Ich möchte natürlich nicht hinterfragen ob das, was allgemein als „Nationalsozialismus“ bezeichnet wird, funktioniert (hat), sondern beziehe mich auf die ursprüngliche Bedeutung, z.B. die Theorien von Lasalle („Sozialismus sollte genossenschaftlich und preußisch-nationalstaatlich orientiert sein“), dessen Ideen mehr oder weniger zur Gründung der SPD beitrugen.
In welchen Ländern gibt es heute einen „nationalen Sozialismus“?
ich gehe angesichts gewisser Reizwörter ebenso wie du davon aus, dass man es ständig klarstellen muss: Wir reden hier nicht von einer Politik, die irgendwelche Anlehnungen an den landläufig bekannten Nationalsozialismus hat. Vielmehr geht es um fundamentale Fragen, wie sich die Linke in ihrer derzeitigen Krise und Richtungslosigkeit aufzustellen hat.
Interessanter Artikel aktuell dazu in der Zeit. Auszug:
Den skeptischen, warnenden Unterton in dem Artikel kann ich nicht folgen. Vielmehr ist es vollkommen richtig: Kein Sozialstaat ohne Grenzen und Abschottung.
Wir haben in Deutschland durchaus von der „Sozialdemokratisierung“ profitiert. Wir haben kein Hire-and-Fire-System. Stattdessen haben wir Kündigungsschutz, Betriebsräte usw. Bis zu einem gewissen Grad, an dem Überversorgung erreicht ist, ist das nützlich, denn es stärkt die Bindung der Arbeitnehmer an die Unternehmen und es stärkt die innerbetrieblichen Strukturen. Auch habe wir bei uns - ebenso im Gegensatz zu den USA - einen recht bedeutsamen Sozialstaat, der in vielen Lebenslagen (Krankheit, Alter, Pflege) einen Standard garantiert, welcher durch Einzahlungen in die gemeinschaftliche Sozialversicherung funktioniert.
Durch Migration sind diese Systeme erheblich gefährdet. Lässt man Migranten an diesen Errungenschaften teilhaben, dann geraten die Verhältnisse aus den Fugen. Man leistet Beiträge für Leute, die nicht selbst eingezahlt haben. Man kämpft nicht mehr für die Rechte derjenigen, mit denen man sich kulturell identifizieren kann (das ist der linksseitig im Open Border-Wahn sträflich vernachlässigte Aspekte der Identität), sondern schaffte die homogene, solidarische Gesellschaft zugunsten einer heterogenen Gesellschaft ab, in der jeder nur nach dem Maximum an Entgegennahme vonseiten der Gemeinschaftskassen strebt.
Antithese: Grenzen sind nicht unverrückbar. Sie regeln primär Ansprüche ohne, dass sie gewollt Abschottung bzwecken.
(Über)versorgung bezweckt Selbstachtung und Menschenwürde.
Schlecht.
Nein, „gefährdet“ sind die Privatvermögen der Reichen und Vermögenden.
Hoch die interantionale Solidarität!
Pauschalverurteilung. Wo bleibt da die nationale Solidarität?
Vertrauen innerhalb einer Gesellschaft sinkt, wenn die Reichen und Vermögenden sich aus ihrer Verantwortung stehlen und den Gesellschaftsvertrag unterlaufen, in dem sie die anderen aufeinander hetzen.
Misch Dich lieber unter die Leute, anstatt über sie bloß zu reden und aufeinander zu hetzen. Bewältige den Größtteil deiner Erledigungen künftig zu Fuß. Frische Luft tut Dir nur gut!
Bla, bla, bla. Wenn du nicht mehr weiterweißt, kommen also persönliche Angriffe. Machst du das in deinem Job auch so?
Aha, das ist also dein Feindbild. Im Übrigen war das wohl ein klassischer Whataboutismus (Migration gefährdet unsere solidarische Gesellschaft und unsere Sozialsysteme? Aber was ist mit den Reichen?).
Die Reichen sind stärker bereit, etwas abzugeben, wenn die Gesellschaft homogen geprägt ist. Denn dann unterstützt man iwS seinesgleichen. In einer zwangs-multikulturalisierten Gesellschaft wird es noch mehr Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Ausbeutung usw. geben.
Ich will Dir noch was stecken: Von allen Rechtsrecken (überschaubar) bist Du mir absolut nicht unsympatisch. Ich ahne, dass Du und ich ziemlich viel zu sagen hätten. Was ich an Dir besonders schätze ist, dass Du dich sehr dezidiert äußerst. Aber leider, leider spielst Du zu sehr die (sozial)nationalistische Karte. Kurioserweise fangen Wagenknecht und Lafontaine auch noch damit an. Das ist nicht gut. Darum wundere Dich bitte nicht, wenn ich dich unter Umständen auch persönlich angehe. Ist doch gut gemeint, also was willst Du noch?
Da fallen mir nur Staaten ein wie Ameisen, Termiten, Bienen, Wespen usw.
Beim Menschen stehen dem einige angeborene Eigenschaften, voran der Egoismus, entgegen.
Udo Becker