Hallo,
ich hab mich schon länger mit der Frage beschäftigt, ob es Objektivität unter lebenden Individuen (Menschen) geben kann. Ist nicht alles menschliche Denken und Handeln immer Subjektiv geprägt? Müsste Wesen nicht die Gesamtheit aller Dinge erfasst haben, um objektiv denken zu können? Oder aus welcher Sicht müsste man Dinge betrachten, um sie Objektiv beurteilen zu können?
Wenn du willst …
Hallo,
dito,
ich hab mich schon länger mit der Frage beschäftigt, ob es
Objektivität unter lebenden Individuen (Menschen) geben kann.
Ist nicht alles menschliche Denken und Handeln immer Subjektiv
geprägt? Müsste Wesen nicht die Gesamtheit aller Dinge erfasst
haben, um objektiv denken zu können? Oder aus welcher Sicht
müsste man Dinge betrachten, um sie Objektiv beurteilen zu
können?
Das ist eine Frage der Definition.
Aus deinem Betrachtungswinkel gäbe es auch keine Subjektivität, da es dir auch nicht gelänge das „ich“ vollständig zu fassen.
Schlussendlich gäbe es nichts und nicht einmal das.
Die Frage nach der Objektivität macht also so nicht wirklich Sinn.
Allerdings gibt es diesen Begriff ja nur weil er einen Sinn hat.
Objektiv im Sprachgebrauch ist dann so etwas wie „mehrheitsfähige Bewertung eines Sachverhaltes“ und Punkt.
hf
Stefan
Differenzierung des Objektbereichs
Hi Mitmensch.
Allerdings gibt es diesen Begriff ja nur weil er einen Sinn
hat.
Hmm… gilt das für jeden Begriff? Wohl kaum. In diesem Fall aber schon, da hast du recht.
Objektiv im Sprachgebrauch ist dann so etwas wie „mehrheitsfähige Bewertung eines Sachverhaltes“ und Punkt.
Deine Definition geht aber eindeutig über den intuitiven Sprachgebrauch (im Alltag) hinaus, sie ist reflektierter als dieser. Ich denke, man sollte verschiedene Ebenen differenzieren, auf die das Objektivitätskriterium angewendet wird. In der Mathematik ist das sicher einfach, auch in der Naturwissenschaft, wenn auch dort schon etwas problematischer. In der Geisteswissenschaft (und in Alltagssituationen, wo interpretiert werden muss) ist Objektivität allerdings nur ein relativer Begriff, der sich auf eine Vielzahl von Prämissen (philosophischer Art) stützen muss. Die Wissenschaft, die sich mit dieser Art der Objektivität herumschlägt, heißt „Hermeneutik“.
Prinzipiell würde ich Objektivität mit „intersubjektiv akzeptierte Gültigkeit“ gleichsetzen, worauf auch dein Definitionsansatz hinausläuft.
Gruß
Horst
Hallo.
Von „wirklicher“ bzw. „absoluter“ Objektivität zu sprechen, wäre aus verschiedenen (erkenntnistheoretischen, wissenschaftstheoretischen und auch metaphysischen/ontologischen) Gründen schwierig.
Demgegenüber kann man – das ist unten schon angeklungen – Objektivität mit dem Aspekt der Intersubjektivität kombinieren. Objektivität soll die Unabhängigkeit von Einstellungen und Wertungen des Erkenntnissubjekts garantieren und eine Übereinstimmung mit der Realität darstellen. Subjektunabhängigkeit an sich ist jedoch auch schon wieder problematisch, da stets Subjekte die relevanten Aussagen und Hypothesen formulieren. Folglich haben wir keinen unmittelbaren Zugang zu einer objektiven Wahrheit, sondern können uns dieser lediglich indirekt über gewisse plausible und plausibilisierbare Kriterien nähern.
So kann als ein elementares wissenschaftliches Kriterium für Objektivität die intersubjektive Zustimmungsfähigkeit von Aussagen angesehen werden: es geht um die intersubjektive Objektivierbarkeit. Das bedeutet, dass (im rationalen Dialog) sich jede kognitiv hinreichend kompetente Person von der Wahrheit der Aussage nach einer hinreichenden Kenntnisnahme der Datenlage prinzipiell überzeugen lassen muss – wenn dass erreicht wird, haben wir Obejktivität.
Für reine Objektivität bräuchtest Du so etwas wie einen archimedischen Punkt (einen besonderen point de vue), von welchem aus (um mit Leibniz zu sprechen) Du ausschließlich Vernunftwahrheiten und keine Kontingenzwahrheiten vor Dir hast. Das wird schwierig…
Grüße
Nein
Moin,
ich hab mich schon länger mit der Frage beschäftigt,
Das ist vertane Zeit
ob es Objektivität unter lebenden Individuen (Menschen) geben kann.
der Nebensatz ist ziemlich unverständlich
Ist nicht alles menschliche Denken und Handeln immer Subjektiv
geprägt?
Ja, doch.
Müsste Wesen nicht die Gesamtheit aller Dinge erfasst
haben, um objektiv denken zu können?
Das ist völlig unverständlich
Oder aus welcher Sicht müsste man Dinge
betrachten, um sie Objektiv beurteilen zu können?
Wirr ist Deiner Worte Wesen.
Grübellaunige Grüße
Pit
Wenn es Subjektivität gibt, muss es logischerweise
auch Objektivität geben.
Zumindest gibt es wohl RELATIVE Unterschiede zwischen Subjektivität und Objektivität.
Selbst ein Mensch, der philosophisch jegliche Objektivität bestreitet (und wir wissen ja, dass sich hier im Brett viele finden *g*), wird zugestehen müssen, dass es graduelle Unterschiede gibt, weswegen es ja eben sinnvoll ist, beide Begriffe voneinander abzugrenzen.
Zum Beispiel sollte in der Jurisprudfenz ein Richter um relative Objektivität bemüht sein, mindestens nicht so subjektiv an den Fall herangehen wie der Angeklagte oder der Kläger.
Gruß,
Branden
Hallo,
ich hab mich schon länger mit der Frage beschäftigt, ob es
Objektivität unter lebenden Individuen (Menschen) geben kann.
wenn, unter welchen Individuen sonst ?
Objektivität ist keine Naturkonstante sondern ein Begriff
menschlicher Definition also nur innerhalb einer solchen feststellbar.
Wenn sie also definiert, ist sie auch gegeben oder doch irgendwie
verifizierbar oder relativierbar.
Ähnlich ist die Frage: Gibt es absolut wahre Aussagen ?
Und diese gibt es auch.
Gruß VIKTOR