbas. O mes jokių pinigų Dievui nemokame už tai, kad jis saugo šiuos šventus palaikus“, – šyptelėjo pašnekovas.

Er versicherte, dass der Zustand der Überreste der Märtyrer von Vilnius nicht mit künstlichen Mitteln aufrechterhalten wird. „Wenn ein Körper mumifiziert wird, salbt man ihn für gewöhnlich mit Öl oder anderen Konservierungsstoffen. Lenin zum Beispiel wird schon länger als 80 Jahre mit verschiedensten Mitteln gesalbt, aber von ihm ist schon fast nichts mehr übrig. Das ist eine ausgesprochen teure Arbeit. Wir hingegen bezahlen Gott kein Geld dafür, dass er diese heiligen Überreste erhält“, sagte unser Gesprächspartner mit einem Lächeln.

Pasak jo, užfiksuota keletas atvejų, kai Vilniaus kankinių palaikams priskirti stebuklai, – esą tikinčiųjų maldos šventiesiems buvo išklausytos, ir jie ar jų artimieji, sirgę kūno ar dvasios ligomis, pagijo.

Ihm zufolge lassen sich einige Begebenheiten festmachen, bei denen die toten Wilnenser Märtyrer für Wunder verantwortlich zeichnen – die Gebete der Gläubigen zu diesen Heiligen würden erhört, woraufhin sie oder ihre Nächsten, die an körperlichen oder geistigen Krankheiten litten, genesen seien.

Atsisakė paklusti Algirdui

Sie hörten auf, Algirdas untertan zu sein

Trys Vilniaus kankiniai tarnavo Lietuvos didžiajam kunigaikščiui Algirdui. Jie, kaip ir dalis tuomečių Lietuvos didikų, buvo pagonys. Tačiau į Vilnių su Algirdo žmona atkeliavęs šventikas Nestoras pakeitė jų gyvenimus.

Die drei Märtyrer von Vilnius dienten dem litauischen Großfürsten Algirdas. Sie waren, wie überhaupt ein Teil der Großen Litauens, Heiden. Aber der gemeinsam mit Algirdas’ Gattin nach Vilnius gekommene Pope Nestor veränderte ihr Leben.

Broliai Antanas ir Jonas prieš atsiversdami į krikščionybę turėjo kitokius vardus – Kumetis ir Nežilas. „Žinia apie Kristų taip persmelkė jų sielas, kad jie pasiryžo krikštytis, – pasakojo J.Rudenko. – Pagonys, kurie, žinoma, turėjo labai didelę įtaką kunigaikščio Algirdo dvare, pastebėjo, kad jie smarkiai išsiskiria dvaro visuomenėje: per pasninką nevalgė mėsos, užsiaugino ilgus plaukus, kas tuo metu buvo labai neįprasta, neskuto barzdų ir atvirai skelbėsi esantys krikščionimis.“

Die Brüder Antonius und Johannes hatten andere Namen, bevor sie zum Christentum übertraten: Kumetis und Nežilas. „Die Kunde von Christus durchdrang ihre Seelen so, dass sie sich entschieden, sich taufen zu lassen“, erzähle Rudenko. „Die Heiden, welche natürlich einen sehr großen Einfluss am Hofe des Fürsten Algirdas hatten, sahen, dass sie sich stark von der höfischen Gesellschaft abgrenzten: In der Fastenzeit aßen sie kein Fleisch, sie ließen sich lange Haare wachsen, was in jener Zeit sehr ungewöhnlich war, schnitten sich die Bärte nicht und bekannten offen, Christen zu sein.“

J.Rudenko teigimu, kol Kumetis ir Nežilas nebuvo atsivertę į krikščionybę, didikai nekreipė itin didelio dėmesio į prastuomenėje populiarėjantį tikėjimą. Tačiau broliai buvo didikai, o tai jų padėtį gerokai komplikavo.

Nach Auskunft Rudenkas, schenkten die Großen, solange Kumetis und Nežilas sich noch nicht dem Christentum geöffnet hatten, dem Glauben, der im einfachen Volke immer beliebter wurde, keine besonders große Beachtung. Aber die Brüder waren selbst Adlige, und das verkomplizierte die Angelegenheit.

