Gibt es leute mit aussergewöhnlichen Tieren?

gibt es wirklich leute, die sich so sensible tierchen wie vogelspinnen, taranteln, winzige äffchen, gottesanbeterinnen udgl. zu hause halten?
Oder Warane oder geckos, oder andere Ecksen, die dann in der Bude rumlaufen?

Kann man soetwas überhaupt finanzieren, pflegen und (ungefährlich für einen selbst) halten?

ich frage deswegen, weil ich eine Spinne zb. im Zooladen gesehen habe, ziemlich traurig sah des dort aus.

danke

Hallo Dirk,
Leider sind solche Tierhalter gar nicht so selten wie es die gehaltenen Tiere oft sind!
Alleine in Deutschland gibt es unzählige Vereine, Interessensgemeinschaften, Treffs usw. wo sich solche Leute zu hunderten tumeln. Mehrere male im Jahr finden sogn. Börsen statt, wo sich die Freunde von solchen Exotischen Tieren treffen und wo sich alles kaufen und verkaufen lässt was so kreucht und fleucht. Selbst Artenschutzabkommen, Tierschutzgesetztgebungen usw. können hier kaum Einhalt gebieten. Denn für viele gilt hier… um so exotischer und um so seltener = um so gefragter!
Hier steht oft falsch verstandene Tierliebe, oder Pseudoartenschutz im Vordergrund. Oder auch gar nicht so selten das eigene Ego, das die Brust anschwellen läst, wenn die Person gegenüber mit leichter Gänsehaut reagiert, wenn von einem Haustier mit 8 Beinen oder Giftzähnen erzählt wird.
Auch Ausreden wie „wir nur tun was zum Erhalt dieser Art… wir züchten sie“ können hier nicht gelten und dienen nur zur beruhigung der Gewissen solcher Tierhalter, denn für den finanziellen Aufwand der betrieben wird um sich diese Tiere anzuschaffen und mit fraglichem Zuchterfolg zu halten, liese sich im Ursprungsland des Tieres sehr viel mehr für den Erhalt dieser Art machen.
Ich spreche hier nicht von solch „einfachen“ Tieren wie z.B. Stabheuschrecken oder Grillen, deren Haltung auch bei neugierigen Kindern vertretbar und empfehlenswert wäre, da hier
keine Arten gefährdet sind und auch die Haltung vertreten werden kann. sondern von „echten“ Exoten wie Vogelspinnen, div. Riesen- oder Giftschlangen, Warane, Äffchen, Chamäleons oder seltene Vögel. Die Haltung dieser Arten ist selbstverständlich möglich und „Liebhaber“ solcher Exoten scheuen meistens auch (zumindest zu beginn) keinen finanziellen Aufwand, aber die Artgerechte Haltung sollte grossen Zoos vorbehalten sein, die diesen Tieren auch die entsprechnde Umgebung und Pflege angedeihen lassen können und wo diese Tiere auch einen didaktischen und züchterischen zweck erfüllen können.
Diese Zeilen schreib eine, die seit rund 20 Jahren von der Haltung solchet Tiere in Privathand abstand nimmt. Aber zuvor während viele Jahre unzählige solche Tiere gehaltet und gezüchtet hatte, u.a. mit mehreren Welterstzuchten in Gefangenschaft und auch für versch. zoologische Gärten gearbeitet hat.
Gruss Gabi

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Hallo Dirk!

gibt es wirklich leute,

Klar, die gibt es, und gar nicht wenige davon!

Kann man soetwas überhaupt finanzieren, pflegen und
(ungefährlich für einen selbst) halten?

Kommt immer aufs Tier an, die Spinnen sind z.B. grossteils gar nicht so gefährlich, wie man meint. Habe mich da selbst mal informiert, weil mich einfach interessiert hat, wie so ungewöhnliche Tiere gehalten werden.
Einen Waran halte ich dagegen für nicht grade wohnungstauglich, genauso wie die meisten exotischen Nager. Giftschlangen finde ich auch nicht so unbedingt passend, wo Leute wohnen.
Aber es kommt für mich immer darauf an, wie derjenige sein Tier hält. Also, welchen Platz er zur Verfügung stellen kann, welche finanziellen Mittel er hat, und vor allem, sein Fachwissen und den Grund, warum er so ein Tier hält. Ich sehe keinen Grund, warum ein Liebhaber oder jemand, der beruflich damit zu tun hat und dementsprechend eben Wissen hat, für sich selbst und nicht zum Angeben z.B. Riesenschlangen hält.
Für mich sind die Grenzen da, wo ein Tier aus freier Wildbahn gefangen werden müsste (hab selbst aus schlechter Haltung einen Wildfang und mir tut das Kerlchen dermassen leid *seufz*, das gehört nicht in ein Becken, sondern auf seine Heimatinsel), wo die finanziellen mittel nicht ausreichen, um das Tier bei krankheit versorgen zu können, und wo Menschen gefährdet werden (z.B. ne Giftschlange in nem Wohnblock oder so).

ich frage deswegen, weil ich eine Spinne zb. im Zooladen
gesehen habe, ziemlich traurig sah des dort aus.

Im Zooladne sind die Zustände oft mehr als traurig, aber da muss man gar nicht bis zu den Exoten gehen, da reicht es, sich die „üblichen“ Nager oder Vögel anzusehen.

Wie gesagt, solange jemand die Vorrausetzungen erfüllt und vor allem verantwortungsbewusst mit den Lebewesen umgeht, ist es ok für mich, auch wenn es um recht exotische Hausgenossen geht.

Liebe Grüsse
Bine *die selbst gerne exoten hält, sich aber zurückhalten kann*

Hallo Dirk,

Du kannst Dich auch mal durch die empfehlenswerten Seiten klicken, da bekommst Du bestimmt einiges an Info.

Gruss BelRia

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Klar,hab’ne Frau u.'ne schwarze Katze o.T.
Gruß Uwi

was ist " Welterstzuchten"?
und kann es sein, das ein Affe 5stellige Beträge kostet im Erwerb und so ein Arztbesuch dann ebenso dimensioniert sein wird, wie der Erwerb des Tieres?

Welterstzuchten sind registrierte Nachzuchten, von in der Freiheit gefangen Tiere, die sich kaum in Gefangenschaft züchten lassen. Dem ersten, dem es dann gelingt, diese armen Tiere doch noch zur Fortpflanzung unter Gefangenschaftsbedingungen zu bringen, gebührt dieser fragwürdige Titel.
Ja… es gibt genügend Leute und die sind nicht so selten wie man glaubt, die auch 5-stellige Beträge für Exoten ausgeben… genauso wie es Leute gibt, die 6-stellige Beträge für „exotosche“ Autos ausgeben.
Gruss Gabi

was ist " Welterstzuchten"?

und kann es sein, das ein Affe 5stellige Beträge kostet im
Erwerb und so ein Arztbesuch dann ebenso dimensioniert sein
wird, wie der Erwerb des Tieres?

Meinst du mich?
Hi Dirk!

Ich habe 2 Vogelspinnen, finde diese eigentlich nicht sehr außergewöhnlich und pflegeleichter als mein Aquarium.
Wenn du irgendwas wissen willst kann ich dir gerne ein paar Links geben oder vielleicht selber helfen.

ciao Armin