Gibt es Nebenwirkungen intensiver Chemotherapie (mittelfristige und langfristige), die sich auf das Gedächtnis Auswirken?

Hallo, gibt es Erkenntnisse, dass teilweiser Verlust des Kurzzeitgedächtnisses mit intensiver Chemo-Therapie nach einer Frist von 5 - 10 Jahren zusammenhängt?

Aktuelles Alter der Person 70, bei der Behandlung 62. Die Chemo 2007 war so intensiv, dass hinterher die beiden behandelnden Ärzte (Chemotherapist + Radiologe) sowie die vor und während der Behandlung ohne Wissen der Patientin hinzugezogenen Spezialisten einer namhaften US-Universität, zugaben nicht damit gerechnet zu haben, dass die Patientin die Behandlung überleben würde.

Obwohl sie Optimismus zeigten, gaben die Ärzte ein Jahr nach der Behandlung zu, dass Sie zu Beginn der Behandlung die Überlebens-Chancen im Bereich von 1% bewerteten.

Ob es direkte Auswirkungen auf das Gedächtnis gibt, könnte nur eine spezielle Studie zu genau der angewendeten Behandlungsform aufzeigen.
Da aber praktisch jeder Patient ein Einzelfall ist, wird es schwierig.

Für den Krebspatienten ist es ja entgegen aller Prognosen gut ausgegangen.
Und nur das zählt doch für den Patienten erstmal.

Womöglich wäre eine rein mentale Änderung der Lebenseinstellung zur Tumorbekämpfung oder eine Placebo-Therapie genauso erfolgreich gewesen. Man weiss es nicht.

Es zeigt allerdings auch, wie sehr man scheinbar oder tatsächlich hoffnungslose Fälle in eine Behandlung zerrt um daran zu verdienen.
Dass dabei bekannte und unbekannte Nebenwirkungen aller Art auftreten, wird bewusst in Kauf genommen.

Es war ein vom ersten konsultierten Arzt fehldiagnostizierter Tumor, der nach einem Jahr sich zum Status 3-4 entwickelte, allerdings ohne Bildung von Metastasen.
Versteh ich Sie (muss hier um mich zu beherrschen in der distanzierten „Sie“-Form schreiben!) richtig? Hätten die Ärzte die Patientin mit einem Enddarm-Tumor eher qualvoll sterben lassen sollen, als eine Behandlung zu versuchen (aus Geldgier hineinzerren)?
Ich hoffe dies falsch verstanden zu haben!

Ja, ganz offensichtlich.

Warum wird denn eine Behandlung durchgeführt, wenn selbst die Spezialisten einen Behandlungserfolg so gut wie ausgeschlossen hatten?
Wie wäre wohl dein Statement gewesen, wenn die Behandlung tatsächlich erfolglos gewesen wäre?

Und jetzt suchst du einen Schuldigen für auftretende Gedächtnisprobleme?

Ich habe in der Familie genau Solches erlebt: Eine Kombinationstherapie aus Chemo und Bestrahlung mit ERHEBLICHER Schmerz- Belastung der Patientin. Ca. 3 Jahre danach(!) Metastasenbildung und Einleitung einer erneuten Therapie, die durch die Patientin alsbald selber abgebrochen wurde, weil die Behandlung nur eine zusätzliche(!) Einschränkung der Lebensqualität und dauerhaften Krankenhausaufenthalt ohne Aussicht auf Therapieerfolg bedeutet hätte. WARUM wohl wird dann überhaupt so eine Therapie seitens der behandelnden Mediziner forciert?

Dank famliärer Unterstützung und sensibler Schmerztherapie konnte die Patientin ihren Lebensabend in vertrauter Umgebung verbringen.

Well, lassen wir es dabei! Obwohl ich mich als Realist betrachte, ist es, da persönlich in das Schicksal des mir seit 55 Jahren am nächsten stehenden Menschen involviert, zu schwierig hier neutralen Abstand zu wahren.
Aber immerhin Danke für den Link!

Chemobrain:
wikipedia:

Chemobrain bezeichnet eine von 
Krebspatienten nach einer Chemotherapie empfundene kognitive 
Beeinträchtigung. Ein prägnanter deutscher Begriff für das 
Krankheitsbild existiert noch nicht, der medizinische Fachbegriff Post-chemotherapy cognitive impairment (PCCI) wird in der deutschen Literatur selten gebraucht.

Chemotherapie ist immer eine Vergiftung des Körpers mit dem Ziel schnellwachsende Zellen zu töten (Ziel Krebszellen), und da ist eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten „normal“. Chemo fühlt sich grausam an, ist kein Spass, manchmal braucht man es zum Überleben (ich weiß wovon ich spreche, 13 years after), und jede Vorschädigung des Hirns, auch MiniSchlägle kommen als Echo möglicherweise auch hier zurück.
Man darf sich durchaus immer fragen, was Sinn macht, Überleben um jeden Preis? Oder geeignete sontige (Schmerz-)Therapie? Ich freue mich, wenn ich das nicht noch einmal entscheiden muss.
Aber auch 55 Jahre der wichtigste Mensch… es muss nicht immer einen Schuldigen geben dafür, dass es nicht Lotto-gut gelaufen ist, da spielt der Mensch zuviel mit.
Irgendwann gehen wir alle mal, das gehört zum Leben.
Grüße, ynot