Gibt es hierfür einen Fachbegriff? (ähnlich emotionale Abhängigkeit)

Gesundheit Sucht & Prävention
#1

Hallo Wissende. Ich habe eine Frage zu einem „Krankheitsbild“ emotionaler Art. Ich stelle das hier mal sehr verkürzt dar, die Situation ist deutlich komplexer. Mir geht es eigentlich nur um den Namen, denn bei der „emotionalen Abhängigkeit“ bin ich mir nicht sicher ob es passt.

Folgendes: Eine Sie, verheiratet, hat lange Jahre unglücklich dahingelebt, war immer nur für die Familie da und hat jetzt in einem Onlinespiel so eine Art „Befreiung“ gefunden. In diesem Spiel hat sie auch neue Freunde kennengelernt (ausschließlich Männer, da das Spiel nur von wenigen Frauen gespielt wird). Sie genießt die Aufmerksamkeit und Beachtung und ignoriert dabei die völlig niveaulosen Kommentare weit unter die Gürtellinie - das wird mit einem „die sind ja eigentlich ganz lieb“ beiseite gewischt. Mit einem hat sie vor ein paar Monaten angefangen außerhalb des Spiels zu kommunizieren. Inzwischen geht es so weit dass sie das mehrmals am Tag macht und nervös wird, wenn „er“ sich mal länger nicht meldet. Wenn man ihn nur erwähnt, wird er sofort verteidigt.

Kann mir jemand sagen ob es hierfür einen Fachbegriff gibt? Oder ist das einfach nur emotionale Abhängigkeit?

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#2
#3

Mir geht es garnicht so sehr um das Spiel selbst (sie merkt selbst, dass es zu viel ist). Es geht eher um die Vereinnahmung des Freundes.
Oder steht das in direktem Zusammenhang?

#4

Durchaus, eine Abhängigkeit kann in die andere übergehen

#5

Hallo!

Verliebtheit?

Nicht alles, was einen am Verhalten der anderen Menschen komisch oder problematisch vorkommt, ist krankheitswertig.

Schöne Grüße!

#6

Das Problem ist allerdings, daß sie ihn offenbar noch nie getroffen hat. Vielleicht eher ein Fall wie hier:

#7

Verliebtheit?

Nicht alles, was einen am Verhalten der anderen Menschen komisch oder problematisch vorkommt, ist krankheitswertig.

Ich markier das mal als beste Antwort - möglicherweise ist es tatsächlich nur das.
Ich meine aber vor längerem einen Artikel dazu gelesen zu haben wo genau die von mir genannten Punkte aufgelistet waren.

#8

Ein „Fachbegriff“ für die wahr genommenen Verhaltensweisen einer Person, die vom Fragesteller als „krank“ bereits einsortiert wurde, ist nicht auffindbar, vermutlich auch nicht vorhanden. Interessanter finde ich die Frage, wie es dazu kommt, einer Person, deren Verhalten man nicht versteht, gleich eine Erkrankung psychischer Art zu unterstellen.
Nix für ungut bitte. Aber vielleicht holt sie einfach nur leicht übertrieben nach, was ihr jahrelang gefehlt hat.Das wäre dann nicht Krankheit, sondern eher das Gegenteil davon: Geundungsprozess beim Heilen alter Wunden.
LG
Amokoma1

#9

Hallo,
wie wäre es mit dem Begriff Hörigkeit?
Sich jemandem Anderes völlig zu unterwerfen und dabei seine eigene Persönlichkeit aufzugeben kommt öfter vor als man denkt. Als pathologisch würde ich das nicht bezeichnen sondern als Manipulation des Gegenüber. Dabei ist es M. E. egal ob es während eines PC-Spiels, bei dem man sich ja auch kennenlernen kann oder real passiert. Den Menschen denen dieses widerfährt, kann ich nur raten sich an die Polizei zu wenden und das zur Anzeige zu bringen.

#10

Hallo,

falls Deine Vermutung (Hörigkeit) denn auf die im UP geschilderte Frau zuträfe: Sie verspürt aber ja offenbar keinen Leidensdruck:

Was sollte sie dazu bewegen, etwas gegen diesen Mann zu unternehmen?

Denen was widerfährt? Dass sie sich in einem Zustand der Hörigkeit befinden?

kann ich nur raten sich an die Polizei zu wenden und das zur Anzeige zu bringen.

Aufgrund welchen Tatbestands (solange keine Gewalt im Spiel ist)?

Gruß
Kreszenz