„To pagonys negalėjo pakęsti. Šie pyko, kad Algirdas nuolaidžiauja krikščionims ir jiems nedraudžia išpažinti savo tikėjimo. Dėl to jie prispaudė Algirdą ir šis paliepė broliams viešai atsisakyti savo tikėjimo. Jie griežtai atsisakė. Nors Algirdas religijos atžvilgiu neturėjo nei simpatijų, nei antipatijų, atsisakymas paklusti jį įsiutino“, – tęsė kunigas.

„Das konnten die Heiden nicht tolerieren. Sie waren erzürnt darüber, dass Algirdas die Christen duldete und ihnen nicht verbot, ihren Glauben zu bekennen. Deshalb übten sie Druck auf Algirdas aus, und dieser wies die Brüder an, ihrem Glauben öffentlich zu entsagen. Sie lehnten entschieden ab. Obschon Algirdas in Religionsfragen weder Sympathien noch Antipathien hegte, erzürnte ihn die Weigerung, ihm zu gehorchen“, fuhr der Priester fort.

Mirtis nuo tikėjimo neatgrasė

Der Tod schreckt nicht vom Glauben ab

Abu broliai Algirdo įsakymu buvo įmesti į kalėjimą. Vyresnysis brolis Jonas iškentė maždaug metus ir paprašė kunigaikščio malonės. Algirdas sutiko išlaisvinti Joną, tačiau su sąlyga, kad viešai išsižadės krikščionybės ir grįš į pagonių gretas.

Beide Brüder wurden auf Algirdas’ Befehl ins Gefängnis geworfen. Der ältere Bruder Johannes hielt etwa ein Jahr aus und bat um die Gnade des Fürsten. Algirdas versprach, Johannes die Freiheit zu schenken, jedoch unter der Bedingung, dass er öffentlich dem Christentum entsagt und in zur heidnischen Lebensweise zurückkehrt.

„Tuomet Jonas palūžo – krikščionys jį atstūmė kaip išsižadėjusį savo tikėjimo, savu jo nepripažino ir pagonys. O jo brolis Antanas ir toliau kentė dėl Kristaus. Tada Jonas kreipėsi į šventiką Nestorą, kad šis įtikintų Antaną vėl jį priimti kaip brolį. Antanas atsakė griežtai: jeigu Jonas negrįš pas Kristų, su juo nebendrausiąs“, – pasakojo J.Rudenko.

„Da gab Johannes nach – die Christen stießen ihn zurück als einen Verräter des Glaubens, doch auch die Heiden erkannten ihn nicht als einen von ihnen an. Und sein Bruder Antonius litt weiterhin Christi wegen. Da wandte sich Johannes an den Popen Nestor, er möge Antonius überzeugen, ihn weiterhin als Bruder anzunehmen. Antonius antwortete entschieden: Wenn Johannes nicht zu Christu zurückkehrt, will ich mit ihm nichts mehr zu schaffen haben“, so erzählte Rudenko.

Taigi brolio tikėjimo paveiktas Jonas vėl atsivertė į krikščionybę. „Jis apie savo grįžimą į krikščionių gretas akis į akį prisipažino Algirdui. Šiam toks pareiškimas nieko ypatinga nereiškė – jis buvo politikas, o ne tikėjimo žmogus. Bet kai Jonas viešai, didikams vakarieniaujant, pasiskelbė tikįs Kristų, tai kunigaikštį įsiutino“, – dėstė šventikas.

Der so vom Glauben des Bruders berührte Johannes wandte sich erneut dem Christentum zu. „Dieser gestand Algirdas seine Rückkehr zum Christentum unter vier Augen. Diesem bedeutete dessen Erklärung nicht viel – er war Politiker, kein Mann des Glaubens. Doch als Johannes öffentlich, als die Adligen zu Abend speisten, erklärte, an Christus zu glauben, erzürnte dies den Fürsten“, dozierte der Priester.

