Gibt es in Deutschland einen Verwandten wie Koum?

Ich bin Ausländer (russisch) und spreche sehr schlecht deutsch. Entschuldigen Sie, bitte.
Ein Erwachsener, der Zeuge meiner Taufe ist, ist für mich ein Pate oder eine Patin. Wer ist dieser Person für meine Eltern? Auch Pate (Patin), oder gibt es ein separates Wort, um diese Verwandtschaft zu bezeichnen?

Der Zeuge der Taufe ist Pate des/der getauften, wenn der Zeuge ein Mann ist.
Die Zeugin der Taufe ist Patin des/der getauften, wenn die Zeugin eine Frau ist.
Für das Verhältnis Tauf-Zeuge / Tauf-Zeugin zu den Eltern gibt es (meines Wissens) kein separates Wort. Zeugen müssen auch nicht verwandt sein.
Gruß Michael

Normalerweise wird der beste Freund oder die beste Freundin der Eltern Zeuge der Taufe. Er war zuerst kein Verwandter, aber nach der Taufe des Kindes wird er eine sehr enge Person (eigentlich ein Verwandter).
Ich habe Sie verstanden. Es gibt kein so besonderes Wort. Daher kann das russische Wort „кум (Koum)“ nicht ins Deutsche übersetzt werden. Vielen Dank.

Hallo

in Deutschland muss das nicht der beste Freund/die beste Freundin sein - es können auch echte Verwandte sein. In meiner Familie ist das von wenige Ausnahmen abgesehen sogar üblich

Meine Patentante war die beste Freundin meiner Mutter - ich habe sie nie kennengelernt. Mein Patenonkel war der Bruder meines Vaters - also ein „echter“ Onkel.

Bei meinen Geschwistern waren alle Paten „echte“ Verwandte und eben zusätzlich auch Pate (Patenonkel)/Patin (Patentante)

Gruß h.

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In Russland verbietet die Orthodoxe Kirche nicht, dass Verwandte Paten werden. Dies ist jedoch sehr selten der Fall. Meistens sind es die besten Freunde der Eltern, die Paten werden. Die Paten werden wie neue Verwandte. Für diese Verwandtschaft gibt es sogar ein eigenes Wort („кум“ wenn Mann ist, oder „кума“ wenn Frau ist).

jo… direktes Wort gibt es nicht…
Verwandschaftsgrade (Blutsverwandschaft oder eingeheiratet) hört so bei der 3 Stelle auf… wir beschränken uns dann auf „das ist der Schwager von meinem Onkel“ oder halt „der Pate meiner Tochter“ und wenn es dann doch in einer Linie ist: Urgroßmutter, Ururgroßvater… (ururur-)Großtante

Dass es das im Deutschen nicht gibt, wurde dir gesagt. Aber im Rumänischen!

Cumătră (weiblich) bzw. cumătru (männlich)

Bei den Rumänisch-Orthodoxen ist oder zumindest war es durchaus üblich, dass Onkel/Tante auch Paten werden/wurden!

Ja, das habe ich schon verstanden. z. B. auch,im Russischen gibt es sogar zwei separate Wörter für „Schwiegermutter
Mann sagt „Mutter meiner Ehefrau“ = тёща.
Frau sagt „Mutter meines Ehemannes“ = свекровь

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Klingt sogar ähnlich. Deutsch ist in dieser Hinsicht einfacher (weniger Wörter). Aber manchmal ist es nicht klar, wie man eine Übersetzung macht.

Hallo BM,

ja, es gibt ein „beinahe“ separates Wort, aber dieses ist dabei, zu verschwinden und wird nur noch von ganz wenigen Leuten verstanden. Das ist „Gevatter“, wörtlich „Mit-Vater“, wie im lateinischen compater. Dieses Wort bedeutet zwar ebenfalls Pate, aber es bezieht sich mehr auf das Verhältnis des Paten zu den Eltern des getauften Kindes und weniger auf das zum Kind selber wie beim Paten.

Bekannt ist es nur noch in der Rede vom „Gevatter Tod“, deswegen würde ich es in einer Übersetzung nicht benutzen, weil es leicht falsch verstanden werden kann.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

ist aber in diesem Fall Latein, wie der größte Teil des Rumänischen. Ein Altphilologe hat mir mal erzählt, dass die letzte der Sprachreformen in der römischen Kaiserzeit, mit denen man immer wieder versuchte, zur (verklärten) Reinheit und Klarheit des antiken Lateins zurückzukommen, nur noch von den Bewohnern des heutigen Rumänien und von den heutigen Rätoromanen mitgemacht wurde.

Schöne Grüße

MM

In der Tat. Ich habe ein Wörterbuch aus der Sowjetzeit. Und es sagt „Gevatter = кум“. Mit Online-Übersetzern, die sagen, dass die Worte
Taufpate, Pate, Patenonkel, Gevattersmann, Gevatter, Godfather = крёстный отец.
Es gibt viele Wörter für eine Bedeutung, und es ist schwierig, ein Wort für den Ausdruck „кум“ zu finden. Unordnung ist. :blush:

und für diese Art von Unordnung gibt es eine sehr hübsche Wendung im Deutschen - man sagt dafür „es menschelt“ (abgeleitet von „Mensch“ und „menschlich“), begegnet also der eigenen Art in ihrer Unvollkommenheit mit Nachsicht und einem Augenzwinkern.

Schöne Grüße

MM

Danke. Ich werde es wissen.

Hallo Christa,

bei Grimms ist zu finden, dass die

in Gestalt der Mitmuder im 15. Jahrhundert auch im Deutschen gebräuchlich war.

Schöne Grüße

MM

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