Was meinst du mit Kriegsbetroffenen? Zivilisten? Soldaten? Kriegsgefangenschaft? Folter? Vergewaltigung? Flucht? Genozid? Zusammengefasste Zahlen? Das sind durchaus recht unterschiedliche Belastungen, die sich auch in den Folgen widerspiegeln.
Auch der Begriff „traumatisiert“ ist sehr ungenau. Ist damit eine PTBS gemeint oder auch andere psychischen Folgeschäden?
Bei Kriegs-, Vertreibungs- und Folteropfern geht die Leitlinie zur PTBS zum Beispiel von 50 % aus. Wobei hier noch hinzu kommen solche Betroffenen, die unter einer subsyndromalen Ausprägung leiden, also nicht das Vollbild einer PTBS erfüllen.
Knaevelsrud geht bei Flucht von 30 % aus.
Kessler et. al gehen für die USA von knapp 40 % bei Krieg aus.
Das mal so einige Beispiele. Es hängt also nicht nur davon ab, wo die Menschen leben (wozu auch die soziale Sicherheit, Kultur, Versorgung etc. gehören), sondern auch mit welchen Erfahrungen sie genau konfrontiert wurden.
Menschen sind durchaus in der Lage, auch sehr schlechte Erfahrungen zu verarbeiten, ohne eine psychische Folgeerkrankung zu entwickeln.