Taip broliai ir vėl atsidūrė viename kalėjime. Spaudžiamas pagonių dvariškių, Algirdas jiems paskelbė mirties nuosprendį. 1347 m. balandžio 14 d. Antanas buvo pakartas. Manyta, kad Jono tikėjimas kiek silpnesnis, ir po brolio egzekucijos jį dar bandyta grąžinti į pagonių gretas, tačiau kankinys nepakluso ir po dešimties dienų taip pat buvo pakartas.

So saßen die Brüder wieder im selben Gefängnis. Unter dem Druck der heidnischen Adligen verurteilte sie Algirdas zum Tode. Am 14. April 1347 wurde Antonius hingerichtet. In dem Glauben, dass Johannes’ Glauben etwas schwächer sei, versuchte man ihn auch nach der Hinrichtung des Bruders noch zur Rückkehr zum Heidentum zu bewegen, aber der Märtyrer folgte nicht und wurde nach zehn Tagen ebenfalls hingerichtet.

Dar po pusmečio – 1347 m. gruodžio 13 d. – mirties bausmė įvykdyta ir jų giminaičiui Kruliui, taip pat priėmusiam krikštą, po kurio pasivadino Eustachijaus vardu. Jį prieš mirtį taip pat mėginta atversti į pagonybę – itin žiauriai kankintas: muštas lazdomis, rauti plaukai, kankintas vandeniu. Eustachijaus kūnas dar dabar mena kankinimus – matyti, kad jo kojos buvo sutrupintos. Trečiajam Vilniaus kankiniui tebuvo aštuoniolika.

Noch ein halbes Jahr später, am 13. Dezember 1347, wurde auch über ihren Verwandten Krulis, der sich ebenfalls hatte taufen lassen und der sich danach Eustachius nannte, die Todesstrafe verhängt. Auch ihn versuchte man vor seinem Tod zum Heidentum zurückzubringen – er wurde besonders grausam gefoltert: mit Stöcken geschlagen, die Haare ausgerissen, mit Wasser gefoltert. Eustachius’ Körper zeigt heute noch spuren der Folter – man kann sehen, dass seine Beine gebrochen wurden. Der dritte der Wilnenser Märtyrer war erst achtzehn Jahre alt.

(Ich habe leider keine Zeit mehr, den Rest auch noch zu übersetzen. Die Überschriften lauten „Von Legenden überwuchert“ und „Das eine verschwand, das andere tauchte auf“. Vielleicht find ich ja in den nächsten Tagen noch mal Zeit, ist ja nicht mehr so viel.)

Liebe Grüße
Immo

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Hallo Immo,

Das müsste mal jemand aus dem Litauischen übersetzen.

Dann mach ich das mal.

Du bist ein Schatz, leider kann ich dir im Moment nur einen Stern dafür geben, aber verdient hast Du mindestens zehn.
Das war ja ein riesenlanger Text und bestimmt viel Arbeit.

Also nochmals vielen, vielen Dank umnd viele Grüße
Marvin

Zweiter Teil der Übersetzung

http://vilniaus.diena.lt/dienrastis/miestas/vilniaus…

Apaugo legendomis

Von Legenden überwuchert

Kaip skelbia padavimas, po tikėjimo brolių egzekucijos dar dešimt dienų jų nužudymo vietoje į dangų stiebėsi ugninis stulpas.

Wie die Überlieferung mitteilt, stieg nach der Hinrichtung der Glaubensbrüder noch zehn Tage lang an ihrer Hinrichtungsstätte eine Feuersäule auf.

Visi trys tikėjimo broliai, anot padavimo, buvo pakarti ten pat – ant ąžuolo, kuris Vilniuje buvo tradicinė egzekucijų vieta, šakų. Kitas padavimas skelbia, kad Eustachijus buvo paskutinis myriop nuteistas žmogus, pakartas ant to ąžuolo.

Alle drei Glaubensbrüder, so die Sage, wurden am selben Ort aufgehängt – an den Ästen der Eiche, die in Vilnius die traditionelle Hinrichtungsstätte war. Eine andere Legende erzählt, dass Eustachius der letzte zum Tode Verurteilte war, der an dieser Eiche aufgehängt wurde.

