Gibts noch eine Chance?

Bildung & Beruf Ausbildung
#1

Hallo,

ich habe nach dem Abi 6 Jahre Jura studiert, es dann aber kurz vor dem Examen doch nicht abgeschlossen. Dann hatte ich 1 Jahr einen Job als Marketingassistentin bei einer kleinen Firma und bin jetzt seit 5 Jahren in der Mobilfunkbranche tätig. Der Job macht mir auch Spaß, aber irgendwie würde ich vielleicht doch mal gerne einen Abschluss haben, den ich bisher ja nicht vorweisen kann.

Eine Umschulung oder Weiterbildung kommt leider nicht in Betracht, da man das wohl nur kann, wenn man schon eine abgeschlossene Ausbildung hat. Aber eine „normale“ Lehre, bei der ich mich mit meinen jetzigen 29 Jahren zusammen mit 16 - 18 Jährigen zusammensetzen müßte, ist irgendwie auch nicht das Richtige.

Kann mir vielleicht jemand sagen, welche Möglichkeiten ich noch habe?

Vielen Dank

#2

Ahoi.

Eine Umschulung oder Weiterbildung kommt leider nicht in
Betracht, da man das wohl nur kann, wenn man schon eine
abgeschlossene Ausbildung hat. Aber eine „normale“ Lehre, bei

Das mit der Weiterbildung stimmt so nicht ganz. Wenn Du 5 Jahre Berufserfahrung in einem Bereich hast, stehen Dir Weiterbildungsmaßnahmen wie bleistiftsweise die Fachwirte- Ausbildung durchaus offen. Komplitückischer würde es, wenn Du etwas Technisches tätest; trotzdem kannst Du mit entsprechend langer „einschlägiger Berufstätigkeit“ durchaus auch den/die/das Techniker/Meister/in/aus machen. Die Kammern bieten da so allerleihand an, und Förderungsmöglichkeiten gibt es auch.

Ybrigens : Was würde Dich denn an einer normalen Lehre - außer vielleicht, dass es nicht viel Knete gibt - so exorbitant stören? Das würde ich noch gelten lassen, wenn Deine Mitstreiter/innen 15 oder 16 Jahre alt wären; aber so ab 18 aufwärts? Und es gibt auch viele Studienabbrecher, die mit 22 oder so Jahren anfangen zu lernen. Bist doch mit 29 noch kein Grufti - erst nächstes Jahr :wink:

Gruß kw

#3

Hallo,

ich kann dir jetzt vielleicht keine sinnvollen Tips zu deinem Problem geben- so leid mir das tut- aber ich würde dich gerne mal fragen, wie du an die von dir beschriebenen Jobs gekommen bist? (ja klar, einfach bewerben ;o) Aber meistens wird ja doch eine Art abgeschlossene Ausbildung verlangt…) Und hatte deine Vorbildung- also das Jura Studium- etwas damit zu tun, dass du überhaupt erst daran gekommen bist?

Wäre nett, wenn du antworten würdest!

Gruss
Ulf

#4

Pssst …

Wäre nett, wenn du antworten würdest!

Mache ich. Ich war’s aber doch gar nicht *g*

Gruß kw

#5

Hallo Ulf,

man sagt mir immer nach, ich hätte ein ziemlich energisches und überzeugendes Auftreten. Ich bin wirklich nur durch´s Bewerbung schreiben da rangekommen. Den Job als Marketingassistentin hatte ich nicht so lange, da die Firma dann irgendwann Stellen abbauen mußte. Tja und dann habe ich mich einfach bei einer Personalleasingfirma beworgen, die jemanden für´s Büro gesucht haben. Da gab es dann zwar erst einmal 3 Monate weniger Geld, aber die Firma (Mobilfunk), in der ich dann eingesetzt wurde, hat mich gleich nach 3 Monaten dort „ausgelöst“ und in ihren festen Stamm übernommen.

Manchmal lohnt es sich eben, erst einmal - finanziell gesehen - einen kleinen Schritt zurück zu machen, um dann 3 Schritte nach vorne zu tun, denn heute verdiene ich das 3-fache von dem, was ich in der Leasingfirma hatte.

Für mich war es ein echter Glücksgriff - kann ich also nur weiterempfehlen.

Oft habe ich noch gesagt, sie sollen es doch einfach mit mir probieren. Dann werde ich sie schon überzeugen. Schließlich hat jeder von uns (Arbeitgeber und -nehmer) eine Probezeit. So kann man durch Leistung überzeugen und am ehesten zeigen, was in einem steckt. Hat immer super funktioniert!

Gruss
Denise

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#6

Danke für den Grufti-Hinweis - davor hab ich heut schon Angst :wink:)

Aber danke schön auch für den anderen Tip. Da werde ich mal in nächster Zeit beim Arbeitsamt und meinem Arbeitgeber ne Anfrage starten.

Ach ja, ich hatte zwischendurch mal kurz für 2 Monate ein Ausbildung zur RA-Fachangestellten begonnen, dann aber gleich wieder abgebrochen, weil ich da wirkich mit 16 -Jährigen saß und die sich über die Bravo unterhalten haben, während ich mit damals 23 Jahren nun doch schon anderes im Kopf hatte. Das hätte ich keine 2,5 Jahre durchgehalten. Außerdem wurde ich in der Kanzlei, durch meine Vorkenntnisse vom Studium her, nur „ausgebeutet“, denn ich mußte schon Sachen machen, die andere erst im dritten Lehrjahr lernen. Das kann es dann ja auch nicht sein, oder?!

Aber trotzdem Danke schön für den Hinweis!

Gruss
Denise

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#7

Hallo Denise,

leider hast Du nichts über die Gründe für den Abbruch des Jura-Studiums gesagt. Möglicherweise bereust Du den Abbruch inzwischen. Falls Du dem Abschluß nachtrauerst, kann die Fernuni Hagen http://www.fernuni-hagen.de eine Möglichkeit sein. Dort werden auch Rechtswissenschaften angeboten und es ist vielleicht einen Anruf wert, welche Scheine und sonstigen Leistungsnachweise aud Deinem früheren Studium anerkannt werden. Der Zeitpunkt ist günstig, denn am 15. Mai beginnt die Einschreibefrist für das Wintersemester.

Mit Verlaub, mit Deinen 29 Lenzen bist Du noch ein junges Küken und solltest Dich nicht mit beruflicher Unzufriedenheit abfinden. Der ständige Gedanke an verpaßte Chancen kann negative Ausstrahlung auf das ganze Leben haben. Ich kenne jemanden seeeehr gut :smile:, der ist beinahe doppelt so alt wie Du, ist voll berufstätig und beginnt im kommenden Wintersemester an der Fernuni ein Zweitstudium, weil ihn das Sachgebiet interessiert und er sich auf seine alten Tage mit einer Promotion schmücken will.

Im etwas fortgeschrittenen Alter kann ein Studium organisatorisch, finanziell und hinsichtlich des Umfeldes leichter als eine gewerbliche Lehre realisierbar sein.

Gruß
Wolfgang

#8

Hallo,

danke für die Antwort erst einmal. Falls du noch zeit dafür hast, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir auch noch eine weitere Frage beantworten könntest: Und zwar würde es mich mal interessieren, warum du dein Studium sozusagen auf den letzten Drücker abgebrochen hast? Ist für mich als Studenten mal recht interessant zu erfahren, weil dein „fast-Abschluss“ ja noch nicht all zu weit zurück liegt.

Gruss
Ulf