Na sicher doch
aber…
Hallo Alessandra,
ja, ich denke, die gibt es. Leider etwas weniger als für die jüngeren unter uns…
( Ich verallgemeinere im folgenden Text manchmal mal ein bisschen, verzeih mir bitte
)
Denke z.B. an monatlich erscheinende Veranstaltungszeitschriften, bei uns heißt das zum Beispiel COOLIBRI. Dort suchen zwar auch eher die jüngeren Semester, aber man findet häufig auch Angebote und Fragen von etwas Älteren.
In Deinem Umkreis gibt es bestimmt sowas wie ein schwarzes Brett:
am Arbeitsplatz,
in Deiner Stammgastronomie,
im Fitnessstudio,
in der Sauna,
im Verein und so weiter.
Dort findest Du zumindest Menschen, die Deine Interessen zum Teil teilen…
Wer sich wirklich auf Wohngemeinschaftsleben einläßt, für den ist das Alter eigentlich auch eher nebensächlich.
(Wie in „Interessenurlauben“: Im Wanderurlaub z.B. habe ich auch die nettesten Erfahrungen mit deutlich älteren Menschen gemacht, da zählte das Erleben und nicht das Alter)
Mit Kolleginnen/ Kollegen zusammenzuwohnen wird vielerorts praktiziert. ( z.B. Ikea bietet ihren Mitarbeitern an ihren Möbelhausstandorten WGs an. z.B. in Moskau) Mußt Du überlegen, ob soetwas passt. Trennst Du bewusst eher Beruf und Privates, dann wäre das gemeinsame Wohnen mit Kollegen sicher nicht erste Wahl.
Schwieriger fände ich allerdings das „sich wirklich einlassen“ auf eine räumliche Gemeinschaft mit anderen, mit allem netten und weniger netten, was das so mit sich bringt. Da ist *man* in jüngeren Jahren meist etwas toleranter…
Ich glaube, vor einem solchen Schritt sollte man sich kennen lernen und ansprechen, was man unbedingt für nötig hält und klar haben, womit man nicht leben kann.
Das muss schlichtweg auf den Tisch gebracht werden und theoretisch sollte man sich in den wesentlichen Punkten einig sein, sonst sind die Probleme bald da.
„Das wird schon noch werden“… daran glaube ich in unserem Alter nicht mehr. ( Und ich bin eher optimistisch gestrickt)
*Man* hat mittlerweile schlichtweg gewisse Dinge/ Vorlieben/ Einstellungen/ Grundsätze, über die kann man nicht mehr diskutieren.
Und Ihr wollt Euch ja miteinander wohlfühlen…
Solltest Dir gut überlegen und dich fragen, wo Deine Grenzen und Möglichkeiten liegen.
Auch im reiferen *gg* Alter geschlossene Paarbeziehungen gestalten sich ja manchmal nicht ganz so einfach, weil man im Großen und Ganzen ziemlich gefestigt ist, seine Vorstellungen hat und nicht mehr so leicht gewillt ist, davon abzuweichen und Kompromisse zu machen…
Selbst wenn Du sagst:
grössere Wohnung ohne jedwede andere Interessenbindung
hockt man dann natürlich schon nah aufeinander.
Und ein ungeputztes Bad oder ein deutlich anderer Musik-/ Essensstil wird in unserem Alter dann meist doch etwas enger gesehen, als *damals*… 
Das soll das Thema jetzt nicht mies machen!!!
Ich glaube, wenn Du Dir sicher bist, das eine WG für Dich lebbar ist, positiven Nutzen hat, auch ohne die finanzielle Ersparnis durch gemeinsam genutzen Wohnraum im Kopf, dann solltest Du den Schritt gehen.
Persönlich kenne ich einige Leute meines Alters/ jünger/ älter, die gemeinsame Lebensformen gesucht haben. Da war der der gemeinsame Hintergrund ein soziales Projekt (Flüchtlingshilfe/ christliche Hintergründe oder Eine Welt Arbeit) oder das Kommuneleben (ohne die sexuelle Komponente
Und die Probleme sind vielfältig, es ist halt eine Lebensentscheidung gewesen…
Rein aus finanziellen Gründen würde ich eher eine kleiner Behausung empfehlen.
Ach ja: Es gibt ja mittlerweile Seniorenwohngemeinschaften, halte ich für eine Supersache…aber dafür wäre dann ja auch noch etwas Zeit 
Viele Grüße und Erfolg bei Deinen Plänen,
Finjen