Dabar, anot J.Rudenko, ąžuolo vietoje stovi Švč. Trejybės bažnyčia, beje, anksčiau buvusi pravoslaviška. Esą bažnyčios altorius pastatytas ant kelmo to paties ąžuolo, ant kurio šakų pakarti trys Vilniaus kankiniai.

Heute steht Rudenko zufolge am Ort der Eiche die Dreieinigkeitskirche, die übrigens früher orthodox war. Der Altar der Kirche ist auf dem Baumstumpf derselben Eiche errichtet, an deren Ästen die drei Wilnenser Märtyrer aufgehängt wurden.

Beje, Antanas, Jonas ir Eustachijus stačiatikių bažnyčios buvo pripažinti šventaisiais per labai trumpą laiką – nuo jų nužudymo dienos iki beatifikacijos praėjo vos 17 metų. Toks terminas tiek viduramžiais, tiek dabar yra labai trumpas.

Im übrigen wurden Antonius, Johannes und Eustachius von der orthodoxen Kirche schon nach sehr kurzer Zeit heilig gesprochen – vom Tage ihrer Ermordung bis zur Seligsprechung vergingen kaum 17 Jahre. Diese Zeitspanne war im Mittelalter wie auch heute sehr kurz.

Tai dingdavo, tai atsirasdavo

Das eine verschwand, das andere tauchte auf

Sudarius Liublino uniją Švč. Trejybės bažnyčia buvo atimta iš stačiatikių. 1597 m. dabartinės Šv. Dvasios cerkvės vietoje pastatyta medinė pravoslavų šventykla, joje buvo saugomi ir Vilniaus kankinių palaikai. Dabar čia stovinti cerkvė iškilo tik XIX a. viduryje.

Nachdem die Lubliner Union entstanden war, wurde die Dreieinigkeitskirche den Orthodoxen weggenommen. 1597 wurde am Orte der heutigen Heiliggeistkirche ein hölzerner orthodoxer Tempel errichtet, darin wurden auch die Reliquien der Wilnenser Märtyrer aufbewahrt. Die heute dort befindliche Kirche entstand erst Mitte des 19. Jh.

XVII a. buvo baiminamasi dėl palaikų saugumo, ir dvasininkai juos užmūrijo žemutinėje šventykloje. Paženklindami vietą, kur paslėpti palaikai, vietos šventikai pakabino Jono, Antano ir Eustachijaus ikoną.

Im 17. Jh. war man besorgt ob des Erhaltes der Reliquien, und die Geistlichen mauerten sie im Boden des Tempels ein. Um den Ort zu bezeichnen, an dem die Überreste versteckt waren, haben die dortigen Priester eine Ikone von Johannes, Antonius und Eustachius aufgehängt.

Tačiau žinia apie jų buvimo vietą nuskendo užmarštin, ir tik XIX a. pradžioje kankinių palaikai buvo atrasti ir iškelti.

Dennoch versank das Wissen über ihren Aufenthaltsort im Vergessen, und erst Anfang des 19. Jh. wurden die Reliquien der Märtyrer gefunden und ausgegraben.

1914 m., prasidėjus Pirmajam pasauliniam karui, palaikai saugumo sumetimais buvo išvežti į Maskvą. Į Vilnių jie grąžinti 1946 m., patriarcho Aleksijaus I nurodymu. Ir iki šiol liepos 26-oji, palaikų grąžinimo į Vilnių diena, yra viena svarbiausių vietos tikinčiųjų šventė.

1914, nachdem der Erste Weltkrieg begonnen hatte, wurden die Reliquien aus Sicherheitsüberlegungen nach Moskau überführt. An Vilnius wurden sie 1946 auf Hinweis des Patriarchen Aleksei I (Алексей I) zurückgegeben. Noch bis heute ist der 26. Juli, der Tag der Rückgabe der Reliquien an Vilnius, eines der bedeutendsten Feste der örtlichen Gläubigen.

Hier endet der Text.

Liebe Grüße
Immo

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